Auflösung

Jetzt kommt gleich: "Das ist ja gar keine Straßenbahn!"
Stimmt.
Aber ein Teil davon, gewissermaßen. Das ist die Zuglinie von Palma nach Sóller, betrieben von der Ferrocarril de Sóller S.A. und die betreibt eben auch das hier:

Die Straßenbahn von Sóller nach Port Sóller. Weil sowohl Stadt wie Bahngesellschaft die Stürme der Modernisierung überstanden haben und nicht beseitigt wurden, fährt heute mitten durch die Stadt, mitten durch den Marktplatz und durch engste Gassen ein öffentliches Verkehrsmittel, das täglich tausende Menschen von der Stadt zum Hafen (6 km) und wieder zurück bringt. Autos finden sich am Hafen kaum.
Was auf den ersten Blick als Museumsstück daherkommt, hat eine handfeste Nahverkehrsfunktion - und die Stadt im Zentrum vor dem Verkehrsinfarkt bewahrt.
Die Gesellschaft ist erfolgreich, beschäftigt über hundert Menschen und hat sogar ein eigenes Museum im gemeinsamen Bahnhof von Bahn und Straßenbahn eingerichtet (Mit Werken von Jóan Miro, der dort eine Zeit lang gelebt hat).
Hat mir gefallen!
Äh, ja, und "fact-finding-mission in Sachen Straßenbahn" war vielleicht nicht die ganze Wahrheit...

Das ist die Sonnenseite...
Es gibt natürlich auch (eine) andere, wenn man ein bisschen genauer hinschaut:
Was jahrzehntelanger Massentourismus samt gigantischer Immobilienspekulation angerichtet hat, lässt sich daran ablesen, dass junge Balearen-Bewohner 83 Prozent ihres Einkommens dafür ausgeben (müssen), ihre Schulden für die Eigentumswohnung oder das eigene Haus abzubezahlen. Der Wert liegt noch deutlich über dem ohnehin hohen spanischen Durschnitt von 69 Prozent, den der Spanische Jugendrat bereits als "besorgniserregend" bezeichnete.
Wahlen waren auch, unter anderem mit diesem Kandidaten:

Die PSOE hat gewonnen - trotzdem.
rauch - 3. Jun, 19:11
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