Erinnerungen an tote Bundespräsidenten
Einige Kommentare anlässlich des Todes von Alt-Bundespräsidenten Waldheim haben daran erinnert, wie die Debatte um seine Wehrmachtsvergangenheit seinerzeit verlaufen ist: hoch emotional und tief eindringend in die Unaufgearbeitetheit der österreichischen jüngeren Geschichte.
Was bleibt von toten Bundespräsidenten:
Das Wort vom "Trockenlegen der Sümpfe und sauren Wiesen" - im Zusammenhang mit dem AKH-Skandal (Rudolph Kirchschläger)
Der Gesichtsausdruck bei der Angelobung der ersten schwarz-blauen Bundesregierung und eine öffentlich abgehandelte Beziehungsgeschichte (Thomas Klestil)
Die Erinnerungslücken im Zusammenhang mit seiner Vergangenheit und die Tatsache, als Staatsoberhaupt auf der watchlist der USA gestanden zu haben (Kurt Waldheim)
So besehen war Kirchschläger, ob seiner Sprechweise oft belächelt, die letzte unumstrittene Autorität in diesem Amt.
Was bleibt von toten Bundespräsidenten:
Das Wort vom "Trockenlegen der Sümpfe und sauren Wiesen" - im Zusammenhang mit dem AKH-Skandal (Rudolph Kirchschläger)
Der Gesichtsausdruck bei der Angelobung der ersten schwarz-blauen Bundesregierung und eine öffentlich abgehandelte Beziehungsgeschichte (Thomas Klestil)
Die Erinnerungslücken im Zusammenhang mit seiner Vergangenheit und die Tatsache, als Staatsoberhaupt auf der watchlist der USA gestanden zu haben (Kurt Waldheim)
So besehen war Kirchschläger, ob seiner Sprechweise oft belächelt, die letzte unumstrittene Autorität in diesem Amt.
rauch - 15. Jun, 09:44
wome (Gast) - 16. Jun, 20:23
Erinnerung
Mit Kurt Waldheim verbindet mich eine unangenehme Erinnerung. Es war nach seiner Angelobung. Ich glaube es war der Jordanische Köng, der zu Besuch nach Österreich kam. Weil Waldheim so umstritten war, wurde der Empfang nach Tirol verlegt (vermutlich hatten die Veranstalter geglaubt, in Tirol werde der Besuch ungestörter verlaufen). Sie hatten nicht mit uns gerechnet. Mit Waldheim-Masken standen wir Spalier. Der Bummel durch die Innenstadt geriet zum Spießrutenlaufen für die hohen Herren und Damen. Waldheim, der ja sehr groß war, eilte mit Riesenschritten durch die Maria-Theresienstraße. Sein Gast vermochte ihm kaum zu folgen. In der Altstadt wurde dann ein Weg im Inneren von Gebäuden gewählt, zum dem Mob zu entgehen. Am Landhausplatz haben wir uns wieder aufgestellt und stumme Ankläger gespielt. Da passierte es. Eine Frau im Lodenmandel baute sich vor mich auf und spuckte mich an. Ich war paff. Dass ich angespuckt wurde, wofür? Nicht ich, sondern Waldheim hatte Erinnerungslücken in seiner Vergangenheit gehabt. Ich bin dagestanden, der Speichel ist an meiner Maske/seinem Gesicht herabgeronnen. Und dann hatte sie noch gesagt, schämen muss man sich für eine solche Jugend. Ich sage dann noch, schämen sollten sie sich, aber das hat sie gar nicht mehr gehört. So wurde ich, Jahre nach Zwentendorf, nochmals politisiert.
Nachtbriefkasten - 21. Jun, 15:34
Von den Lebenden
Naja, der Herr Fischer wird dereinst auch einer von den Guten gewesen sein. In Erinnerung bleibt mir von ihm bereits zu Lebzeiten jedenfalls seine grandiose Haartracht.
aus sbg (Gast) - 22. Jun, 03:08
Vorzeigediplomat
Waldheim war auch der Vorzeigdiplomat der 2. Republik und Jahrzehnte seines Lebens in öffentlichen Ämtern "verbracht". Als Politikstudent habe ich gelernt die Dinge von allen Seiten zu beleuchten und die Zeit als Generalsekretär der UNO wird auch bleiben, genauso, wie all die anderen Abschnitte seines Lebens, welche hier bereits ausgeführt wurden. GUTE NACHT!
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