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Bahn 2013: alles wird besser...

Verbesserungen bei der Bahn ab Dezember:
Im Osten schneller, im Westen Stillstand...


Missverhältnis beim Bahnausbau: Milliardenschwere Tunnelprojekte, aber kein Geld für dringende Verbesserungen zwischen Tirol und Vorarlberg.


In Vorarlberg haben wir Grüne die Weichen gestellt für den nächsten Schritt in Richtung Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel: das 365-Euro-Ticket wird mit Fahrplanwechsel 2013/2014 kommen. Dann kann man in Vorarlberg um 1 Euro pro Tag mit Bus und Bahn mobil sein – das beste Angebot außerhalb von Wien! Warum erst im Dezember 2013? Weil es eine komplette Tarifreform geben wird (Vereinfachung!) und weil das Angebot ausgebaut werden muss, um den erwartbaren Zuwachs an Passagieren gut bewältigen zu können. Außerdem sollen Menschen, die sich erst vor kurzem eine Jahreskarte um 584 Euro gekauft haben nicht benachteiligt werden.


Und was macht der Bund?

Am 10.12.2012 nehmen die ÖBB zwei Milliardenprojekte in Betrieb: Die neue Strecke von Wien nach St. Pölten mit dem Wienerwaldtunnel und die neue Unterinntaltrasse. Verkehrsministerin und Bahnmanager kündigen vollmundig ein neues Bahnzeitalter an.

Zwischen Wien und Salzburg wird die Bahn auch tatsächlich deutlich schneller – und damit auch attraktiver gegenüber dem Auto.

Ganz anders von Salzburg in Richtung Vorarlberg: Dort verkommt die Westbahn immer mehr zu einer Langsamfahrstrecke. Im Tiroler Oberland und über den Arlberg nach Bludenz fahren die Züge über weite Abschnitte auf einer eingleisigen und kurvigen Trasse, die aus der Zeit der Eröffnung durch Kaiser Franz Josef stammt.

Rail“jet“ mit 70 km/h

Zwischen Bludenz und Ötztal fährt auch der ÖBB-Paradezug einen großen Teil der Strecke mit nur 70, 80 km/h, zum Teil liegt die Höchstgeschwindigkeit noch tiefer.

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Entsprechend lang und unattraktiv sind die Fahrzeiten. Eine Bahnreise nach Innsbruck oder Salzburg dauert heute mit dem schnellsten Zug fast gleich lang wie 1990.





Von Salzburg nach Wien sinkt die Railjet-Fahrzeit auf 2 Stunden und 22 Minuten. Zwischen Salzburg und Bregenz bleibt sie dagegen bei deutlich über 4 Stunden.

Was dazu kommt: Der Betrieb auf den eingleisigen Streckenabschnitten ist besonders störungsanfällig. Immer wieder kommt es zu Streckenunterbrechungen. Die Panne vom vergangenen Samstag, bei der über 400 Fahrgäste in Wald am Arlberg über mehrere Stunden „festsaßen“, hat das einmal mehr deutlich gemacht.

Nach den Plänen des Verkehrsministeriums und der ÖBB soll das auch so bleiben. Im „Zielnetz 2025+“, das Investitionen von rund 50 Milliarden Euro vorsieht, sucht man vergeblich nach Verbesserungen an der Strecke zwischen Tirol und Vorarlberg.
Zwischen Tirol und Vorarlberg braucht es keine Hochleistungs¬strecken, aber eine halbwegs zeitgemäße und zuverlässige Eisenbahn.

Konkrete Forderungen:

- zweigleisiger Ausbau zwischen Bludenz und Ötztal, bis 2025 zumindest auf ein paar wichtigen Teilabschnitten … dafür Brenner-Basistunnel zurückstellen, das bringt der Bevölkerung in Tirol und Vorarlberg viel mehr

- kurzfristige Trassenverbesserungen dort, wo der Ausbau keine besonders aufwändige Streckenverlegung erfordert

Die verkehrspolitische Zukunft liegt auf der Schiene. Aber nur dann, wenn die Investitionen jetzt getätigt werden!

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Nestrus (Gast) - 10. Dez, 17:01

Wie 365€-Jahreskarte finanzieren?

