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Zeit für radikale Vorschläge?

"Die Politik hat den Ernst der Lage entweder nicht erkannt oder will nicht wahrhaben was es geschlagen hat!" (Originalzitat eines Unternehmers, sinngemäss mehrfach wiederholt, von Großen wie von Kleinen)

Zeit für radikale Vorschläge:

1. Warum nicht, wenn immer mehr immer weniger oder gar keine Arbeit haben, Arbeit besser verteilen: zum Beispiel durch eine Arbeitszeitverkürzung auf 35 (30) Wochenstunden, befristet auf zwei Jahre und einem teilweisen Lohnausgleich mitfinanziert durch öffentliche Gelder - die ja jetzt ohnehin für Kurzarbeitsausgleich und massiv steigende Arbeitslosengelder notwendig sind?

2. Warum nicht den Finanzierungsmodus
der Sozialversicherung ändern: Der Beitrag, den das Unternehmen leistet, ist jetzt ausschließlich an der Lohnsumme festgemacht. Folge: Wer Leute beschäftigt zahlt, wer Maschinen aufstellt nicht.
Gleichzeitig soll die Steuerlast auf den Faktor Arbeit verringert und jene auf Ressourcenverbrauch erhöht werden.

3. Warum nicht jetzt die Vermögensbesteuerung in Österreich auf europäisches Niveau anheben? Die rund 200 Milliarden Euro aus Erwerbseinkommen müssen mehr als 90% aller Steuern in Österreich aufbringen, die mehr als 2000 Milliarden Euro Vermögen hingegen nur fünf Prozent - das ist erstens ungerecht und in Zeiten der Krise, wo Milliarden für Bankenrettung (sic!), Konjunkturpakete und Arbeitsmarktmaßnahmen gebraucht werdne, ökonomischer Unfug.

4. Mindestsicherung sofort einführen: Das Buchinger-Modell ist zwar nicht perfekt, aber dann eine Verbesserung, wenn Wohnungs- und Heizaufwand mit einbezogen werden. Armut zu alimentieren kommt am Ende ohnehin teurer!

Und am Ende die Frage: warum ist die Verstaatlichung von Banken, warum sind milliarden- und billionenschwere "Rettungspakete", noch vor einem Jahr denkunmöglich, in kürzester Zeit machbar, grundlegende Systemkorrekturen aber nicht?

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https://rauch.twoday.net/stories/5562343/modTrackback

Andreas Lindinger (Gast) - 5. Mär, 23:37

Die letzte Frage stellt sich wohl jeder, dennoch haben es die Grünen leider noch nicht geschafft diese kritische Frage in der öffentlichen Wahrnehmung für sich zu beanspruchen, so wie grundsätzlich viele Fragen zu Aspekten der Finanz- und Wirtschaftskrise (siehe nicht umsonst den jüngsten "Hilferuf" von Johann Tschann: http://tschann.twoday.net/stories/5556909/). Wenn man sieht, wie die aktuelle Wirtschaftslage das Wählerverhalten beeinflussen, ist dies sicher ein Mitgrund für das mäßige Abschneiden bei den beiden jüngsten Landtagswahlen.

Die Punkte 2, 3 & 4 kann man sofort unterschreiben, Punkt 1 geht in eine gute und überlegenswerte Richtung, würde aber im Falle einer kurzfristigen Anwendung evtl. Probleme aufwerfen, zumal die Arbeitsplätze ja nicht homogen verteilt wegfallen, sondern sich die Arbeitsplatzverluste insbesondere auf bestimmte Branchen, Unternehmen bzw. Qualifikationen konzentrieren. Ob daher die Rechnung aufgeht, dass für jeden verhinderten Arbeitsplatzverlust 4-8 Arbeitbeitsplätze zeitlich eingeschränkt werden, ist meiner Meinung nach fraglich. Nichtsdestotrotz ist dies wie gesagt sicher überlegenswert und vor allem auch als mittel- bis langfristige Maßnahme für den Arbeitsmarkt interessant.

