Vorarlberg gegen Homoehe
- so lautet die Schlagzeile auf ORF-on und auch bei Vorarlberg Online.
Inhaltlich ist die Stellungnahme jenseitig, die Grundhaltung die dahintersteht vorgestrig und schlicht schwulenfeindlich. Die Argumentation, die Bezirkshauptmannschaften könnten dem Ansturm nicht gewachsen sein, weil zu wenig Personal, hat viele zusätzlich sehr empört. Unter anderem habe dieses mail bekommen (cc - es ging an den Landeshauptmann):
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann!
Ich schlage vor, dass Sie alle Ihre vier Bezirkshauptmaenner kündigen, da sie nach Aussagen des Landes unfaehig sind, die Kapazitaeten ihrer Behoerden zu managen.
Warum?
http://vorarlberg.orf.at/stories/407522/ (Stellungnahme des Landes zu den eingetragenen Partnerschaften, ORF Online 4.12.2009); "Eine Schließung der eingetragenen Partnerschaften für Homosexuelle könne auf den Bezirksverwaltungsbehörden mit dem derzeitigen Personalstand zudem nicht bewältigt werden"
Also, machen wir einmal ein kleines Rechenbeispiel (ich habe nicht die exakten Zahlen im Kopf, die Zahlen der Statistik Austria werden Ihnen die Fakten fuer das Kuendigungsgespraech der Manager geben, aber in der Groessenordnung liege ich sicher richtig)
-Oesterreich hat 8 mio Einwohner, 0.4mio in Vlbg=5%
-Im Durchschnitt sind 5% der Bevoelkerung homosexuell
-In Oesterreich werden ca. 30000 Ehen im Jahr geschlossen
-Annahme: Bezirk Bludenz hat 80000 Einwohner (20% der Vorarlberger Bevoelkerung)
-Eine standesamtliche Hochzeit dauert ca 30 minuten
Annehmend, dass Homosexuelle im gleichen Verhaeltnis wie heterosexuelle eine Beziehung eingehen, heisst das:
-in Vorarlberg: ca. 5% von 30000 Ehen pro Jahr= 1500 Ehen
-Zusatzlich in Zukunft 5% Partnerschaften von Homosexuellen in Vorarlberg= 5% von 1500 = 75 Akte in den vier BH's gemeinsam pro Jahr.
-auf BH Bludenz wuerden 20% davon entfallen = 15 Akte pro Jahr, sprich grosso modo 1 Akt pro Monat
(Aequivalent fuer die anderen BH's, da dort ein groesserer Teil der Bevoelkerung bedient wird, ist die Personalstaerke sicher annaehernd proportional groesser)
-> d.h. wenn die BH Bludenz ein Zusatzvolumen von rund 30 Arbeitsminuten pro Monat nicht mehr abfangen kann, sollten Sie den Bezirkshauptmann wegen Managementunfaehigkeit kuendigen.
Lassen Sie mich hervorheben, dass ich hierin nicht beruecksichtige, dass es fuer Homosexuelle schwieriger ist, einen Partner zu finden (weil die haben die Auswahl nur unter 5% der Bevoelkerung, und nicht unter 95%)
Ich freue mich schon, ueber die Kuendigungen in ORFonline oder den VN zu lesen.
Mit freundlichen Gruessen
Inhaltlich ist die Stellungnahme jenseitig, die Grundhaltung die dahintersteht vorgestrig und schlicht schwulenfeindlich. Die Argumentation, die Bezirkshauptmannschaften könnten dem Ansturm nicht gewachsen sein, weil zu wenig Personal, hat viele zusätzlich sehr empört. Unter anderem habe dieses mail bekommen (cc - es ging an den Landeshauptmann):
Sehr geehrter Herr Landeshauptmann!
Ich schlage vor, dass Sie alle Ihre vier Bezirkshauptmaenner kündigen, da sie nach Aussagen des Landes unfaehig sind, die Kapazitaeten ihrer Behoerden zu managen.