Es stimmt nicht ganz, dass an dieser Strecke GAR NICHTS gemacht wurde. Ich konnte vor ein paar Wochen freundlicherweise in einer Taurus eines railjets von Innsbruck nach Bludenz mitfahren und da sieht man sehr schön, dass die Strecke sehr unterschiedlich ist, weil es immer mal kurze Stücke gibt, die Renoviert wurden. Und auch jeder nur mittelmäßig am ÖV interessierte weiß, dass es auch in den letzten Jahren Ausbaute gab:
Vor der Schi-WM in St. Anton wurde der Tunnel verlängert, die ganze Strecke an den Ortsrand verlegt und der Bahnhof neu gebaut.
- Außerdem wurde das Herzstück -der Arlbergtunnel- renoviert und jetzt dort noch ein Sicherheitspaket umgesetzt. Das findet sich meines Wissens nach auch im Zielnetz 2025+. Es bringt zwar keine Fahrzeit, aber an der Sicherheit kann ja schließlich auch gespart werden.
- Jetzt mal abgesehen von länger zurückliegenden Ausbauten wie dem zum Glück gleich zweigleisig errichteten Zammer Tunnel.

Und nicht zu vergessen:
Im äußersten Westen nach St. Margrethen und Buchs laufen bzw. starten dieses Jahr noch umfangreiche Ausbauten, die mit kleinen Fahrtzeitverbesserungen bzw. Doppelspurinseln auch von den Fahrgästen gespürt werden und manche Dinge wie die S-Bahn-FLACH erst ermöglichen (Zurzeit gibt es auf der für Pendler wichtigen Strecke ins Liechtenstein bis zu acht Stunden lang (!!) keine Regionalverkehrszüge!)

Prinzipiell gebe ich Ihnen aber Recht, es ist sehr schade, dass der Ausbau Bludenz-Braz zurückgestellt wurde ist sehr schade, von den restlichen Teilen der Arlbergbahn (z.B. Verlängerung Blisadonatunnel bei Klösterle) oder gar noch visionäreren Projekten wie der Südeinfahrt Feldkirch (Buchs-Bregenz schneller und ohne zu wenden und unterirdische Station Schulzentrum) oder einer Beseitigung des Nadelöhrs am Bodensee (Pfänderbahntunnel) ganz zu schweigen!
Der BBT ist langfristig sicher eine gute Sache und ich bin froh, dass man so mutig ist ein solches Projekt zu planen (und das mutig sein nicht alleine den Schweizern überlässt), aber zumindest so lange die Zulaufstrecken in Italien nicht fixiert sind, wäre das Geld besser in den oben genannten Projekten oder anderen Verbesserungen für Pendler, wie der Götzendorfer Spange aufgehoben.

Eigentlich will ich hier aber auf Ihre Aussage
"Weil es eine komplette Tarifreform geben wird (Vereinfachung!) und weil das Angebot ausgebaut werden muss, um den erwartbaren Zuwachs an Passagieren gut bewältigen zu können."
eingehen.
Denn genau der erforderliche Ausbau bzw. dessen Finanzierung ist auch, was ich mich nach dem Beschluss des 365€-Tickets im Landtag gefragt habe. Ich begrüße das prinzipiell, folge aber noch der bisherigen Meinung des Landtages, dass es eine Qualitätsoffensive geben sollte und der Strukturen-Wirrwarr vereinfacht gehört. Zudem ist gerade der jetzt in Kraft getretene Fahrplan (zumindest in Bregenz und im Oberen Rheintal) zunehmend vom Spargedanken geprägt und das in Zeiten, in denen man in erster Linie die Kapazität erhöhen sollte, da man ja viele Jahre mit hohen Wachstumsraten hinter sich hat. (Auch mehrere Monate mit über +10%!)Gerade in der jetzigen Zeit, in dem sich auch alles, was sonst eher zu Fuß geht oder Fahrrad fährt in den Bus drängt kann mir sicher jeder zu Pendlerzeiten fahrende ÖV-Nutzer bestätigen, dass nochmals 20% mehr Fahrgäste entweder gar nicht möglich sind oder nur mit einer massiven Verschlechterung der Qualität (was dann wieder zu Abwanderungen führen würde).

Laut ihrem Kollegen Hr. Bösch soll sich das ja selbst finanzieren, aber wie soll das gehen?
Zuerst mal zum Einnahmenausfall: Eine Milchmädchenrechnung (noch auf den 2012er-Preisen basierend) dazu: Wenn man von 584 auf 365€ kommen will, ist das ein Minus von 37,5%. Laut VVV-Geschäftsbericht 2011 sind in diesem Jahr 6,2 Mio€ mit Jahreskarten eingenommen worden, (wenn man auf Seite 32 schaut, auf Seite 28 steht 5,8?) also ergibt sich (wenn die anderen Jahreskarten um den gleichen Prozentsatz verbilligt werden) ein Minus von 2,3 Mio€!
Auch wenn man auf die dann 3,9 M€ Jahreskarteneinnahmen wieder 20% durch neue Kunden draufschlägt bleibt man bei einem Minus von 1,5 M€.
Oder um es anders zu sagen: Man kann nicht etwas um 37,5% verbilligen und damit argumentierten, dass man als Ausgleich 20% mehr davon verkauft! (Wohlgemerkt verkauft man die 20% ja vom verbilligten Preis, man darf also nicht mal 20, sondern nur knapp unter 15% runter gehen, wenn man dann bei 20% Mehrverkäufen nicht drauf zahlen will.)

