Home : Samstag, 15.04.2006 xml version of this page A A A
facebook fb

Neulich, nachts....

Manchmal liege ich nachts wach.
Dann höre ich die Kirchturmuhr der Basilika zu Unserer Lieben Frau die Stunden schlagen. (Kirchturmuhren üben Gewalt gegen die Zeit aus, wenn sie die Stunden schlagen, aber niemand schreitet ein - ein Mißstand, eindeutig.)
Erstaunlicherweise sind nicht alle Stunden gleich lang, wie ich festgestellt habe. Am längsten ist die Stunde zwischen drei und vier Uhr morgens, Mitternacht ist weit genug entfernt, auch das Morgengrauen läßt sich noch nicht erahnen, da kann man am besten sinnieren. Nicht nachdenken, sondern sinnieren, ein wesentlicher Unterschied.

Dann gelingt es ab und zu, in einen Zustand zu geraten zwischen wach sein und schlafen, genau an der Kippe, aber eben nicht zu kippen in die eine oder andere Richtung, sondern sich zu halten, darauf zu surfen, wie auf einer Welle.
Dann, wenn das gelingt, bleibt die Zeit stehen. Ehrlich, ich hab´s ausprobiert! Man ist plötzlich in der Lage, mit Lichtgeschwindigkeit durch die Unendlichkeit zu rauschen und Alles zu begreifen: Geburt, Leben, Liebe,Tod und versteht endlich auch, warum man ist, wie man ist, und dass die Quantenphysiker Recht haben.
Vierhunderttausend Jahre haben nichts zu bedeuten und die Kirchturmuhr der Basilika zu Unserer Lieben Frau ist verschämt verstummt. Verstummt sind auch sämtliche achtundneunzigtausend Fernseh- und Radioprogramme, die weltweit lärmend ihren Müll den Menschen in die Köpfe gekippt hatten. Stille. Nichts. Leere, absolute Leere.
So leer wie das Weltall vor seiner Entstehung.
In diese Leere hinein kann man surfen, auf der Welle zwischen den Zeiten. Weil man dann alles weiß, und weiß, dass Alles nichts ist,
muß man unwillkürlich lächeln und lässt sich endgültig in den Schlaf sinken.

Am Morgen, nach dem Aufwachen denkt man sich dann: "Biochemie mit Überbau", wie Hüsch schon sagte, auch Freud fällt einem ein und die ersten Weltnachrichten besorgen den Rest.
Kurz überlege ich dann immer, ob es nicht klug und gut für die Seele wäre, frühmorgens nicht die Zeitung, sondern täglich ein Gedicht zu lesen oder auch gar nichts und einfach nur aus dem Fenster zu schauen, jetzt, im Frühling, wo die Berge den Winter noch festhalten, im Garten aber, wie jedes Jahr, der uralte Forsitienstrauch blüht und tatsächlich auch Veilchen und über allem ein Himmel sich spannt, blau und so rein, als gäbe es keine Luftverschmutzung und auch kein Ozonloch.
Dazu noch frische Brötchen und Kaffee, nachtschwarz, duftend, mit ganz wenig Zucker.
Die Rettung der Welt muß warten, sie ist es gewohnt und deshalb nicht böse.
Die Amsel im Garten zwitschert zustimmend, ich bin beruhigt.

div-095

6 Milliarden jährlich

Und das ganze nennen sie dann "Konsolidierungsbedarf" statt Budgetkürzung.

MenschenMeinungen

poker uang asli terpercaya
poker uang asli bandar bola terbesar
tanmina - 30. Nov, 00:23
sportdetik
sportdetik
onbendedknees - 4. Okt, 08:36
link alternatif kakakdewa
link alternatif kakakdewa
onbendedknees - 4. Okt, 08:36
link alternatif emasbet
link alternatif emasbet
onbendedknees - 4. Okt, 08:35
link alternatif toko...
link alternatif toko judi
onbendedknees - 4. Okt, 08:35

RSS Box