"Abendland oder Islam"
In der Verkehrspolitik tut die Schweiz das genaue Gegenteil von Österreich - und ist damit erfolgreich.
In der Ausländerpolitik tut die Schweiz genau dasselbe wie Österreich - und gibt damit dem Druck der rechten Parteien nach.
Jörg Haider heißt in der Schweiz Christoph Blocher.
Jetzt haben die rechten Parteien eine Allianz gebildet.
«Allein die SVP ermöglicht eine echte Wahl», rief Präsident Ueli Maurer (56) gestern Samstag am Parteitag in Basel aus. Die Wahl laute nicht nur «Freiheit oder Sozialismus», sondern auch «Abendland oder Islam». (Bericht siehe Sonntagsblick)
Jetzt läuft gerade eine Anti-Minarett-Initiative - mit den üblichen Untertönen. Kennen wir ja alles auch....
Geht es hingegen nicht um Ideologisches, sondern um Handfestes, also um Kohle, ist man selbsverständlich sowohl hierzulande wie auch jenseits des Rheins gänzlich pragmatisch:
Allein der Wert der Schweizer Exporte stieg 2004 im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 1,9 Mrd. Franken.
Zwischen Mitte 2003 und Mitte 2004 haben 42 Firmen in der Türkei Filialen eröffnet. Insgesamt beschäftigen die Schweizer Unternehmen rund 9000 Mitarbeiter. Im Land präsent sind unter anderem Novartis, Nestlé, ABB, Ciba, Roche, Givaudan, Philipp Morris und Syngenta.
Die österreichischen Exporte in die Türkei stiegen von 700 Mio Euro (2003) auf 800 Mio Euro im Jahr 2004. Gerne verdient man auch bei Investitionen mit: 30% aller derzeit im Bau befindlichen Wasserkraftwerke in der Türkei werden von Österreichischen Unternehmen errichtet. (Quelle: WKO)
Neu hinzugekommen ist gerade ein Milliardenauftrag für den äußerst umstrittenen Illisu-Staudamm . Siehe auch Artikel im STANDARD .
Man könnte das jetzt weiterspielen und die Wirtschaftsbeziehungen der Schweiz und Österreichs mit dem Iran, den arabischen Nationen oder anderen "islamistischen" Staaten darstellen.
Es käme Ähnliches dabei heraus. ("Wir bauen - gegen gutes Geld - eure Staudämme bei euch, ihr aber sicher nicht - mit eigenem Geld - Minarette bei uns")
Falsche Debatte!
Es geht nicht um "Abendland oder Islam", sondern um die strikte Trennung von Kirche und Staat. Diese Diskussion wird gerade innerhalb der Türkei heftig geführt. (Darf die Frau des möglichen künftigen Präsidenten in der Öffentlichkeit ein Kopftuch tragen?)
Die Grundlage jeder parlamentarischen Demokratie ist die Verfassung. Nicht die Bibel und auch nicht der Islam. Allen Tendenzen, die hier zurück wollen in vergangene Zeiten ("Gottesbegriff in die Verfassung"...) ist massiv entgegenzutreten., egal, ob islamistisch oder katholisch.
Wenn im Namen der Religion Politik gemacht wurde, kam immer Krieg (oder Bürgerkrieg) dabei heraus.
Nachsatz:
Dass katholische Privatschulen das verfassungsrechtlich garantierte Privileg haben, dass ihr Lehrpersonal vom Staat bezahlt wird, andere private (z.B. reformpädagogische) Schulen jedoch darum raufen müssen, finde ich beispielsweise nach wie vor sonderbar...
In der Ausländerpolitik tut die Schweiz genau dasselbe wie Österreich - und gibt damit dem Druck der rechten Parteien nach.
Jörg Haider heißt in der Schweiz Christoph Blocher.
Jetzt haben die rechten Parteien eine Allianz gebildet.
«Allein die SVP ermöglicht eine echte Wahl», rief Präsident Ueli Maurer (56) gestern Samstag am Parteitag in Basel aus. Die Wahl laute nicht nur «Freiheit oder Sozialismus», sondern auch «Abendland oder Islam». (Bericht siehe Sonntagsblick)
Jetzt läuft gerade eine Anti-Minarett-Initiative - mit den üblichen Untertönen. Kennen wir ja alles auch....
Geht es hingegen nicht um Ideologisches, sondern um Handfestes, also um Kohle, ist man selbsverständlich sowohl hierzulande wie auch jenseits des Rheins gänzlich pragmatisch:
Allein der Wert der Schweizer Exporte stieg 2004 im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 1,9 Mrd. Franken.
Zwischen Mitte 2003 und Mitte 2004 haben 42 Firmen in der Türkei Filialen eröffnet. Insgesamt beschäftigen die Schweizer Unternehmen rund 9000 Mitarbeiter. Im Land präsent sind unter anderem Novartis, Nestlé, ABB, Ciba, Roche, Givaudan, Philipp Morris und Syngenta.
Die österreichischen Exporte in die Türkei stiegen von 700 Mio Euro (2003) auf 800 Mio Euro im Jahr 2004. Gerne verdient man auch bei Investitionen mit: 30% aller derzeit im Bau befindlichen Wasserkraftwerke in der Türkei werden von Österreichischen Unternehmen errichtet. (Quelle: WKO)
Neu hinzugekommen ist gerade ein Milliardenauftrag für den äußerst umstrittenen Illisu-Staudamm . Siehe auch Artikel im STANDARD .
Man könnte das jetzt weiterspielen und die Wirtschaftsbeziehungen der Schweiz und Österreichs mit dem Iran, den arabischen Nationen oder anderen "islamistischen" Staaten darstellen.
Es käme Ähnliches dabei heraus. ("Wir bauen - gegen gutes Geld - eure Staudämme bei euch, ihr aber sicher nicht - mit eigenem Geld - Minarette bei uns")
Falsche Debatte!
Es geht nicht um "Abendland oder Islam", sondern um die strikte Trennung von Kirche und Staat. Diese Diskussion wird gerade innerhalb der Türkei heftig geführt. (Darf die Frau des möglichen künftigen Präsidenten in der Öffentlichkeit ein Kopftuch tragen?)
Die Grundlage jeder parlamentarischen Demokratie ist die Verfassung. Nicht die Bibel und auch nicht der Islam. Allen Tendenzen, die hier zurück wollen in vergangene Zeiten ("Gottesbegriff in die Verfassung"...) ist massiv entgegenzutreten., egal, ob islamistisch oder katholisch.
Wenn im Namen der Religion Politik gemacht wurde, kam immer Krieg (oder Bürgerkrieg) dabei heraus.
Nachsatz:
Dass katholische Privatschulen das verfassungsrechtlich garantierte Privileg haben, dass ihr Lehrpersonal vom Staat bezahlt wird, andere private (z.B. reformpädagogische) Schulen jedoch darum raufen müssen, finde ich beispielsweise nach wie vor sonderbar...
rauch - 20. Aug, 10:15