Und die noch viel größere Frage: Wie finanziert man die 20% mehr an Kapazität?
Das Milchmädchen sagt dazu: Wenn man im Geschäftsbericht nachschaut und aus den 19,4 M€ die der VVV lt. Seite 34 Umsatz gemacht hat -und die ja lt. S. 26 19% darstellen sollen- eine Gesamtsumme von 101 M€ hochrechnet, die für 23,3 Mkm ausgegeben wurden, kommt man -wenn man großzügig von 20% Fixkosten für Verwaltung u.ä, ausgeht- auf 16 M€, die für die 20% Mehrleistung zusätzlich ausgegeben werden müssten!

Die Bilanz also: 1,5M€ weniger Einnahmen und 16M€ Mehrausgaben um die Qualität zu halten = 17,5M€ Mehrkosten = gut 17% des jetzigen Budgets bzw. = eine Steigerung des Landesanteils von 19 auf 36 M€, also mehr als +90%!

Ich hoffe, ich habe mich jetzt hier nicht zu sehr verrechnet, aber die exakten Zahlen sind auch nicht so wichtig die große Frage ist: Wie wollen Sie das zugegebenermaßen tolle Grünen-Prestigeprojekt 365€-Jahreskarte überhaupt finanzieren ohne Verschlechterungen heraufzubeschwören?

Nestrus (Gast) - 10. Dez, 17:06

Fehlerteufel

Ich sehe gerade, das ich sehr viele Fehler gemacht habe, vor allem sollte es beim ersten Aufzählungszeichen heißen:
"an der Sicherheit kann ja schließlich auch NICHT gespart werden."
rauch - 12. Dez, 21:33

genaue zahlen

danke für die ausführliche kommentierung - bitte folgendes zu bedenken: JAHRESKARTEN in der Bilanz des VVV beinhaltet alle Jahreskarten - egal, ob für 1 oder 2 regios oder für den gesamten verbundraum. ich habe jetzt die genauen zahlen nicht zur hand, aber: der überwiegende teil der jahreskarten sind für 1 oder 2 regios - und da ist die differenz zum "update" natürlich weit geringer. in einer vorbesprechung hat der vvv eine berechnung angestellt, die auf - in der ersten phase - mehrkosten von 400.000 euro kommt. die angebotsverbesserung hätten wir sowieso gemacht - die muss man fairerweise draussen lassen. die erfahrungen aus wien: die haben mit 50 mio mehrkosten gerechnet und haben bereits im ersten jahr die kosten über mehrverkäufe fast hereingespielt.
steht die neue tarifstruktur wird man genauer rechnen können...

mfg
jr
Nestrus (Gast) - 14. Dez, 22:56

Danke für die Antwort!

Wenn man die domino- und regio-Karten gleich lassen würde, dann wären ja schon fünf dominos oder nur zwei regios teurer als das maximo - deshalb habe ich angenommen, dass alle Karten durchschnittlich um diese Porzentsatz billiger werden müssen.

Kommt da gleichzeitig Geld für eine Angebotsverbesserung? Hier liegt ja das eigentliche Finanzierungsproblem.
Im Voranschlag 2013 steigen die Ausgaben für Eisenbahnen nur um 440.000 Euro (~3,7%) und für "Öffentlicher Nahverkehr" auch "nur" um 1 Million Euro. (Knapp 7%, "Straßenbau" steigt z.B. um ~2,2 M€ = 4,7%) Und bei diesen Steigerungen muss man ja noch die Infaltion rausrechnen. Gerade Energie wird nicht billiger und ist sehr wichtig für jeglichen Verkehr.

Das macht einen schon skeptisch, zumal der neue Fahrplan ja -bis auf den Bahnverkehr (der aber nicht zu Pendlerzeiten ausgebaut oder verstärkt wurde)- hauptsächlich Kürzungen brachte.
R. J. (Gast) - 15. Jan, 14:09

Das sind doch geradezu paradiesische Zustände im Vergleich zu Deutschland. Fährt man aktuell von München nach Berlin dann steht der Zug einfach 15 Minuten nutzlos in Nürnberg rum. Und das nur, um eventuelle Verspätungen aufzufangen! Kann das die Lösung sein? Ich denke nicht! Wenigstens ist das Monopol der Bahn auf Fernstrecken endlich abgeschafft! Die ersten bundesweiten Buslinien gibt es schon. Bin gespannt, wieviel sie der Bahn abnehmen können!

6 Milliarden jährlich

Und das ganze nennen sie dann "Konsolidierungsbedarf" statt Budgetkürzung.

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