Googlehupf
Fast über Nacht hat sich ein neues Verb in unseren Sprachgebrauch eingeschlichen: googln - googlte - gegooglt; ich google - du googlst - er googlt - sie googlt - es googlt - wir googln -ihr googlt - sie googln.
"Ich habe im Internet gegoogelt!" Hätte jemand diesen Satz noch vor fünfzehn Jahren von sich gegeben, hätte kein Mensch verstanden, was das bedeutet. Wo ist "Internet"? Was, zur Hölle, ist "googln"??
Die ganze Welt spricht google. Wir suchen - google findet. Wir wissen nicht genau, was wir suchen - google sagt uns, was wir suchen wollen sollen. Mit google hüpfen wir von hier nach dort, immer entlang des Weges, den die google-map uns weist. Googlhüpfen.
Und weil man heutzutage mindestens zweisprachig sein muss, sprechen die meisten von uns auch noch "wiki".
Wikipedia und google sind ein ideales Paar. Sie helfen uns, aus Milliarden von Informationen Wissen zu generieren. Selbst dann, wenn wir nichts wissen, außer einem Wort, können wir nach einem Schäferstünchen mit wiki und google einen beeindruckend wissenden Text zusammengestellt haben. Statt "lesen" und "Bildung" (= zeitaufwändig und mühsam) reicht "copy & paste" (= rasch und einfach).
google, wiki und deren Kinder und Kindeskinder im Netz sind ein perfektes, selbstreferentielles, autopoietisches System, das dabei ist, die Wirklichkeit neu zu schaffen. Welche Eigendynamik ein derartiges System entwickelt hat Günther Anders schon 1956 beschrieben - am Beispiel Fernsehen. ("Die Antiquiertheit des Menschen").
Dennoch:
Nichts ist schlimm -
es sei denn, wir benützen den Kopf nicht, wozu er da ist: zum Denken. Vorzugsweise auch noch zum kritisch Denken. Also zum Hinterfragen. Zum Prüfen. Zum Gewichten, Abwägen, Annehmen, Verwerfen.
("Über meiner Birne hängt eine Birne. Sie ist hell. Dafür ist meine größer." Funny van Dannen)
Wer täglich googlhupf ißt, sollte sich auch um die Verdauung kümmern. google (pdf, 89 KB)
Mahlzeit!
"Ich habe im Internet gegoogelt!" Hätte jemand diesen Satz noch vor fünfzehn Jahren von sich gegeben, hätte kein Mensch verstanden, was das bedeutet. Wo ist "Internet"? Was, zur Hölle, ist "googln"??
Die ganze Welt spricht google. Wir suchen - google findet. Wir wissen nicht genau, was wir suchen - google sagt uns, was wir suchen wollen sollen. Mit google hüpfen wir von hier nach dort, immer entlang des Weges, den die google-map uns weist. Googlhüpfen.
Und weil man heutzutage mindestens zweisprachig sein muss, sprechen die meisten von uns auch noch "wiki".
Wikipedia und google sind ein ideales Paar. Sie helfen uns, aus Milliarden von Informationen Wissen zu generieren. Selbst dann, wenn wir nichts wissen, außer einem Wort, können wir nach einem Schäferstünchen mit wiki und google einen beeindruckend wissenden Text zusammengestellt haben. Statt "lesen" und "Bildung" (= zeitaufwändig und mühsam) reicht "copy & paste" (= rasch und einfach).
google, wiki und deren Kinder und Kindeskinder im Netz sind ein perfektes, selbstreferentielles, autopoietisches System, das dabei ist, die Wirklichkeit neu zu schaffen. Welche Eigendynamik ein derartiges System entwickelt hat Günther Anders schon 1956 beschrieben - am Beispiel Fernsehen. ("Die Antiquiertheit des Menschen").
Dennoch:
Nichts ist schlimm -
es sei denn, wir benützen den Kopf nicht, wozu er da ist: zum Denken. Vorzugsweise auch noch zum kritisch Denken. Also zum Hinterfragen. Zum Prüfen. Zum Gewichten, Abwägen, Annehmen, Verwerfen.
("Über meiner Birne hängt eine Birne. Sie ist hell. Dafür ist meine größer." Funny van Dannen)
Wer täglich googlhupf ißt, sollte sich auch um die Verdauung kümmern. google (pdf, 89 KB)
Mahlzeit!
rauch - 22. Mai, 08:30
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