Ich schreibe, also sind Sie!
Heissa, würde Heisenberg sich freuen: Wiener Quantenphysiker bringen die Realität ins Schleudern - berichtet der STANDARD in seiner heutigen Ausgabe und fragt, um zu illustrieren, worum es geht "Existiert der Mond, auch wenn niemand hinschaut?"
Na klar, sagt Mensch. Weniger denn je, sagt die Quantenphysik. Die Kernthese von Aspelmeyer und Zeilinger: Ein elementares System kann nur eine begrenzte Menge an Information tragen, woraus sich die quantenphysikalischen Phänomene ergeben. Im konkreten Experiment war nicht genügend Information da, um die Realität ausreichend zu definieren.
Alles klar?
Wenn nun die Wirklich erst dadurch geschaffen wird, dass gemessen, berührt oder schlicht hingeschaut wird, was ich faszinierend finde, dann bedauern die Quantenphysiker lediglich, dass es keine praktische Anwendung für diese Erkenntnis zwischen Erkenntnistheorie und Physik gibt. Ich finde, ganz im Gegenteil, diese Theorie ist ganz schön praktisch:
Wenn zum Beispiel die Leere in der Brieftasche erst Wirklichkeit wird, wenn man hingreift oder hineinschaut, dann ist die Brieftasche prall gefüllt, solange man sich das vorstellt. Dieser Text, den ich hier schreibe existiert in Wirklichkeit gar nicht, erst dadurch, dass Sie ihn lesen wird er wirklich wie im übrigen Sie selbst auch. Ich schreibe, also sind Sie. Sind Sie mir wenigstens dankbar dafür? Ich Ihnen schon: wenn Sie nicht läsen, was ich hier schreibe, könnte ich nicht schreiben, was Sie hier lesen.
Wenn also niemand mein Blog liest, existiert es nicht, was öfter vorkommt, aber weil ich das nicht weiß, auch wieder nicht.
Auch für die Politik ist die Erkenntnis praktisch: Schwachsinn, der verzapft wird, existiert erst dadurch, dass er gehört wird. Hört niemand hin, gibt es weder den Schwachsinn noch dessen Erzeuger. Die FPÖ ist also gar nicht wirklich, was mich wirklich beruhigt.
Beunruhigen tut mich die Vorstellung ein wenig, wenn ich ans Klettern denke: Seil und Karabiner sind eigentlich erst da, wenn ich sie anfasse, also sehe, berühre und benütze, dasselbe gilt für Griffe und Tritte. Da wird mir dann doch schwindlig. Aber halt: Der Berg ist dann ja auch nicht da und ich auch nicht und gar nichts, schon gar nicht die Angst.
Tolle Jungs, diese Quantenphysiker!
Oder, um es mit Alfred Komaerk zu sagen:
Wir sind das Chaos.
Das ist schon in Ordnung.
Na klar, sagt Mensch. Weniger denn je, sagt die Quantenphysik. Die Kernthese von Aspelmeyer und Zeilinger: Ein elementares System kann nur eine begrenzte Menge an Information tragen, woraus sich die quantenphysikalischen Phänomene ergeben. Im konkreten Experiment war nicht genügend Information da, um die Realität ausreichend zu definieren.
Alles klar?
Wenn nun die Wirklich erst dadurch geschaffen wird, dass gemessen, berührt oder schlicht hingeschaut wird, was ich faszinierend finde, dann bedauern die Quantenphysiker lediglich, dass es keine praktische Anwendung für diese Erkenntnis zwischen Erkenntnistheorie und Physik gibt. Ich finde, ganz im Gegenteil, diese Theorie ist ganz schön praktisch:
Wenn zum Beispiel die Leere in der Brieftasche erst Wirklichkeit wird, wenn man hingreift oder hineinschaut, dann ist die Brieftasche prall gefüllt, solange man sich das vorstellt. Dieser Text, den ich hier schreibe existiert in Wirklichkeit gar nicht, erst dadurch, dass Sie ihn lesen wird er wirklich wie im übrigen Sie selbst auch. Ich schreibe, also sind Sie. Sind Sie mir wenigstens dankbar dafür? Ich Ihnen schon: wenn Sie nicht läsen, was ich hier schreibe, könnte ich nicht schreiben, was Sie hier lesen.
Wenn also niemand mein Blog liest, existiert es nicht, was öfter vorkommt, aber weil ich das nicht weiß, auch wieder nicht.
Auch für die Politik ist die Erkenntnis praktisch: Schwachsinn, der verzapft wird, existiert erst dadurch, dass er gehört wird. Hört niemand hin, gibt es weder den Schwachsinn noch dessen Erzeuger. Die FPÖ ist also gar nicht wirklich, was mich wirklich beruhigt.
Beunruhigen tut mich die Vorstellung ein wenig, wenn ich ans Klettern denke: Seil und Karabiner sind eigentlich erst da, wenn ich sie anfasse, also sehe, berühre und benütze, dasselbe gilt für Griffe und Tritte. Da wird mir dann doch schwindlig. Aber halt: Der Berg ist dann ja auch nicht da und ich auch nicht und gar nichts, schon gar nicht die Angst.
Tolle Jungs, diese Quantenphysiker!
Oder, um es mit Alfred Komaerk zu sagen:
Wir sind das Chaos.
Das ist schon in Ordnung.
rauch - 19. Apr, 18:01