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Fundstück

Manchmal suche ich in meinen Büchern bestimmte Passagen. Das endet dann meist wie googlen: Ich lande überall, nur nicht dort, wo ich hinwollte. Dafür finden sich dann Raritäten (wieder), wie diese:


Sowenig das Individuum in der Gruppe und eine Gesellschaft unter den anderen allein ist, sowenig auch ist der Mensch allein im Universum. Wenn der Regenbogen der menschlichen Kulturen endlich im Abgrund seiner Wut versunken sein wird, dann wird - solange wir bestehen und solange es eine Welt gibt - jener feine Bogen bleiben, der uns mit dem Unzugänglichen verbindet, und uns den Weg zeigen, der aus der Sklaverei herausführt und dessen Betrachtung dem Menschen, auch wenn er ihn nicht einschlägt, die einzige Gnade verschafft, der er würdig zu werden vermag: nämlich den Marsch zu unterbrechen, den Impuls zu zügeln, der ihn dazu drängt, die klaffenden Risse in der Mauer der Notwendigkeit einen nach dem anderen zuzustopfen und damit sein Werk in demselben Augenblick zu vollenden, da er sein Gefängnis zuschließt; jene Gnade, nach der jede Gesellschaft begehrt, wie immer ihre religiösen Vorstellungen, ihr politisches System und ihr kulturelles Nievau beschaffen sein mögen; jene Gnade, in die sie ihre Muße, ihr Vergnügen, ihre Ruhe und ihre Freiheit setzt; jene lebenswichtige Chance, sich zu entspannen, loszulösen, das heißt die Chance, die darin besteht, in den kurzen Augenblicken, in denen es die menschliche Gattung erträgt, ihr bienenfleißiges Treiben zu unterbrechen, das Wesen dessen zu erfassen, was sie war und immer noch immer ist, diesseits des Denkens und jenseits der Gesellschaft: zum Beispiel bei der Betrachtung eines Minerals, das schöner ist als alle unsere Werke; im Duft einer Lilie, die weiser ist als unsere Bücher; oder in dem Blick - schwer von Geduld, Heiterkeit und gegenseitigem Verzeihen -, den ein unwillkürliches Einverständnis zuweilen auszutauschen gestattet mit einer Katze.


(Claude Lévi-Strauss, TRAURIGE TROPEN, Originalausgabe 1955, deutsch 1978)

Bei aller späteren Kritik an seinem Forschen wahrlich ein Perlchen - finden unsere Katze und ich.

Schön, wie das Hässliche gezeigt wird!

Wenn man so umherstreunt im Internet, stösst man auf allerlei Faszinierendes. Unter anderem auf geradezu entwaffnende Offenheit mancher Unternehmen.
Über die Schiliftmonströsitäten im Bregenzerwald war hier schon ausreichend die Rede - im Zusammenhang mit Mellau-Damüls.
Nicht bekannt war mir aber bis zu einem zufälligen Besuch auf der website des Schigebietes Hochhäderich dass dort mit Stolz die "Bauarbeiten" in vormals intakter Natur und Landschaft in vielen bunten Bildern präsentiert wird. Hier gehts zur ... Fotogalerie.

Weil ein Mitbetreiber gleichzeitig Bauunternehmer ist, zeigt der unter dem sinnigen Motto "wir zeigen´s ihnen!" wo baumässig mit schwerem Gerät der Hammer hängt: Bachverbau, Forstwegebau, Schipistenbau, - alles da. Durchklicken lohnt sich!

Schipiste

Schwurbeljuristerei zur Tarnung!

In meiner Landtagsanfrage wollte ich vom Umweltlandesrat wissen, wie es sein kann, dass ein Projektbetreiber eine UVP-Pflicht einfach umgehen kann, indem er aus einem großen, UVP-pflichtigen Projekt einfach zwei kleinere macht. (Die Rede ist vom Liftzusammenschluß Mellau-Damüls und den dabei angerichteten Verwüstungen). Die Antwort:

"Die BH Bregenz hat geprüft, ob das Vorhaben laut Punkt 2 allenfalls nach den Bestimmungen des UVP-Gesetzes 2000 relevant sein könnte.
Dabei wurde zunächst von der Überlegung ausgegangen, dass im vorliegenden Fall möglicherweise die Tatbestände des § 3a Abs 1 Z 2, Abs 2 Z 1 sowie die Abs 5 und 6 des UVP-G in Betracht kommen könnten, wobei jene des Abs 2 Z 1 und der Abs 5 und 6 schon deshalb wegfallen, da die dort genannten 50% bzw 25% des Schwellenwertes von 20 ha gemäß Anhang 1 Z 12 Spalte 1 lit b (das wären 10 bzzw 15 ha) nicht erreicht werden."

Alles klar?
Dass dem Landesrat ganz und gar nicht mehr wohl ist in seiner Haut dokumentiert er ganz am Schluß:

"Ich erwarte mir, dass die Projektbetreiber hinkünftig bei umfangreichen Schigebietserweiterungen - soweit gesetzlich nicht vorgeschrieben - freiwillig ein UVP-Verfahren durchführen."

