900.000.000.000 US-Dollar
Sind das genug Nullen für 900 Milliarden? Soviel will die amerikanische Regierung als "Rettungspaket" für die angeschlagene Finanzbranche locker machen. Vorsichtshalber hat Bush das amerikanische Volk gleich dauf vorbereitet, dass dafür leider ein paar Steuererhöhungen fällig sein werden. Die Kosten für die große Abzockerparty zahlt also - erraten - das gemeine Volk.
Die so genannten "Märkte", in ihrer vermeintlich perfektesten Ausformung von unfassbar schnell wechselndem Angebot und Nachfrage, Gewinn und Verlust haben nicht funktioniert. Jetzt muss, Teufel aber auch, um zu retten, was zu retten ist, verstaatlicht werden!
Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stieglitz sagt dazu auf die Frage der FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG:
...das sind nur kurzfristige Lösungen. Man legt die riskanten Anlagen in die Hände der Steuerzahler. Denn sonst will sie ja niemand. Es ist so, als ob man eine neue Firma aufmacht - mit dem Namen "Steuerzahler" und gibt ihr diese Anlagen. Vielen Dank! Kein privater Investor will diese Anlagen haben, aber dem Steuerzahler drückt man sie auf. Das ist ungeheuerlich!
Und was die Größenordnung betrifft bzw. die Verhältnisse, von denen wir reden:
"Wir reden hier über eine Gesamtsumme von mehr als 900 Milliarden Dollar. Kürzlich konnten Präsident Bush nicht einmal einige Milliarden Dollar locker machen, als es um Geld für kranke Kinder ging, die keine Krankenversicherung haben. Ich frage mich: Was ist das für eine Gesellschaft, in der wir zwar 85 Milliarden Dollar für AIG haben, aber nicht für kranke Kinder? Das macht mich wütend."
Mich auch.
Realwirtschaft und Finanzmärkte haben immer weniger miteinandern zu tun. Ein Drittel der Gewinne aller Firmen der US-Wirtschaft geht 2007 auf das Konto der Finanzindustrie. Das hat sich für einige gelohnt: die fünf größten Investmentbanken der Wall Street haben ihre Mitarbeiter mit Bonuszahlungen von (2007!) in Summe 38 Milliarden Dollar am Kuchen beteiligt.
Die Grundfrage sei, so Rainer Hank in einem Kommentar auch in der FAZ, wie, um Himmels willen, aus einer regionalen Immobilienkrise eine Weltfinanzkrise werden könne.
Ich finde, die Antwort ist einfach: Weil die Gier keine Grenzen kennt.
Nachtrag: höchst kompetenter Kommentar zu dem was abgelaufen ist - wieder einmal - bei HERDENTRIEB .
Auch sonst immer wieder lesenswert.
Die so genannten "Märkte", in ihrer vermeintlich perfektesten Ausformung von unfassbar schnell wechselndem Angebot und Nachfrage, Gewinn und Verlust haben nicht funktioniert. Jetzt muss, Teufel aber auch, um zu retten, was zu retten ist, verstaatlicht werden!
Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stieglitz sagt dazu auf die Frage der FRANKFURTER ALLGEMEINE SONNTAGSZEITUNG:
...das sind nur kurzfristige Lösungen. Man legt die riskanten Anlagen in die Hände der Steuerzahler. Denn sonst will sie ja niemand. Es ist so, als ob man eine neue Firma aufmacht - mit dem Namen "Steuerzahler" und gibt ihr diese Anlagen. Vielen Dank! Kein privater Investor will diese Anlagen haben, aber dem Steuerzahler drückt man sie auf. Das ist ungeheuerlich!
Und was die Größenordnung betrifft bzw. die Verhältnisse, von denen wir reden:
"Wir reden hier über eine Gesamtsumme von mehr als 900 Milliarden Dollar. Kürzlich konnten Präsident Bush nicht einmal einige Milliarden Dollar locker machen, als es um Geld für kranke Kinder ging, die keine Krankenversicherung haben. Ich frage mich: Was ist das für eine Gesellschaft, in der wir zwar 85 Milliarden Dollar für AIG haben, aber nicht für kranke Kinder? Das macht mich wütend."
Mich auch.
Realwirtschaft und Finanzmärkte haben immer weniger miteinandern zu tun. Ein Drittel der Gewinne aller Firmen der US-Wirtschaft geht 2007 auf das Konto der Finanzindustrie. Das hat sich für einige gelohnt: die fünf größten Investmentbanken der Wall Street haben ihre Mitarbeiter mit Bonuszahlungen von (2007!) in Summe 38 Milliarden Dollar am Kuchen beteiligt.
Die Grundfrage sei, so Rainer Hank in einem Kommentar auch in der FAZ, wie, um Himmels willen, aus einer regionalen Immobilienkrise eine Weltfinanzkrise werden könne.
Ich finde, die Antwort ist einfach: Weil die Gier keine Grenzen kennt.
Nachtrag: höchst kompetenter Kommentar zu dem was abgelaufen ist - wieder einmal - bei HERDENTRIEB .
Auch sonst immer wieder lesenswert.
rauch - 21. Sep, 20:56
eric (Gast) - 22. Sep, 11:43
2960$
2960$ pro amerikanischem Einwohner sind das. 2960 $ sollen die Einwohner, denen diese Kapitalisten bisher und weiterhin das Geld aus der Tasche ziehen, denen noch hinterherwerfen. Für keine Dienstleistung, für keine Ware, kein Produkt, für gar nichts?????
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