Kurt Greussing (Gast) - 6. Mär, 12:18

Voll d'accord - aber auch mit Einschränkungen betreffend Arbeitszeitverkürzung

Ich stimme ebenfalls, wie Herr Lindinger, den Punkten 2-4 (vor allem 3!) von Johannes Rauch zu und bin der Ansicht, dass die Grünen unbedingt versuchen müssen, diese Themen stärker in die öffentliche Debatte zu bringen (ja, das ist leicht gesagt, aber jedenfalls sinnvoller als das verschnarchte Thema Energieeffizienz, das die Salzburger Grünen auf ihre ansonsten magere Wahlkampf-Hitparadenliste gehievt haben).

Die Arbeitszeitverkürzung ist meines Erachtens kein Mittel zur "gerechteren" Verteilung von Arbeit - obwohl das von gewerkschaftlicher Seite in den letzten 30 Jahren ständig behauptet worden ist. Denn eine arbeitslose Verkäuferin, die wegen Kinder- und Familienbetreuungspflichten sowieso nur halbtags arbeiten kann, bekommt nicht deswegen einen Job, weil sieben Metall-Facharbeiter in der Woche fünf Stunden weniger Arbeiten. Es werden also unterschiedliche Qualifikationsanforderungen des Arbeitsmarktes durch eine Arbeitszeitverkürzung nicht ausgeglichen. Und selbst eine Arbeitszeitverkürzung im Handel würde einer flexiblen arbeitslosen Verkäuferin nicht ohne weiteres zu einem Job verhelfen - jedenfalls nicht zu einem Vollzeitjob, sondern es gäbe nur eine Reihe weiterer Kurz-Teilzeitjobs und Arbeit auf Abruf (deren Bewertung für Frauenkarrieren ja durchaus gemischt ausfällt).

Johannes Rauch hat natürlich recht, wenn er sagt, dass die öffnetlichen Mittel für Arbeitslosenunterstützung endlich viel stärker in besetzte Arbeitsplätze statt in Arbeitslose investiert werden sollten. Das geeignetere Mittel hierzu wäre aber ein breiter Einsatz des Instruments des Integrationsleasings, also die mit öffentlichen Mitteln unterstützte Beschäftigung von ansonsten arbeitslosen Menschen im ersten Arbeitsmarkt.
Smithd319 (Gast) - 23. Jun, 11:09

John

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Alimentarius (Gast) - 6. Mär, 14:25

Früher hatten die Grünen nur die Moral für sich gepachtet

jetzt versuchen sie auch noch ihre wirtschaftliche Kompetenz ins Spiel zu bringen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Aber derzeit gibt es halt nichts zu verteilen. Deshalb kommt von den Grünen wieder der Vorschlag, die Vermögen mehr zu besteuern und dafür die Löhne zu entlasten. Da habe ich auch nichts dagegen. Aber dazu müssten erst einmal die Gesetze geändert werden. Um dies zu erreichen müssten die Grünen Wahlen gewinnen. Um Wahlen zu gewinnen müssten die Grünen ihre Sympathiewerte bei der Bevölkerung gewaltig verbessern. Dies wird aber schwer möglich sein, da den Menschen, die von den Grünen immer wieder zur Schau gestellte moralische und geistige Überlegenheit, gehörig auf den Geist geht.

Kurt Greussing (Gast) - 6. Mär, 15:48

Früher hatten die Vorarlberger ÖVPler die ganze Gesellschaft für sich gepachtet ...

... heute müssen sie sich mit den Vorstellungen anderer auseinandersetzen. Durchaus verständlich, dass das einem Kern-ÖVPler wie "Alimentarius" "gehörig auf den Geist geht" - vor allem, wenn er "die von den Grünen zur Schau gestellte moralische und geistige Überlegenheit" anonym, still und unerkannt in seinem Kämmerlein ertragen muss.

