Home : Beiträge : Hubert Gorbach, Demokrat xml version of this page A A A
facebook fb

Hubert Gorbach, Demokrat

Hubert Gorbach war in Minsk, und hat dort die bekanntlich freien Wahlen beobachtet. Sein Fazit ist vergleichbar mit der Behauptung, Nordkorea sei eine funktionierende Demokratie:
http://diepresse.com/home/politik/aussenpolitik/620145/ExVize-Gorbach-Wahlbeobachter-fuer-Weissrussland?from=suche.intern.portal

Wer die Berichte über die Verhaftung und Niederknüppelung von Demonstranten und Oppositionellen verfolgt hat, wird dem Hubert sicher zustimmen: Lukaschenko ist ein prima Kerl und ein aufrechter Demokrat, der von seinem Volk über alles geliebt wird.

Wenn man allerdings weiss, dass Gorbach während seiner Amtszeit nicht unbeträchtliche Mittel nach Weissrussland geschleust hat, damit dort eine Biogasanlage errichtet werden kann und beste Kontakte zum Regime pflegte, für den stellt sich die Gorbach´sche Beobachtung bzw. der Persilschein, den er ausstellt, etwas anders dar. Immerhin war der seinerzeitige Weissrussische Vizepremier Sidorski schon Gorbachs Jagdgast in Vorarlberg.

Und: ich war schon in Weissrussland. Ich habe auch mit den Leuten dort gesprochen, sofern sie sich trauten zu reden. Und, nein: das ist kein freies Land, das ist eine Diktatur - und nichts anderes.
Wenn es dort etwas braucht, dann nach wie vor humanitäre Hilfe für die Tschernobyl-Opfer.
Was es nicht braucht, sind Bücklinge a la Gorbach vor dem Lukaschenko-Regime!

Trackback URL:
https://rauch.twoday.net/stories/11503839/modTrackback

nömix - 21. Dez, 19:17

Schüssels Kreatur. Nicht der einzige Geist, der erst mit dieser unseligen blauschwarzen Zweckallianz auf den Plan gerufen wurde.

rauch - 22. Dez, 13:45

Hubert Gorbach hat geantwortet:

Geschätzter Herr Abgeordneter,
Lieber Johannes,

Leider liegst Du wieder einmal völlig daneben. Vizepremier Sidorski – heute ist er ja Premierminister – war nie mein Jagdgast in Vorarlberg. Diese Behauptung ist falsch und wäre eigentlich klagbar. Aber das lasse ich!

Du schreibst sehr richtig, dass humanitäre Hilfe für die Tschernobyl-Opfer das einzige ist, was es dort in Weißrussland braucht. Ich habe seit 1986 (Unglück in Tschernobyl) ein Patenkind, das ich materiell und mit Medikamenten unterstützt und versorgt habe. Der Kontakt ist heute noch aufrecht! Hast Du auch ein Patenkind?

Wenn Du von „Bücklingen“ sprichst, darf ich Dir sagen, dass es in Wahrheit sehr traurig ist, dass dann wenn man berichtet, was man gesehen und erlebt hat, das so dargestellt wird, wie auch von Dir!?! Es ist keine Frage, dass Gewalt (von wem auch immer ausgehend und ausgeübt) aufs strikteste zu verurteilen ist, aber wenn ein Bild in gewisse Augen passt, dann darf nicht sein, was wirklich war! Ich habe die Situation dort gesehen und so geschildert wie ich sie eben erlebt habe, für „Schönfärberei“ bin ich ebenso wenig zu haben, wie für „Skandalisierung“! Die Wahrheit ist jedem zuzumuten, heißt ein weiser Spruch. Schade, dass Du gerade, was die Wahrheit betrifft, so daneben liegst!

Trotzdem schöne Weihnachten und etwas Besinnung

rauch - 22. Dez, 13:47

ich habe auch geantwortet:

Sehr geehrter Herr Vizekanzler a.D.,
Lieber Hubert,


mit meiner Einschätzung, was den Ablauf der Wahlen und die "demokratischen" Zustände in Weißrussland angeht, bin ich nicht allein. Selbst die auf keinen Fall als links-linkes Blatt geltende Wiener Zeitung kommentiert die Vorgänge so:

"Wiener Zeitung" Nr. 247 vom 22.12.2010 Seite: 2 Ressort: Meinung

Beschämend für Österreich

Weißrussland ist eine Diktatur, die Wahl war eher für die internationale Auslage konzipiert denn als fairer Urnengang. Präsident Alexander Lukaschenko wurde mit 80 Prozent wiedergewählt, ließ am Wahlabend Demonstranten und Oppositionspolitiker verprügeln und danach 600 Teilnehmer im Schnellverfahren gerichtlich aburteilen. Die USA versagen dem Wahlergebnis die Anerkennung.

