Wittgenstein zur Lage der Nation
"Daß es mir- oder Allen- so scheint, daraus folgt nicht, daß es so ist.
Wohl aber läßt sich fragen, ob man dies sinnvoll bezweifeln kann."
sagt Ludwig Wittgenstein - worüber sich, wie ich meine, immer wieder und zwar lebenslang sehr gut nachdenken lässt, ohne zu einem endgültigen Ergebnis zu kommen. Ich jedenfalls komme zu keinem, bis jetzt. Allerdings hilft es einem, die eigene geschaffene (Sprach)Wirklichkeit zu hinterfragen, bevor man sich allzu sicher ist, auf jeden Fall und ganz sicher recht zu haben. Selbstverständlich beharre ich dann trotzem oft und aus tiefer Überzeugung auf meinem Standpunkt und berufe mich dabei auf den zweiten Teil des Zitates.
(Wittgenstein möge mir den willkürlichen Gebrauch dieses Zitates verzeihen!)
Bezogen auf die Regierungsbildung und die oft gehörte Meinung, ungläubig, öfter aber zornig geäußert: "Das gibt es doch gar nicht, was da abgeht!" ist aber eher - wieder mit Wittgenstein - zu antworten:
„Die Welt ist alles, was der Fall ist“
Die österreichisches innenpolitische Welt - derzeit eine nervöse Börse: manisch-depressive Schübe, ausgelöst durch aggressives Spekulationskapital, ruinieren die realkapitalistische Wirtschaft (wo Finanztransaktionen noch an Güter oder Dienstleistungen gebunden sind, also eine reale Basis haben). Die Analysten aller Lager überbieten sich in der hektischen Auslotung der Potenziale dieser oder jener Option. Aktien wechseln die Seiten, die einen fürchten sich vor dem Bullen, die anderen vor dem Bären, je nach dem, worauf man gesetzt hat.
Jenseits dieser jenseitigen Welt, also im Diesseits, wissen Menschen nicht, wie sie ihre Rechnungen oder die Miete oder den nächsten Einkauf zahlen sollen. Oder einen Job kriegen. Oder einen Betreuungsplatz für das Kind. Viele von ihnen warten gar nicht mehr auf Hilfe, weil sie keine mehr erwarten.
Denen ist es komplett egal, wer regiert.
Manchen geht alles dermaßen gewaltig auf die Nerven, dass sie gewalttätig werden. Die meisten gegen sich selber, manche auch gegen andere.
"Die Welt ist alles, was der Fall ist."
Armut ist auf jeden Fall der Fall.
Da haben wir´s: trotz Philosophie - oder gerade deswegen! - lande ich immer wieder in der Wirklichkeit, also daheim, und das radikal, nämlich bei Bloch.
"Die wirkliche Genesis ist nicht am Anfang, sondern am Ende, und sie beginnt erst anzufangen, wenn Gesellschaft und Dasein radikal werden, das heißt sich an der Wurzel fassen. Die Wurzel der Geschichte aber ist der arbeitende, schaffende, die Gegebenheiten umbildende und überholende Mensch. Hat er sich erfaßt und das Seine ohne Entäußerung und Entfremdung in realer Demokratie begründet, so entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat."
(Manchmal stehe ich an Tagesrändern und fürchte, für die Politik völlig ungeeignet zu sein. Freunde hoffen dann das Beste, Feinde auch.
Über Nacht vergeht die Furcht, meistens.)
Wohl aber läßt sich fragen, ob man dies sinnvoll bezweifeln kann."
sagt Ludwig Wittgenstein - worüber sich, wie ich meine, immer wieder und zwar lebenslang sehr gut nachdenken lässt, ohne zu einem endgültigen Ergebnis zu kommen. Ich jedenfalls komme zu keinem, bis jetzt. Allerdings hilft es einem, die eigene geschaffene (Sprach)Wirklichkeit zu hinterfragen, bevor man sich allzu sicher ist, auf jeden Fall und ganz sicher recht zu haben. Selbstverständlich beharre ich dann trotzem oft und aus tiefer Überzeugung auf meinem Standpunkt und berufe mich dabei auf den zweiten Teil des Zitates.
(Wittgenstein möge mir den willkürlichen Gebrauch dieses Zitates verzeihen!)
Bezogen auf die Regierungsbildung und die oft gehörte Meinung, ungläubig, öfter aber zornig geäußert: "Das gibt es doch gar nicht, was da abgeht!" ist aber eher - wieder mit Wittgenstein - zu antworten:
„Die Welt ist alles, was der Fall ist“
Die österreichisches innenpolitische Welt - derzeit eine nervöse Börse: manisch-depressive Schübe, ausgelöst durch aggressives Spekulationskapital, ruinieren die realkapitalistische Wirtschaft (wo Finanztransaktionen noch an Güter oder Dienstleistungen gebunden sind, also eine reale Basis haben). Die Analysten aller Lager überbieten sich in der hektischen Auslotung der Potenziale dieser oder jener Option. Aktien wechseln die Seiten, die einen fürchten sich vor dem Bullen, die anderen vor dem Bären, je nach dem, worauf man gesetzt hat.
Jenseits dieser jenseitigen Welt, also im Diesseits, wissen Menschen nicht, wie sie ihre Rechnungen oder die Miete oder den nächsten Einkauf zahlen sollen. Oder einen Job kriegen. Oder einen Betreuungsplatz für das Kind. Viele von ihnen warten gar nicht mehr auf Hilfe, weil sie keine mehr erwarten.
Denen ist es komplett egal, wer regiert.
Manchen geht alles dermaßen gewaltig auf die Nerven, dass sie gewalttätig werden. Die meisten gegen sich selber, manche auch gegen andere.
"Die Welt ist alles, was der Fall ist."
Armut ist auf jeden Fall der Fall.
Da haben wir´s: trotz Philosophie - oder gerade deswegen! - lande ich immer wieder in der Wirklichkeit, also daheim, und das radikal, nämlich bei Bloch.
"Die wirkliche Genesis ist nicht am Anfang, sondern am Ende, und sie beginnt erst anzufangen, wenn Gesellschaft und Dasein radikal werden, das heißt sich an der Wurzel fassen. Die Wurzel der Geschichte aber ist der arbeitende, schaffende, die Gegebenheiten umbildende und überholende Mensch. Hat er sich erfaßt und das Seine ohne Entäußerung und Entfremdung in realer Demokratie begründet, so entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat."
(Manchmal stehe ich an Tagesrändern und fürchte, für die Politik völlig ungeeignet zu sein. Freunde hoffen dann das Beste, Feinde auch.
Über Nacht vergeht die Furcht, meistens.)
rauch - 8. Nov, 17:14