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Essen statt Kraftfutter!

Herrn
Landesrat Ing. Erich Schwärzler

Landhaus
6900 Bregenz 14.5.2012



Betrifft: Die besten Böden für Intensivmaisanbau?
Anfrage gem. § 54 der GO des Vbg Landtages


Sehr geehrter Herr Landesrat!


Vorarlberg ist auf dem Weg zur Energieautonomie, eine kluge Entscheidung, um Abhängigkeit von Importen und Preisfalle zu entkommen. Bei Nahrungsmitteln sind wir weit davon entfernt, wir sind großteils abhängig von Importen (Milch und Käse ausgenommen). Mehr im eigenen Land zu produzieren und den Bedarf zumindest zu einem höheren Grad abzudecken als bisher ist in jeder Hinsicht wünschenswert.
Nun wird jedoch auf den guten landwirtschaftlichen Böden im Rheintal und Walgau in beträchtlichem Ausmaß Mais angebaut: 1.500 Hektar Mais werden jedes Jahr gepflanzt – das entspricht der Größe von 2100 Fußballfeldern oder ungefähr der Gesamtfläche der Marktgemeinde Götzis. Im Unterschied zu früher allerdings kaum „Riebelmais“, sondern Kraftfutter für die Viehwirtschaft und „Treibstoff“ für Biogasanlagen. Das ist in mehrfacher Hinsicht problematisch:

- Maissaatgut ist mit so genannten Neonicotinoiden gebeizt, ein Umweltgift, das nachweislich zu massenhaftem Bienensterben und einer Belastung für das Grundwasser führt
- Der Düngemitteleinsatz im Maisanbau ist beträchtlich, um 1 kg Stickstoffdünger zu erzeugen benötigt man 1,5 l Öl – daher:
- ist die Energieerzeugung durch Mais in Biogasanlagen deutlich zu hinterfragen
- Dasselbe gilt für den Kraftfuttereinsatz für die Nahrungsmittelproduktion: mittlerweile sind in der Intensivlandwirtschaft 40% Kraftfutteranteil „normal“
- Maisanbau ist schlecht für die Humusqualität und zehrt die Böden aus, weil zu oft am selben Acker Mais gepflanzt wird

Darüber hinaus werden offenbar erhebliche Mengen Vorarlberger Mais(silage) aufgrund der Marktsituation in die Schweiz exportiert – bei gleichzeitigem Import von Soja und Mais aus Ländern, in denen durch den Anbau Raubbau zum Beispiel am Regenwald und der Umwelt betrieben wird.

Erklärtes Ziel sollte meiner Auffassung nach hingegen sein, die besten Böden, die wir in Vorarlberg für die landwirtschaftliche Nutzung zur Verfügung haben
a) unbedingt zu erhalten (Umwidmungs- und Verbauungsdruck!) sowie
b) diese für die Nahrungsmittel- und nicht für die Kraftfutter- oder Energieproduktion zu verwenden

Damit der dazu notwendige Diskussionsprozess in Gang kommt, erlaube ich mir daher, gem. § 54 der GO des Vorarlberger Landtages folgende

Anfrage

an Sie als zuständiges Regierungsmitglied zu stellen:

1. Wie haben sich die Maisanbauflächen in Vorarlberg seit 1980 entwickelt (Maisanbau in Hektar) und wie die Verteilung von Futter- bzw. Energiepflanzenmais zu Mais, der direkt in die Nahrungsmittelproduktion ging?

2. Wird auch in Vorarlberg Saatgut ausgebracht, das mit Neonicotinoiden behandelt wurde?

3. Trifft es zu, dass Vorarlberger Imker im letzten Jahr verendete Bienen zur Untersuchung eingeschickt haben und dabei Neonicotinoide nachgewiesen wurden?

4. Wie hoch ist der maximal erlaubte Düngemitteleinsatz pro Hektar und Jahr in Vorarlberg beim Maisanbau (Bitte um Auflistung nach Art der Düngemittel)?

5. Wie hoch ist der maximal erlaubte Pestizideinsatz pro Hektar und Jahr in Vorarlberg beim Maisanbau (Bitte um Auflistung der Grenzwerte nach Typ des Pestizides)?

6. Gibt es Zahlen über die Mengen an Mais, die jährlich exportiert werden? Wenn ja, bitte um Auflistung nach Jahren seit 2005.

7. Wie viel Kraftfutter (aufgeschlüsselt nach Soja und Mais) werden jährlich nach Vorarlberg importiert?

8. Was werden Sie als Verfechter eines „gentechnikfreien Ländle“ unternehmen, um die Gentechnikfreiheit bei Futtermitteln durchgehend umzusetzen?

9. Wie viele Biogasanlagen sind derzeit in Vorarlberg in Betrieb und mit welchem Material werden diese beschickt?

10. Woher stammt dieses Material?

11. Gibt es Zahlen über den in Biogasanlagen eingebrachten Mais, der aus Vorarlberg stammt? (Wenn ja, bitte um Auslistung)

12. Teilen Sie meine Auffassung, dass die besten landwirtschaftlichen Böden, die wir in Vorarlberg haben zu schade sind für den Intensivmaisanbau und stattdessen in viel höherem Ausmaß für die Nahrungsmittelproduktion verwendet werden sollten?

13. Teilen Sie meine Auffassung, dass neben der „Energieautonomie“ eine höhere „Lebensmittelsouveränität“ erklärtes Ziel Vorarlbergs sein muss – ganz nach dem Motto „so viel wie möglich von dem, was wir brauchen, im Land erzeugen“?

14. Welche Anreize seitens der Landesregierung können Sie sich vorstellen, um die schrittweise Erreichung dieses Ziel zu forcieren?

Für die Beantwortung der Fragen bedanke ich mich im Voraus und verbleibe

Mit freundlichen Grüßen –

Klubobmann Johannes Rauch

6 Milliarden jährlich

Und das ganze nennen sie dann "Konsolidierungsbedarf" statt Budgetkürzung.

MenschenMeinungen

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