Lizitationspolitik
Die Reizung (österreichisch das Lizitieren) ist die erste Phase des Spiels. Mit ihr wird festgelegt:
* welche Seite wieviele Stiche machen muss
* ob es Trumpf gibt und wenn ja, welche Farbe Trumpf ist
Das gilt fürs Bridge.
In der Politik haben soeben FPÖ und BZÖ vorgemacht, wie man sich in der Skala der Ausfälligkeiten gegen Ausländer im Allgemeinen und den Islam im Besonderen wechselseitig nach oben - pardon: nach unten! - lizitiert. Bei ihren Kundgebungen heute in Graz nämlich.
Ich finde das Wort "Reizung" ohnehin viel treffender: es wird versucht, die Ausländerkarte auszureizen. Mal schauen, wie weit man gehen kann. Sticht man damit in Graz, werden alle folgenden Wahlkämpfe (NÖ, Tirol, Kärnten (!) bis hin zur nächsten Nationalratswahl) diesem Muster folgen.
Ziel ist die Destabilisierung und Radikalisierung der Gesellschaft.
Um den Boden zu bereiten für die eigene Demagogie und den Weg zur Macht.
Was kann man tun?
polemisieren: nutzlos
kotzen: bringt nur kurzfristige Erleichterung
ignorieren: fahrlässig
herunterspielen: geht nicht
Nachdenken muß ich.
* welche Seite wieviele Stiche machen muss
* ob es Trumpf gibt und wenn ja, welche Farbe Trumpf ist
Das gilt fürs Bridge.
In der Politik haben soeben FPÖ und BZÖ vorgemacht, wie man sich in der Skala der Ausfälligkeiten gegen Ausländer im Allgemeinen und den Islam im Besonderen wechselseitig nach oben - pardon: nach unten! - lizitiert. Bei ihren Kundgebungen heute in Graz nämlich.
Ich finde das Wort "Reizung" ohnehin viel treffender: es wird versucht, die Ausländerkarte auszureizen. Mal schauen, wie weit man gehen kann. Sticht man damit in Graz, werden alle folgenden Wahlkämpfe (NÖ, Tirol, Kärnten (!) bis hin zur nächsten Nationalratswahl) diesem Muster folgen.
Ziel ist die Destabilisierung und Radikalisierung der Gesellschaft.
Um den Boden zu bereiten für die eigene Demagogie und den Weg zur Macht.
Was kann man tun?
polemisieren: nutzlos
kotzen: bringt nur kurzfristige Erleichterung
ignorieren: fahrlässig
herunterspielen: geht nicht
Nachdenken muß ich.
rauch - 13. Jan, 19:59
Trackbacks zu diesem Beitrag
silmanja.twoday.net - 13. Jan, 23:01
Kulturpessimismus
In welcher Welt leben wir?
In Deutschland... [weiter]
steppenhund - 14. Jan, 07:24
Ich halte polemisieren für durchaus geeignet. Allerdings muss es konsequent durchgeführt werden.
Ich stelle mir das so vor. man nehme eine blöde Aussage der betroffenen Politiker her und führe jede weitere Aussage auf diese zurück.
"Meinen Sie das jetzt genauso, wie Sie damals gesagt haben, ...?" Überhaupt nicht mehr auf ein Sachargument des Betreffenden eingehen, sondern ausschließlich auf eine Fehlaussage hinhacken. Quasi wie die chinesische Wasserfolter. Wenn derjenige dann die Nerven verliert, ab ins Irrenhaus!
Es geht ja nicht nur um die Ausländerthematik. Jedes Thema wird bis zur Unkenntlichkeit auf Ekelhaftigkeit hochlizitiert, um beim Vergleich zu bleiben.
Ich stelle mir das so vor. man nehme eine blöde Aussage der betroffenen Politiker her und führe jede weitere Aussage auf diese zurück.
"Meinen Sie das jetzt genauso, wie Sie damals gesagt haben, ...?" Überhaupt nicht mehr auf ein Sachargument des Betreffenden eingehen, sondern ausschließlich auf eine Fehlaussage hinhacken. Quasi wie die chinesische Wasserfolter. Wenn derjenige dann die Nerven verliert, ab ins Irrenhaus!
Es geht ja nicht nur um die Ausländerthematik. Jedes Thema wird bis zur Unkenntlichkeit auf Ekelhaftigkeit hochlizitiert, um beim Vergleich zu bleiben.
Kretzer (Gast) - 14. Jan, 13:38
Tja, Kotzen ist auch verständlich und manchmal geeignet.
aber vielleicht ist polemisieren wirklich nicht das Schlechteste. Irgendwie reagieren muss man ja, und wenn polemisieren nicht blind-draufloshauen heißt, sondern wenigstens die unentschiedenen Zuschauer überzeugt, dann ist schon was gewonnen.
Die Hardcore-Verbohrten überzeugt man sowieso nicht, die kann man höchstens lächerlich machen. Ich meine michzu erinnern, sowas in einem Buch über "Argumentieren mit Fundamentalisten" gelesen zu haben. Letztlich ist subversiver Humor sicher nicht das schlechteste Mittel.
Die Hardcore-Verbohrten überzeugt man sowieso nicht, die kann man höchstens lächerlich machen. Ich meine michzu erinnern, sowas in einem Buch über "Argumentieren mit Fundamentalisten" gelesen zu haben. Letztlich ist subversiver Humor sicher nicht das schlechteste Mittel.
Trackback URL:
https://rauch.twoday.net/stories/4611990/modTrackback