Horizon Field - für immer oder doch nicht?
Es ist ja nicht so, dass das Projekt horizon field von Antony Gormley nicht schon vorher polarisiert hätte. 100 Eisenfiguren in die alpine Landschaft zu stellen, exakt auf einer Seehöhe von 2039 Metern, verteilt auf eine Fläche von 150 Quadratkilometern stieß auf viele Widerstände.
Einmal umgesetzt, war das Echo enorm, einheimische Groß-Kritiker verstummten, bis auf einzelne Stimmen, die sich vorwiegend daran stießen, dass die Figuren sichtlich nackt und männlich, somit also auch 100 Penisse öffentlich sichtbar waren, wenn auch aus Eisen, aber trotzdem.
Unklar ist, welche Motive diesem Versuch zugrunde liegen...
Das Projekt war auf zwei Jahre begrenzt, die Figuren sollten im Frühjahr 2012 wieder abgebaut werden. Inzwischen gibt es Diskussionen darüber, ob sie nicht stehen bleiben sollen. Oder zumindest einige. Warum?
Touristiker sind draufgekommen, dass mit Kunst am Berg Besucher angelockt werden können, auch im Sommer, weil die Gormley-Eisenmänner auf jeden Fall besser aussehen, als die vielen Liftstützen in der Landschaft.
Die Facetten der Debatte sind so interessant wie vielfältig:
- kann/darf ein Kunstprojekt, das auf 2 Jahre angelegt war einfach verlängert werden ohne zur reinen Touristenattraktion zu verkommen?
- Touristiker meinen, eine kunstvermittelnde Begleitung, wie sie jetzt durch das Kunsthaus Bregenz stattfindet, sei unnötig, die Leute würden auch selber hinfinden, der Rest sei ohnehin Firlefanz der nur koste und nichts bringe
- was ist mit den Verträgen und Bewilligungen, die alle befristet sind?
- können die Figuren, kann das Projekt transformiert werden, etwa in dem Sinne, dass die Eisenmänner konstante Beobachter der alpinen Landschaft bleiben, die ja fortlaufend verändert wird, vor allem auch durch Eingriffe des Menschen und durch den Klimawandel?
- kann diese Beobachterfunktion genützt werden für einen fortlaufenden Diskurs um diese erwünschten und unerwünschten Veränderungen?
- kann die Debatte darüber das Handeln gestalten und verändern?
- finden sich 100 Donatoren, die je 1000 Euro zahlen, ohne dass ihnen die Figur je gehören wird (Betreiber der "Stehen-lassen-Fraktion" sagen ja)
- wer entscheidet letztlich, was geschieht (abbauen, stehenlassen, transformieren...) und nach welchen Kriterien?
Ich finde schon die Diskussion darüber spannend, egal wie sie ausgeht!

Einmal umgesetzt, war das Echo enorm, einheimische Groß-Kritiker verstummten, bis auf einzelne Stimmen, die sich vorwiegend daran stießen, dass die Figuren sichtlich nackt und männlich, somit also auch 100 Penisse öffentlich sichtbar waren, wenn auch aus Eisen, aber trotzdem.
Unklar ist, welche Motive diesem Versuch zugrunde liegen...
Das Projekt war auf zwei Jahre begrenzt, die Figuren sollten im Frühjahr 2012 wieder abgebaut werden. Inzwischen gibt es Diskussionen darüber, ob sie nicht stehen bleiben sollen. Oder zumindest einige. Warum?
Touristiker sind draufgekommen, dass mit Kunst am Berg Besucher angelockt werden können, auch im Sommer, weil die Gormley-Eisenmänner auf jeden Fall besser aussehen, als die vielen Liftstützen in der Landschaft.
Die Facetten der Debatte sind so interessant wie vielfältig:
- kann/darf ein Kunstprojekt, das auf 2 Jahre angelegt war einfach verlängert werden ohne zur reinen Touristenattraktion zu verkommen?
- Touristiker meinen, eine kunstvermittelnde Begleitung, wie sie jetzt durch das Kunsthaus Bregenz stattfindet, sei unnötig, die Leute würden auch selber hinfinden, der Rest sei ohnehin Firlefanz der nur koste und nichts bringe
- was ist mit den Verträgen und Bewilligungen, die alle befristet sind?
- können die Figuren, kann das Projekt transformiert werden, etwa in dem Sinne, dass die Eisenmänner konstante Beobachter der alpinen Landschaft bleiben, die ja fortlaufend verändert wird, vor allem auch durch Eingriffe des Menschen und durch den Klimawandel?
- kann diese Beobachterfunktion genützt werden für einen fortlaufenden Diskurs um diese erwünschten und unerwünschten Veränderungen?
- kann die Debatte darüber das Handeln gestalten und verändern?
- finden sich 100 Donatoren, die je 1000 Euro zahlen, ohne dass ihnen die Figur je gehören wird (Betreiber der "Stehen-lassen-Fraktion" sagen ja)
- wer entscheidet letztlich, was geschieht (abbauen, stehenlassen, transformieren...) und nach welchen Kriterien?
Ich finde schon die Diskussion darüber spannend, egal wie sie ausgeht!

rauch - 12. Okt, 16:47
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