Warum?
http://vorarlberg.orf.at/stories/407522/ (Stellungnahme des Landes zu den eingetragenen Partnerschaften, ORF Online 4.12.2009); "Eine Schließung der eingetragenen Partnerschaften für Homosexuelle könne auf den Bezirksverwaltungsbehörden mit dem derzeitigen Personalstand zudem nicht bewältigt werden"
Also, machen wir einmal ein kleines Rechenbeispiel (ich habe nicht die exakten Zahlen im Kopf, die Zahlen der Statistik Austria werden Ihnen die Fakten fuer das Kuendigungsgespraech der Manager geben, aber in der Groessenordnung liege ich sicher richtig)
-Oesterreich hat 8 mio Einwohner, 0.4mio in Vlbg=5%
-Im Durchschnitt sind 5% der Bevoelkerung homosexuell
-In Oesterreich werden ca. 30000 Ehen im Jahr geschlossen
-Annahme: Bezirk Bludenz hat 80000 Einwohner (20% der Vorarlberger Bevoelkerung)
-Eine standesamtliche Hochzeit dauert ca 30 minuten
Annehmend, dass Homosexuelle im gleichen Verhaeltnis wie heterosexuelle eine Beziehung eingehen, heisst das:
-in Vorarlberg: ca. 5% von 30000 Ehen pro Jahr= 1500 Ehen
-Zusatzlich in Zukunft 5% Partnerschaften von Homosexuellen in Vorarlberg= 5% von 1500 = 75 Akte in den vier BH's gemeinsam pro Jahr.
-auf BH Bludenz wuerden 20% davon entfallen = 15 Akte pro Jahr, sprich grosso modo 1 Akt pro Monat
(Aequivalent fuer die anderen BH's, da dort ein groesserer Teil der Bevoelkerung bedient wird, ist die Personalstaerke sicher annaehernd proportional groesser)
-> d.h. wenn die BH Bludenz ein Zusatzvolumen von rund 30 Arbeitsminuten pro Monat nicht mehr abfangen kann, sollten Sie den Bezirkshauptmann wegen Managementunfaehigkeit kuendigen.
Lassen Sie mich hervorheben, dass ich hierin nicht beruecksichtige, dass es fuer Homosexuelle schwieriger ist, einen Partner zu finden (weil die haben die Auswahl nur unter 5% der Bevoelkerung, und nicht unter 95%)
Ich freue mich schon, ueber die Kuendigungen in ORFonline oder den VN zu lesen.
Mit freundlichen Gruessen
rauch - 4. Dez, 13:24
Kurt Greussing (Gast) - 4. Dez, 20:52
Man kann Sausgrubers Feststellung aber auch "andersrum" interpretieren:
Die Vorarlberger sind schwer schwul. Und bei Hochzeiten am laufenden Band wären die BHs eben überfordert. Wieso wollen die Grünen das nicht verstehen?
leckse (Gast) - 6. Dez, 15:52
Auf lange Sicht stimmt die Rechnung natürlich. Man sollte aber auch berücksichtigen, dass die Standesämter erst mal den Rückstau aus den vergangenen Jahren (Jahrzehnten?) abzuarbeiten haben, sprich die Pärchen, die zwar gerne geheiratet hätten, bislang aber noch nicht die Möglichkeit dazu hatten. Und das kann zumindest anfangs vielleicht doch deutlich mehr als 5 % mehr Arbeitsaufwand bedeuten.
franz (Gast) - 7. Dez, 18:22
na klar,
grosse Massen-Trauung!
Wir habe ja iom Ländle die Ehrenamtlichkeit zu Religion erklärt (ist klar, kostet ja nix), wie wäre es mit ehrenamtlichen Trauorganen?
Wir habe ja iom Ländle die Ehrenamtlichkeit zu Religion erklärt (ist klar, kostet ja nix), wie wäre es mit ehrenamtlichen Trauorganen?
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