29-01-254-Beantwortung-Baustopp-Mellau-Damuels (pdf, 34 KB)

MUM

Eine Bank die viel MUM hat, hat Mumm.
MUM heisst so viel wie: money under management oder auf gut deutsch: Kohle, die verwaltet wird.
Dasselbe gilt für Finanzdienstleister.
Je mehr MUM, desto mehr Milch wird erwartet, vorzugsweise in Kombination mit Honig. Das Paradies der Finanzwirtschaft eben.
Renditen über 20% sollten schon drin liegen.
Läuft das nicht ganz so, weil die inkontinenten Amerikaner gerade die Immobilienblase platzen lassen, gibt es Krisengeschrei: die Luft ist draussen aus dem Markt! Skandal! Wir verdienen nix mehr!
(Das Wort "verdienen" ist mir im Zusammenhang mit der Börsenveranlagung von Geld ohnehin eher suspekt...)

Ach ja, darauf wollte ich hinaus:
Das mit der "sanften Korrektur der Märkte", wovon alle Börsianer immer träumen ist natürlich Quatsch. Zuerst soll es möglichst steil und möglichst schnell bergauf gehen und dann - wenn überhaupt! - langsam und nicht allzulange bergab.
Die Geschichte zeigt anderes:

Gründerkrach 1873 (Spekulationsobjekt: Eisenbahn)
Schwarzer Freitag 1929 (Spekulationsobjekt: Strom, Radio, Flugzeug)
Japan-Krise 1989 (Spekulationsobjekt: vermeintliche Überlegenheit des japanischen Wirtschaftssystems)
Dot-com-Krise 2000 (Spekulationsobjekt: Internet, High-Tech)

sie alle haben eins gemeinsam: den Euphorien, die nicht mehr auf grundlage realer wirtschaftlicher Entwicklungen stattfanden, folgten so sicher wie das Amen in der Kirche Kurstürze, bei denen das frei erfunde Geld wieder vernichtet wurde.
Fatal an dieser Art von Casino ist halt eines: die Zeche bezahlen immer die Armen (Länder).

Was allerdings passiert, wenn die miteinander verketteten Gläubiger und Schuldner des Systems, wo alle immer beides sind, immer schön im Kreis herum, umfallen wie die Dominosteine und keiner (keine Notenbank, kein Staat) mehr die Kraft hat, das Umfallen aller zu verhindern, hat u.a. Bernard A. Lietaer beschrieben. Er meint, dann würden Kreisläufe zwangsläufig regionalisiert, der Mythos vom grenzenlosen Wachstum zerschlagen und alles in allem in Europa ein Lebensstandard sich breit machen, wie er etwa in der Schweiz der Sechzigerjahre geherrscht habe.

Der Übergang allerdings, der sie schmerzfrei nicht zu bekommen.
Ich habe den Eindruck, manchen beginnt das zu dämmern, allerdings werden oft die falschen Konsequenzen gezogen:
"Für mich geht sich´s noch aus!"
(Hinter mir die Sintflut, sagen sie dann nicht dazu)...

Wirtschaftsfaktor "Energiewende"

Zwei Dinge werden nach wie vor unterschätzt:
Die dramatische Dynamik der Entwicklung im CO2-Ausstoß und die damit verbundenen Folgen sowie die volkswirtschaftlichen Chancen, die ein Umstieg auf Effizienztechnologien und Erneuerbare bieten.
Wir haben für eine Presseinformation die wichtigsten Argumente zusammengetragen und in (sehr!) komprimierter Form dargestellt.

Vielleicht als Überblick ganz interessant.
Mir ist jedenfalls klar geworden, dass es hier um 10% der gesamten Bruttowertschöpfung geht - und das ist eine absolut vorsichtige Berechnung. Das ist in etwa so viel, wie heute der Tourismus ausmacht....
PK-Energiewende-und-Wertschoepfung-Nov-07 (pdf, 919 KB)

Systemwirkungen

"Es gibt nicht das geringste Anzeichen, dass wir jemals Atomenergie entwickeln können!"

(Albert Einstein, 1932, 13 Jahre vor dem Atombomenabwurf in Hiroshima)

Die Eindimensionalität, mit der vom Klimawandel geredet und vor ihm gewarnt wird, bereitet mir zunehmend Unbehagen. Irgendwie entsteht der Eindruck, es gehe nur darum, eine Maschine, die zu überhitzen droht, zurückzudrehen, und das wäre, wenn es dann wirklich draufankommt, leicht zu bewerkstelligen.
(Empfehlenswert dazu dieser ZEIT-Artikel:
Von-der-Natur-zur-sozialen-Katastrophe (pdf, 79 KB))

Dass sich das Verhalten komplexer Systeme nicht exakt vorhersagen lässt, ist mittlerweile bekannt. Hingegen scheint mir, dass die Komplexität des Systems Globus nach wie vor unterschätzt wird. Das führt zu "Kurz-Schlüssen":

Benzin verbrennen ist schlecht, Biosprit verbrennen ist gut. (Falsch! Führt dazu, dass im Norden die Tanks gefüllt werden, im Süden aber die Teller leer bleiben)

"Agrarsubventionen sind gut, sie helfen den Bauern zu überleben."

