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Schweizer pfeifen auf die Marktwirtschaft!

Da staunten die honorigen Herren Hypobank-Beiräte, als ihnen ein auch honoriger Herr aus der Schweiz erklärte, die Gebäudeversicherungen in der Schweiz seien kantonale Angelegenheit, also "verstaatlicht".
Es ging um das Pflichtversicherungssystem in der Schweiz, wo Hochwasserschäden an Gebäuden durch ebendieses System zu 100% vom Neuwert (!) ersetzt werden. Ein glasklares Solidarsystem, bei der man gleichviel zahlt, egal ob man in Zürich im Hochaus oder im Berner Oberland am Wildbach wohnt. "Der Markt", so der honorige Herr aus der Schweiz, "funktioniert im Bereich der Hochwasserversicherung schlicht und einfach nicht. Gewinnorientierte private Versicherer meiden das Risiko, versichern also kaum oder gar nicht gegen Hochwasser, Muren oder Lawinen. Und wenn, dann zu horrenden Prämien!"
"Also muß der Staat ein Solidarsystem schaffen (Pflichtversicherung) wo das Risiko gestreut wird. Jedes Gebäude MUSS bei uns versichert werden. Wir haben das (staatliche) Monopol. In der Schweiz wird das regelmässig in Volksabstimmungen mit bis zu 70% Mehrheit bestätigt."
Bumm. Das saß. Und es kommt noch besser:
"Natürlich reden die kantonalen Versicherungen bei der Raumplanung mit, erheben Einspruch, wenn in rote Zonen hinein gebaut werden will und schreiben Präventionsmaßnahmen vor!"
Noch mehr staunen. Frage nach den Kosten:
"42 Cent pro tausend Euro versichertem Wert. Klartext: Haus im Wert von 100.000 Euro kostet jährlich 42 Euro Versicherung...."
Die Krönung: "Wir bilden sogar Rücklagen, die wir wiederum in Vorsorgekampagnen investieren."
"Wir haben, in Zusammenarbeit mit den führenden Universitäten in Europa den Nachweis geliefert, dass unser System Schäden minimiert. Ein freier Markt in diesem Bereich würde die leichten Risken nehmen und die schweren nicht. Die bleiben - im Falle von katastrophalen Hochwässern - der Allgemeinheit. Zum Schaden der Volkswirtschaft!"
Sprach´s und hinterliess fassungslos staunende und ziemlich verwirrte Marktjünger.
Ich mußte dauernd grinsen und stelle fest:
Nicht zufällig fährt die Schweizer Nationalmannschaft ziemlich sicher zur WM und wir ganz sicher nicht.....

http://www.gva.gr.ch/gva/versicherungsgrundlagen.cfm?hl=1

(Kantonale Gebäudeversicherung Graubünden)

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https://rauch.twoday.net/stories/1156727/modTrackback

bartenstein - 17. Nov, 00:36

Interessant!

Das ist ein interessanter und -wie die Praxis beweist- sinnvoller Ansatz. Besteht die Chance, dass ein ähnliches Konzept auch in Vorarlberg/Österreich umgesetzt wird?

Bei uns im Bregenzerwald war in den letzten Wochen "Motten" angesagt - mehr dazu auf http://www.verkehrt.net/Members/db/2005/VerkehrtWeblog.2005-11-01.4634754128

rauch - 17. Nov, 10:42

schwierig!

es braucht eine bundesgesetzliche regelung dazu. ich werde über die grünen im parlament versuchen, einen vorstoß zu unternehmen, diese grundlagen zu schaffen. leider ist die övp grundsätzlich dagegen - die chancen sind also gering!
motto: trotzdem versuchen....

Deinen Beitrag über das "motten" habe ich mit Interesse gelesen!
interlife - 17. Nov, 20:49

wie kann die övp da dagegen sein? eine bessere lösung kann es ja fast nicht mehr geben.

6 Milliarden jährlich

Und das ganze nennen sie dann "Konsolidierungsbedarf" statt Budgetkürzung.

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