"Austria - si, si, - Jorge Haider!"
Folgender Leserbrief erschien in der Dienstag-Ausgabe der VN:
Heimat bist du großer Söhne
Da wir beruflich und privat viel im außereuropäischen Ausland unterwegs sind, fällt einem öfters auf, dass man bezüglich Österreich seit ca. einem Jahr vermehrt auf ein spezielles Thema angesprochen wird. Die letzten zwei Beispiele vom vergangenen November stimmen uns doch etwas nachdenklich. Ein kleines Cafe auf der Insel Belize. Beim Frühstück kommt man ins Gespräch mit einem lokalen Tauchlehrer, der einem voller Stolz erzählt, dass er vor einigen Jahren in Österreich war und wie schön es doch bei uns ist. Schade, dass man dort jetzt nicht mehr hin könne. Auf unsere Frage, warum man denn angeblich nicht mehr zu uns reisen kann, kommt die Antwort: Bei all den marodierenden rechten Banden unseres kürzlich tödlich verunglückten "Naziführers" wäre das doch nicht mehr sicher.
Es folgt eine halbstündige Erklärung unsererseits, dass es bei uns weder marodierende rechte Banden noch irgendeinen toten, geschweige denn lebenden Naziführer gibt und wir ein sehr moderner, sicherer Rechtsstaat sind, in dem eine Regierung aus Sozial- und Christdemokraten den Großteil der Bevölkerung repräsentiert. Die marodierenden Banden klären sich rasch als die zwei in Deutschland stattgefundenen Übergriffe in der U-Bahn auf. Den tödlich verunglückten Naziführer können wir auf das Niveau des nationalistischen Populisten herunterholen.
Drei Tage später bei der Einreise nach Mexico überreichen wir einem mexikanischen Zöllner unsere Pässe. Zackig knallt er die Einreisestempel in unsere Pässe, beginnt laut zu lachen, hebt die Hand zum Hitlergruß und reicht uns die Pässe mit den Worten: "Austria - si,si, - Jorge Haider."
Also irgendwie war uns das vielleicht etwas kitschige, aber liebenswerte "Sachertorte-Mozart-Lipizzaner-Image" von Österreich doch lieber.
Gerhard und Ruth Rieder
Hauptstraße 28, Bludesch
Heimat bist du großer Söhne
Da wir beruflich und privat viel im außereuropäischen Ausland unterwegs sind, fällt einem öfters auf, dass man bezüglich Österreich seit ca. einem Jahr vermehrt auf ein spezielles Thema angesprochen wird. Die letzten zwei Beispiele vom vergangenen November stimmen uns doch etwas nachdenklich. Ein kleines Cafe auf der Insel Belize. Beim Frühstück kommt man ins Gespräch mit einem lokalen Tauchlehrer, der einem voller Stolz erzählt, dass er vor einigen Jahren in Österreich war und wie schön es doch bei uns ist. Schade, dass man dort jetzt nicht mehr hin könne. Auf unsere Frage, warum man denn angeblich nicht mehr zu uns reisen kann, kommt die Antwort: Bei all den marodierenden rechten Banden unseres kürzlich tödlich verunglückten "Naziführers" wäre das doch nicht mehr sicher.
Es folgt eine halbstündige Erklärung unsererseits, dass es bei uns weder marodierende rechte Banden noch irgendeinen toten, geschweige denn lebenden Naziführer gibt und wir ein sehr moderner, sicherer Rechtsstaat sind, in dem eine Regierung aus Sozial- und Christdemokraten den Großteil der Bevölkerung repräsentiert. Die marodierenden Banden klären sich rasch als die zwei in Deutschland stattgefundenen Übergriffe in der U-Bahn auf. Den tödlich verunglückten Naziführer können wir auf das Niveau des nationalistischen Populisten herunterholen.
Drei Tage später bei der Einreise nach Mexico überreichen wir einem mexikanischen Zöllner unsere Pässe. Zackig knallt er die Einreisestempel in unsere Pässe, beginnt laut zu lachen, hebt die Hand zum Hitlergruß und reicht uns die Pässe mit den Worten: "Austria - si,si, - Jorge Haider."
Also irgendwie war uns das vielleicht etwas kitschige, aber liebenswerte "Sachertorte-Mozart-Lipizzaner-Image" von Österreich doch lieber.
Gerhard und Ruth Rieder
Hauptstraße 28, Bludesch
rauch - 10. Dez, 15:20