Im Schatten der Atomkatastrophe
Klar, die Katstrophe in Japan steht im Mittelpunkt der Berichterstattung.
Allerdings hat sich deren Schwerpunkt rasch verlagert: vom verheerenden Erdbeben und dem darauf folgenden Tsunami mit zehntausenden (?) Toten, hunderttausenden Obdachlosen und verheerenden Verwüstungen hin zur Bedrohung durch die atomare Verseuchung.
Zuerst der drohenden (schon stattgefundenen?) Verseuchung in Japan. Dann zur möglichen (noch nicht akut drohenden) Verseuchung durch die Kernkraftwerke in Europa, vor allem in Deutschland und der Schweiz.
Manche betrachten das als Gipfel des Zynismus, sagen, das sei Politik machen auf dem Rücken von Toten. (Siehe Kommentare beim vorherigen blog-Eintrag).
Diese Kritik ist äußerst schäbig.
Sie diskreditiert (pauschal!) jahre-, ja jahrzehntelanges Engagement gegen die vermeintlich "friedliche" Nutzung der Atomkraft und das Kämpfen für Erneuerbare Energien, für nachhaltige Energiegewinnung und sparsamen Umgang damit als billige politische Kleingeldmünzerei.
Sie diskreditiert das mühsehlige Ringen um jeden Millimeter abgerungenen Zugeständnisses für eine solare Energiewende als Kasperltheater, inszeniert nur der Selbstinszenierung willen.
Sie ignoriert auf perfide Weise persönliche Betroffenheit, die bei den Besuchen in Pribjat und Gomel, die im Gespräch mit den ge- und betroffenen Menschen dort entsanden ist.
Ja was denn sonst soll man tun, angesichts des Wahnsinns, als Politik machen und versuchen, die Dinge, wenn schon nicht zum Besseren, dann wenigstens zum weniger Tödlichen zu wenden?!
Was man sich und der medialen Hochgeschwindigkeitswelt vorwerfen kann, ist, dass im Schatten von Fukushima andere Schauplätze aus dem Blickfeld verschwinden:
Libyen etwa, wo ein Diktator das eigene Volk bombardiert
Kairo, wo eine fragile Zivilgesellschaft versucht, ein demokratisches Gemeinwesen zu schaffen
Tunesien, wo die Perspektivenlosigkeit überhand zu nehmen droht
oder Krisengewinnlermeldungen wie diese hier:
"Die UBS hat im Geschäftsjahr 2010 etwas mehr verdient, als ursprünglich ausgewiesen: Der den Aktionären zurechenbare Reingewinn belief sich auf 7,534 Milliarden Franken. Das sind 373 Millionen Franken mehr als am 8. Februar mitgeteilt.
(sda) Dies geht aus dem am Dienstag publizierten Geschäftsbericht hervor. Grund für die Abweichungen sind laut einer Mitteilung der UBS Anpassungen, die nach der Publikation des Berichts vorgenommen wurden. Unter anderem wird eine Reduktion des Buchwerts der Tochtergesellschaft um 1,609 Mrd. Fr. erwähnt, womit sich der ausgewiesene steuerpflichtige Schweizer Gewinn verringert habe."
In der weiteren Auflistung fehlen: Haiti, Afghanistan, Neuseeland, 2/3 der afrikanischen Staaten und die Meldung, dass Analysten glauben, die Katastrophe in Japan werde "in the long run" die Börsen beflügeln, weil Milliarden in den Wiederaufbau investiert werden müssen.
Die Alternative zum "Politik machen" angesichts dieser Situation wäre larmoyantes Lamentieren, Schweigen oder der Rückzug ins Private.
Mein Ding ist das nicht. Aber vielleicht bin ich auch verrückt.
Allerdings hat sich deren Schwerpunkt rasch verlagert: vom verheerenden Erdbeben und dem darauf folgenden Tsunami mit zehntausenden (?) Toten, hunderttausenden Obdachlosen und verheerenden Verwüstungen hin zur Bedrohung durch die atomare Verseuchung.
Zuerst der drohenden (schon stattgefundenen?) Verseuchung in Japan. Dann zur möglichen (noch nicht akut drohenden) Verseuchung durch die Kernkraftwerke in Europa, vor allem in Deutschland und der Schweiz.
Manche betrachten das als Gipfel des Zynismus, sagen, das sei Politik machen auf dem Rücken von Toten. (Siehe Kommentare beim vorherigen blog-Eintrag).
Diese Kritik ist äußerst schäbig.
Sie diskreditiert (pauschal!) jahre-, ja jahrzehntelanges Engagement gegen die vermeintlich "friedliche" Nutzung der Atomkraft und das Kämpfen für Erneuerbare Energien, für nachhaltige Energiegewinnung und sparsamen Umgang damit als billige politische Kleingeldmünzerei.
Sie diskreditiert das mühsehlige Ringen um jeden Millimeter abgerungenen Zugeständnisses für eine solare Energiewende als Kasperltheater, inszeniert nur der Selbstinszenierung willen.
Sie ignoriert auf perfide Weise persönliche Betroffenheit, die bei den Besuchen in Pribjat und Gomel, die im Gespräch mit den ge- und betroffenen Menschen dort entsanden ist.
Ja was denn sonst soll man tun, angesichts des Wahnsinns, als Politik machen und versuchen, die Dinge, wenn schon nicht zum Besseren, dann wenigstens zum weniger Tödlichen zu wenden?!
Was man sich und der medialen Hochgeschwindigkeitswelt vorwerfen kann, ist, dass im Schatten von Fukushima andere Schauplätze aus dem Blickfeld verschwinden:
Libyen etwa, wo ein Diktator das eigene Volk bombardiert
Kairo, wo eine fragile Zivilgesellschaft versucht, ein demokratisches Gemeinwesen zu schaffen
Tunesien, wo die Perspektivenlosigkeit überhand zu nehmen droht
oder Krisengewinnlermeldungen wie diese hier:
"Die UBS hat im Geschäftsjahr 2010 etwas mehr verdient, als ursprünglich ausgewiesen: Der den Aktionären zurechenbare Reingewinn belief sich auf 7,534 Milliarden Franken. Das sind 373 Millionen Franken mehr als am 8. Februar mitgeteilt.
(sda) Dies geht aus dem am Dienstag publizierten Geschäftsbericht hervor. Grund für die Abweichungen sind laut einer Mitteilung der UBS Anpassungen, die nach der Publikation des Berichts vorgenommen wurden. Unter anderem wird eine Reduktion des Buchwerts der Tochtergesellschaft um 1,609 Mrd. Fr. erwähnt, womit sich der ausgewiesene steuerpflichtige Schweizer Gewinn verringert habe."
In der weiteren Auflistung fehlen: Haiti, Afghanistan, Neuseeland, 2/3 der afrikanischen Staaten und die Meldung, dass Analysten glauben, die Katastrophe in Japan werde "in the long run" die Börsen beflügeln, weil Milliarden in den Wiederaufbau investiert werden müssen.
Die Alternative zum "Politik machen" angesichts dieser Situation wäre larmoyantes Lamentieren, Schweigen oder der Rückzug ins Private.
Mein Ding ist das nicht. Aber vielleicht bin ich auch verrückt.
rauch - 15. Mär, 15:12