(Falsch! 3% Großbetriebe bekommen 90% der Subventionen und die Exportstützung für Milch führt dazu, dass in Burkina Faso EU-Milch billiger verkauft wird, als die einheimische, was das AUS für die dortigen Kleinbauern bedeutet)

"Ein hoher Ölpreis schadet der Wirtschaft!"
(Falsch! Ein hoher Ölpreis erzwingt Effizienztechnolgien und Innovationen sowie die Suche nach Alternativen.)

Am weitesten verbreitet ist dieser Glaubenssatz:

"Exponentielles Wachstum ist besser als Wachstum, dass einem Sättigungszwang unterliegt!"

Einfacher gesagt: Gier und schnelle Kohle sind besser als langsames Sparen. Was natürlich - auf lange Sicht - a) Quatsch und b) fatal ist.
Obwohl seit einigen Jahrtausenden bekannt ist, dass bei allen dauerhaft funktionierenden natürlichen Systemen immer negativ rückgekoppelte Mechanismen am Werk sind, die Wachstum nur so lange zulassen, wie ein System nicht aus dem Ruder läuft, glauben alle, das Gegenteil funktioniere auch.

Bekanntes und beliebtes Beispiel:

Im Jahr 0 wird 1 Cent, verzinst mit 5% gespart. Bereits im Jahr 1749 entspräche der Wert dieser Kapitalanlage einer Goldkugel vom Durchmesser der Erde. Und im Jahr 2000 wären es 208.000 derartige Goldkugeln. Kann nicht funktionieren:
Weder gibt es Goldkugeln dieser Größe noch wird es ein über 2000 Jahre stabiles Finanzsystem geben können, welches diese Logik zulässt. Das gegenwärtige Finanzsystem zeigt schon in wesentlich geringeren Abständen mehr oder weniger von ihm selbst verursachte Krisen: Exponentielles Wachstum wurde bislang stets durch Crashs beendet.

Fazit: Es nutzt nix, man muss versuchen, nicht nur das Einfache, Nächstliegende zu verstehen, sondern das Dahinterliegende zu begreifen. Begreifen ist ohnehin besser als bloßes Verstehen.
Und jetzt muss - sorry - wieder einmal Wittgenstein kommen:

"Daß es mir- oder Allen- so scheint, daraus folgt nicht, daß es so ist.
Wohl aber läßt sich fragen, ob man dies sinnvoll bezweifeln kann."

Kochkurs

"Hiermit bestätigen wir, dass Fräulein Fanny Rheinberger, von Rankweil, hier im Herz-Jesu-Heim Rankweil einen dreimonatlichen Kochkurs zur vollsten Zufriedenheit mitgemacht hat."

Rankweil, 9. Oktober 1932

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Zu wessen Zufriedenheit der "dreimonatliche Kochkurs" absolviert wurde, läßt sich leider nicht mehr eruieren. Ich vermute, Fräulein Fanny Rheinberger war zufrieden, wahrscheinlich auch die Bewohner des Heimes. Das Herz-Jesu hat sich späterhin so ausgewirkt, dass Frl. Fanny mit Vorliebe "Apostelbrocken" gekocht hat, die wir als Kinder mit Begeisterung verspeist haben:

Einige Semmeln oder besser Milchbrote schneidet man in fingerdicke Schnitten, taucht sie in zerklopfte Eier, denen man etwas Milch beifügt, wendet sie in feinen Semmelbröseln und bäckt sie aus dem heißen Fette. man läßt sie abtropfen, wendet sie in Zucker umd Zimt und serviert Vanillesauce dazu.

Rasch anmelden!

Wer in der Nähe ist und Zeit hat, dem sei eine kleine aber feine Veranstaltung wärmstens empfohlen:

Unter dem Titel ZUKUNFTSFÄHIGES UND NACHHALTIGES WIRTSCHAFTEN finden ein Vortrag und eine Tagung u.a. mit Hans-Peter Dürr statt. Die Anzahl der verfügbaren Plätze ist sehr begrenzt. Nähere infos bei PROJEKTE DER HOFFNUNG

Alle vier eingeladenen Referenten haben den alternativen Nobelpreis erhalten und beschäftigen sich seit vielen Jahrzehnten mit Ansätzen alternativen Wirtschaftens jenseits des Paradigmas vom endlosen Wachstum auf Kosten natürlicher Systeme.

6 Milliarden jährlich

Und das ganze nennen sie dann "Konsolidierungsbedarf" statt Budgetkürzung.

MenschenMeinungen

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