Franz Fischler sprach:
Gestern referierte Franz Fischler an der FH Vorarlberg zum Thema "Regionen in der Globalisierung".
Einige bemerkenswerte Aussagen sind mir hängengeblieben:
- Österreich sei das einzige Land der EU, in dem sich nach dem Beitritt an der inneren Organisation nichts verändert habe. Hierzulande werde unter dem Titel "Subsidiarität" viel zu viel darüber nachgedacht, was denn die "obere" Ebene nach "unten" abgeben könnte. Notwendig wäre längst, zu überlegen, was "oben" besser, kompetenter und europäisch vernetzter besorgt werden könne. Eine Reform werde nun aber wohl durch die Krise erzwungen werden...
- Wer nicht verstehe, dass genau jetzt massive Investitionen in Bildung, Forschung und Entwicklung notwendig seien, werde Jahre länger brauchen, um die Krise zu überwinden
- Südkorea investiere 80% seiner "Konjunkturpakete" und "Rettungsgelder" in Klimaschutzmaßnahmen, China immerhin noch 30%, die Europäer de facto null. Milliarden ohne strenge Auflagen und Bedingungen zu vergeben sei vollkommen falsch
- die (Vorarlberger) Landwirtschaft solle sich ein Beispiel an der Schweiz nehmen und dort abschauen, wie man ohne Milchquote Milchwirtschaft betreiben kann. An der Öffnung der Agrarmärkte für die Länder des Südens führe kein Weg vorbei - es sei denn, man nehme künftig Millionen von Wirtschafts- und Klimaflüchtlingen aus diesem Raum in Kauf
- die gegenwärtige Weltwirtschaftskrise werde von den Politikern schöngeredet, die Maßnahmen dagegen seien (in Europa) zu unkoordiniert und zu zögerlich
Und im übrigen stimme, was Paul Krugman sage.
(Hier nachzulesen weiter unten)
Einige bemerkenswerte Aussagen sind mir hängengeblieben:
- Österreich sei das einzige Land der EU, in dem sich nach dem Beitritt an der inneren Organisation nichts verändert habe. Hierzulande werde unter dem Titel "Subsidiarität" viel zu viel darüber nachgedacht, was denn die "obere" Ebene nach "unten" abgeben könnte. Notwendig wäre längst, zu überlegen, was "oben" besser, kompetenter und europäisch vernetzter besorgt werden könne. Eine Reform werde nun aber wohl durch die Krise erzwungen werden...
- Wer nicht verstehe, dass genau jetzt massive Investitionen in Bildung, Forschung und Entwicklung notwendig seien, werde Jahre länger brauchen, um die Krise zu überwinden
- Südkorea investiere 80% seiner "Konjunkturpakete" und "Rettungsgelder" in Klimaschutzmaßnahmen, China immerhin noch 30%, die Europäer de facto null. Milliarden ohne strenge Auflagen und Bedingungen zu vergeben sei vollkommen falsch
- die (Vorarlberger) Landwirtschaft solle sich ein Beispiel an der Schweiz nehmen und dort abschauen, wie man ohne Milchquote Milchwirtschaft betreiben kann. An der Öffnung der Agrarmärkte für die Länder des Südens führe kein Weg vorbei - es sei denn, man nehme künftig Millionen von Wirtschafts- und Klimaflüchtlingen aus diesem Raum in Kauf
- die gegenwärtige Weltwirtschaftskrise werde von den Politikern schöngeredet, die Maßnahmen dagegen seien (in Europa) zu unkoordiniert und zu zögerlich
Und im übrigen stimme, was Paul Krugman sage.
(Hier nachzulesen weiter unten)
rauch - 20. Mär, 12:03
Andreas Lindinger (Gast) - 20. Mär, 15:03
Und warum kann Fischler dies nicht seinen Parteikollegen von der ÖVP vermitteln, warum sagt er dem Finanzminister nicht eindringlich dass höhere Bildungsinvestitionen gerade in der Krise notwendig sind? Oder warum spricht Schüssel auf einer kleinen Podiumsveranstaltung von visionärer Solarenergiegewinnung in der Nordsahara zur EU-Energieversorgung und denkt im Parlament dann wieder nur an Nabucco & Co.? Warum versteckt sich die ÖVP weiterhin hinter starren, alten Ideologien anstatt endlich einmal ihre Blockadehaltung zugunsten notwendiger Kurswechsel, dessen sie sich anscheinend durchaus bewusst ist, aufzugeben?
Ich weiß, dass dieser Blog hier der falsche Adressat für diese Fragen ist, aber dieses falsche Spiel der ÖVP ist zum Ärgern...
Ich weiß, dass dieser Blog hier der falsche Adressat für diese Fragen ist, aber dieses falsche Spiel der ÖVP ist zum Ärgern...
rauch - 20. Mär, 16:06
lauter richtige Fragen!
und mehr als berechtigt. Antwort habe ich leider keine - nur eine Einschätzung dazu: weil die ÖVP in ihrer Klientelpolitik gefangen ist und, vor allem unter Schüssel, den ganzen neoliberalen mainstream nicht nur mitgetragen sondern mitbefördert hat. Damit zu brechen ist weder Molterer (der war ja Teil davon) noch Pröll gelungen.
Trackback URL:
https://rauch.twoday.net/stories/5595465/modTrackback