Der auf Einladung des weißrussischen Außenministeriums als Wahlbeobachter in Minsk weilende ehemalige österreichische Vizekanzler Hubert Gorbach bezeichnete die Wahl dagegen als "großes Volksfest", in punkto Menschenrechte sei dem Land ein "großer Schritt nach vorne gelungen". Die Wahl sei "super" abgelaufen.

Dass er dafür im weißrussischen Fernsehen groß gefeiert wurde, verwundert nicht. Für Österreich sind Gorbachs Aussagen beschämend. Immerhin war er Vizekanzler der Republik, und als solcher wurde er in Minsk auch vorgestellt.

Dass er auf Einladung des Lukaschenko-Regimes die Wahl beobachtete, ist schon schlimm genug. Aber einer solchen Wahl und einem solchen Regime einen Blankoscheck auszustellen, davor sollten auch ehemalige hochrangige Politiker zurückschrecken. Um es deutlich zu sagen: Dass sich der ehemalige deutsche Kanzler Gerhard Schröder für eine russische Gaspipeline starkmacht und dafür auch noch Wladimir Putin in Schutz nimmt, ist ebenfalls zu hinterfragen. Es macht das Vorgehen Gorbachs aber um nichts besser.

Dabei ist es prinzipiell in Ordnung, dass demokratische Politiker nach ihrer aktiven Zeit in die Wirtschaft einsteigen. Hochrangige Politiker lernen in ihren Tätigkeiten viel, vermutlich mehr als Manager. Alfred Gusenbauer berät in hohen Kontrollfunktionen Hans-Peter Haselsteiners Stiftung und den rührigen Immobilien-Entwickler Rene Benkö. Wolfgang Schüssel sitzt im Aufsichtsrat des deutschen Energiekonzerns RWE. Gut so.

Aber wenn sich dabei Politiker versteigen und menschenverachtenden Regimen eine Legitimation verschaffen, die diese nicht haben, wird es haarig. Dann könnten Bürger glauben, dass Politiker keine Überzeugung haben, sondern nur dem Geld nachlaufen. Schon in ihrer aktiven Zeit.

Alle Beiträge dieser Rubrik unter: www.wienerzeitung.at/leitartikel

Leitartikel

von Reinhard Göweil

leitartikel@wienerzeitung.at


Die OSZE ist in ihrer Beurteilung der Abläufe auch zu einer vollkommen anderen Einschätzung gekommen:

http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E7A2F1E4A783C443BAF2DE8A4F74B081D~ATpl~Ecommon~Scontent.html


Diese Kommentarlage und Beurteilung zieht sich durch wie ein roter Faden. Insofern beruhigt es mich, dass ich, was die Wahrheit betrifft, "so daneben liege" - und mit mir gemeinsam der überwiegende Rest der politischen Welt.
Meine Versuche übrigens, zu Oppositionellen in Weißrussland Kontakt zu halten wurden nach meinem damaligen Besuch rasch unterbunden: kein einziges meiner e-mails hat auch nur noch einen der Empfänger erreicht. Hingegen hat sich die Botschaft auf einmal dafür interessiert, wie denn die Haltung der Grünen zum Lukaschenko-Regime sei...

Ich werde die Erwiderung auf meinem blog veröffentlichen, um deiner Sichtweise auch Platz einzuräumen und erwidere gerne die Weihnachtswünsche!


Johannes Rauch

6 Milliarden jährlich

Und das ganze nennen sie dann "Konsolidierungsbedarf" statt Budgetkürzung.

MenschenMeinungen

poker uang asli terpercaya
poker uang asli bandar bola terbesar
tanmina - 30. Nov, 00:23
sportdetik
sportdetik
onbendedknees - 4. Okt, 08:36
link alternatif kakakdewa
link alternatif kakakdewa
onbendedknees - 4. Okt, 08:36
link alternatif emasbet
link alternatif emasbet
onbendedknees - 4. Okt, 08:35
link alternatif toko...
link alternatif toko judi
onbendedknees - 4. Okt, 08:35

RSS Box