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Eventuell hat es doch was für sich, wenn man sich um Alternativen zum benzin/dieselbetriebenen Automobilverkehr kümmert...
Asien gibt Gas
Experten warnen vor Verkehrskollaps
Frankfurt a. M. - Eine Verkehrsstudie der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) in Manila kommt zu dramatischen Ergebnissen. Das Wirtschaftswachstum in den bevölkerungsreichen Boomländern wird die Motorisierung in ungekannte Höhen schrauben. Das Beispiel China ist am drastischsten: Der wachsende Reichtum ermöglicht es immer mehr Menschen, vom Fahrrad aufs Moped und vom Moped aufs Auto und Geländewagen umzusteigen.
Um 2035 werden in dem Land laut der Studie im Maximalfall 15 Mal so viele Autos fahren wie heute, nämlich statt rund 13 Millionen dann 190 Millionen. Das wären mehr Pkw als heute im Automobilland Nummer eins, den USA, unterwegs sind.
Aber auch in Indien kommt einiges in Bewegung. Hier wird eine Erhöhung der Zahl der Personenwagen auf das Dreizehnfache erwartet - auf dann 80 Millionen.
Zum Vergleich: Derzeit sind weltweit rund 550 Millionen Autos zugelassen, davon in den USA alleine rund 150 Millionen. Auch in den stark wachsenden asiatischen Ländern liegt die Motorisierung noch niedrig. "Die Autodichte in China bewegt sich noch auf dem Niveau der USA von 1912", bemerkte das Worldwatch-Institut in Washington in einer Analyse. In Indien kommen heute sieben Fahrzeuge auf 1000 Menschen, in Deutschland sind es rund 550.
Von zwei auf vier Räder
Die ADB glaubt sogar den Punkt angeben zu können, an dem ein Land beschleunigt von zwei Rädern auf vier umsteigt: wenn das Bruttosozialprodukt pro Kopf rund 2300 Euro erreicht: "Dann beginnen die Verkaufszahlen der Motorräder zu sinken, und die der Autos steigen an." In China sei diese Schwelle in Sicht, Indien und Indonesien lägen noch deutlich darunter.
Die wachsende Motorisierung hat Folgen für den Treibstoffverbrauch und den Ausstoß der Treibhausgase im gesamten Verkehrssektor. Beides werden sich nach den Prognosen in Asien bis 2030 mindestens verdreifachen, warnt die Bank. Gleichzeitig werde die Luftverschmutzung in den Städten wegen immer häufigerer und längerer Staus stark zunehmen. Der Neubau von Straßen könne mit der schnell wachsenden Autodichte nicht Schritt halten, sagen die Studien-Autoren voraus. Außerdem werde der Anfall von Altautos, die deponiert oder recycled werden müssen, kräftig zunehmen.
Die Bank-Experten sehen die Gefahr, dass der Fahrzeug-Boom in den Schwellenländern sozusagen "nach hinten los geht". Der Transport von Menschen und Waren drohe ineffizient und teuer zu werden, warnen sie. Sie fordern deswegen Länder, Regionen und Kommunen auf, "Aktionspläne" aufzustellen, um das absehbare Chaos zu verhindern.
Sie schlagen vor: eine bessere Stadtplanung mit dem Ziel der kurzen Wege, Förderung von Bussen und Bahnen, Spritverbrauchs-Grenzen für Neuwagen, Förderung von Biokraftsstoffen, stärkere Wartung der Motoren, um Abgase zu minimieren. Bindu Lohani, Abteilungsleiter bei ADB, fordert: "Die Probleme müssen von allen Seiten angepackt werden." Joachim Wille, Frankfurter Rundschau
Asien gibt Gas
Experten warnen vor Verkehrskollaps
Frankfurt a. M. - Eine Verkehrsstudie der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) in Manila kommt zu dramatischen Ergebnissen. Das Wirtschaftswachstum in den bevölkerungsreichen Boomländern wird die Motorisierung in ungekannte Höhen schrauben. Das Beispiel China ist am drastischsten: Der wachsende Reichtum ermöglicht es immer mehr Menschen, vom Fahrrad aufs Moped und vom Moped aufs Auto und Geländewagen umzusteigen.
Um 2035 werden in dem Land laut der Studie im Maximalfall 15 Mal so viele Autos fahren wie heute, nämlich statt rund 13 Millionen dann 190 Millionen. Das wären mehr Pkw als heute im Automobilland Nummer eins, den USA, unterwegs sind.
Aber auch in Indien kommt einiges in Bewegung. Hier wird eine Erhöhung der Zahl der Personenwagen auf das Dreizehnfache erwartet - auf dann 80 Millionen.
Zum Vergleich: Derzeit sind weltweit rund 550 Millionen Autos zugelassen, davon in den USA alleine rund 150 Millionen. Auch in den stark wachsenden asiatischen Ländern liegt die Motorisierung noch niedrig. "Die Autodichte in China bewegt sich noch auf dem Niveau der USA von 1912", bemerkte das Worldwatch-Institut in Washington in einer Analyse. In Indien kommen heute sieben Fahrzeuge auf 1000 Menschen, in Deutschland sind es rund 550.
Von zwei auf vier Räder
Die ADB glaubt sogar den Punkt angeben zu können, an dem ein Land beschleunigt von zwei Rädern auf vier umsteigt: wenn das Bruttosozialprodukt pro Kopf rund 2300 Euro erreicht: "Dann beginnen die Verkaufszahlen der Motorräder zu sinken, und die der Autos steigen an." In China sei diese Schwelle in Sicht, Indien und Indonesien lägen noch deutlich darunter.
Die wachsende Motorisierung hat Folgen für den Treibstoffverbrauch und den Ausstoß der Treibhausgase im gesamten Verkehrssektor. Beides werden sich nach den Prognosen in Asien bis 2030 mindestens verdreifachen, warnt die Bank. Gleichzeitig werde die Luftverschmutzung in den Städten wegen immer häufigerer und längerer Staus stark zunehmen. Der Neubau von Straßen könne mit der schnell wachsenden Autodichte nicht Schritt halten, sagen die Studien-Autoren voraus. Außerdem werde der Anfall von Altautos, die deponiert oder recycled werden müssen, kräftig zunehmen.
Die Bank-Experten sehen die Gefahr, dass der Fahrzeug-Boom in den Schwellenländern sozusagen "nach hinten los geht". Der Transport von Menschen und Waren drohe ineffizient und teuer zu werden, warnen sie. Sie fordern deswegen Länder, Regionen und Kommunen auf, "Aktionspläne" aufzustellen, um das absehbare Chaos zu verhindern.
Sie schlagen vor: eine bessere Stadtplanung mit dem Ziel der kurzen Wege, Förderung von Bussen und Bahnen, Spritverbrauchs-Grenzen für Neuwagen, Förderung von Biokraftsstoffen, stärkere Wartung der Motoren, um Abgase zu minimieren. Bindu Lohani, Abteilungsleiter bei ADB, fordert: "Die Probleme müssen von allen Seiten angepackt werden." Joachim Wille, Frankfurter Rundschau
rauch - 25. Feb, 13:13