Zwischen den Welten
Wenn man sitzt, im LKH, im Wartebereich der Onkologieambulanz, eine Woche nach der letzten Kontrolluntersuchung (CT, MRI, etc...) und auf den Aufruf wartet zur so genannten "Befundbesprechung" sitzt man zwischen zwei Welten: zwischen der, aus der man gerade kommt, der normalen, gesunden, arbeitsamen, lebensfreudigen, zukunftsträchtigen und der anderen, zurückliegenden, gerne verdrängten, kranken, schnmerzhaften, bedrohlichen, mühseligen, angstbesetzten. Man sieht die Leidens- und GenesungsgenossInnen, die auch warten, unruhig, schwitzend, ängstlich, hoffungsvoll und weiß nicht, was man mit sich und der Wartezeit anfangen soll.
Bis man drankommt (und sich denkt: irgenwann kommt jeder dran - so, oder so).
Dann kommt man dran.
Wie ein Schüler bei der Entgegennahme einer korrigierten Schularbeit sitzt man der Ärztin gegenüber, die sagt:
Sehr gut.
Alles sauber.
Brav.
Setzen.
Dankbar, artig und unendlich erleichtert geht man hinaus.
Und der ganze Rest der Welt ist einem für mindestens eine halbe Stunde grenzenlos egal.
Nächste Schularbeit: in sechs Monaten.
Ich werde fleißig lernen.
Das Leben lieben.
Bis man drankommt (und sich denkt: irgenwann kommt jeder dran - so, oder so).
Dann kommt man dran.
Wie ein Schüler bei der Entgegennahme einer korrigierten Schularbeit sitzt man der Ärztin gegenüber, die sagt:
Sehr gut.
Alles sauber.
Brav.
Setzen.
Dankbar, artig und unendlich erleichtert geht man hinaus.
Und der ganze Rest der Welt ist einem für mindestens eine halbe Stunde grenzenlos egal.
Nächste Schularbeit: in sechs Monaten.
Ich werde fleißig lernen.
Das Leben lieben.
rauch - 5. Jun, 22:56