In der Sache liegt "Alimentarius", nicht außergewöhnlich, wieder einmal daneben. Die Grünen müssen keineswegs Wahlen gewinnen, um Gesetze zu ändern, zum Beispiel solche zur Besteuerung von Vermögen. Dazu würde schon die Stärkung jenes Flügels innerhalb der ÖVP genügen, dem das aus vernünftigen wirtschafts- und sozialpolitischen Gründen ebenfalls ein Anliegen ist, etwa den Kreisen um den "Global Marshall Plan".

Leute wie "Alimentarius" könnten dazu etwas beitragen, indem sie in ihrer angeblichen Partei des Volks aktiv werden und guten Ideen zum Durchbruch zu verhelfen, anstatt diese ausschließlich bei den Grünen zu vermuten.
Alimentarius (Gast) - 7. Mär, 08:21

Herr Dr. Greussing,

es tut mir leid, dass ich nicht in der Lage bin, auch nur irgend einen "Flügel" in der ÖVP zu stärken. Weder bin ich Mitglied bei der ÖVP, noch habe ich ein Naheverhältnis zu dem von Ihnen gelobten Personenkreis innerhalb der ÖVP. Diesbezüglich wäre Herr Dr. Walser schon etwas näher dran...
Johann T. - 6. Mär, 22:17

Ich bin froh...

...dass wir wieder einen Spitzenpolitiker mit Wirtschaftskompetenz, Hausverstand und ... haben. Und das sogar im Bundesvorstand.

alimentarius (Gast) - 7. Mär, 09:34

Und als Grüner tut er sich im Wettbewerb auch leichter..

Gestern im Zug von Bregenz nach Feldkirch fand ich in einer liegengebliebenen Zeitung (Die Welt v. 5. März 2009) auf Seite 6 unter anderem folgende Zeilen:
"Durch seine vermeintliche moralische Überlegenheit besitzt das Grüne Denken im Wettbewerb um die Gunst der Öffentlichkeit erhebliche Vorteile. Als Linker kann man sich nicht mehr an Stalin und Mao vorbeimogeln. Deutsche Konservative leiden bis heute an der Schande, Hitler zur Macht verholfen zu haben. Jede Richtung hat ihre Leichen im Keller, und alle Keller werden hin und wieder von großen Bühnenscheinwerfern ausgeleuchtet. Nur die Grünen haben es geschafft, im Status der Unschuld zu verbleiben. "
Kurt Greussing (Gast) - 7. Mär, 12:29

Bingo!

.. und nicht zu vergessen: ÖSTERREICHS Konservative, zum Beispiel den Vorarlberger Landeshauptmann Dr. Otto Ender bei seiner Rede auf der christlich-sozialen Großkundgebung am 1. Mai 1933 in Rankweil:

"Was gesund ist am Hitlertum(,) wollen wir aufgreifen und soweit auch verwirklichen, als es für unsere Vorarlberger und für unsere österreichischen Verhältnisse paßt" (Vorarlberger Volksblatt, 2. Mai 1933).
dr.tüpflar (Gast) - 8. Mär, 08:43

Chapeau Herr Dr. Gsreussing!

Da ich demnächst meine Tätigkeit als investigativer und zugleich reflexiver Kolumnist bei der wohl bedeutendsten Vorarlberger Sonntagszeitung auf Anraten meiner Ärzte beenden möchte, schlage ich Sie als meinen Nachfolger vor.

Sie haben mein Niveau bereits erreicht, haben aber das Zeug dazu, dieses noch auszubauen, zu diversifizieren und mit Hilfe der zeitgeschichtlichen Quellen zu untermauern.

Ihr
dr.tüpflar
Kurt Greussing (Gast) - 8. Mär, 19:12

Das ist jammerschade!

Sie beenden doch dann hoffentlich nicht auch ihre Tätigkeit als anonymer Skribent auf Internetforen?

6 Milliarden jährlich

Und das ganze nennen sie dann "Konsolidierungsbedarf" statt Budgetkürzung.

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