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Kurgespräche

(zu lesen mit norddeutschem Akzent!)


Ach, wissense -
meint die eine
Ich hab es an den Nieren

Nee, sagense -
erwidert prompt die andere
ich es mehr mit dem Sinnieren

Gott, kommense! -
sagt jetzt die Dritte
mir wurden rausgeschnitten
Zwölffingerdarm und fast der halbe Magen

Da hamse -
mischt sich die nächste ein
keinen Grund zu klagen
mir fehlen Darm und Gallenblase

Das sind doch alles Kinkerlitzchen -
bellt es von hinten grell:
Ich hatte einen Schlaganfall!

Haha - was wollense? -
fragt lauthals eine lange Dünne
bei meiner letzten Kur
versagte meine Lunge

Schlußjetz, fordert barsch ein Mann -
Hört auf zu jammern und tragt
das bisschen Leiden wie ein -
"Indianer?" kräht der Frauen Rund
(und kreischt im Chor)

Da kommt der Chefarzt -
angegraut
im weißen Kittel
und meint nur kurz
mit Timbre in der Stimme:
Wollnse, meine Damen,
jetzt zur Visite kommen?

Das Fraueninvalidenheer
rauscht mädchenhaft
dem Doktoronkel hinterher

Die hamse,
resümiert der Mann,
ganz sicher nicht mehr alle
aber alle hamse eins gemeinsam:
wennse daheim sind, dann is sense

scheidegg-026

Was ich täglich benutze

(Vorweg: doch, doch - es geht mir gut hier!!!!)

Zu den Dingen, die ich täglich benutze gehören die Zahnbürste, öffentliche Verkehrsmittel und mein Verstand. Die Züge sind zwar meistens voll, aber in der Regel da, wenn man sie braucht. Bei meinem Verstand ist es manchmal umgekehrt.
Regnerische Tage mag ich nicht. Aufgrund einer leicht depressiven Grundstimmung, derentwegen ich zu starker Vergesslichkeit neige, bleibt dann mein Regenschirm stets irgendwo liegen. Ein Schaffner oder irgendein Mensch freut sich darüber und nimmt ihn mit.
Mitgenommen sehe ich aus, wenn ich, völlig nass, durch die Straßen laufe. Kaum jemand erkennt mich dann, was sich oft als Segen herausstellt, weil belanglose Gespräche im Regen das letzte sind, was mir Freude bereitet. Ansonsten bin ich immer gesprächsbereit, vor allem, wenn es darum geht, einen Konsens zu finden, der auf einem Dissens aufbaut, was nicht einfach ist, zumal dann nicht, wenn der Dissens tief greifend oder sogar unüberbrückbar sich darstellt, im ersten Augenblick, und das ist oft so. Niemals aber verliere ich den Mut, im Gegenteil: entschlossen mache ich mich an die Arbeit.
Nur zu Mittag ist mit mir nicht zu spaßen: ohne Suppe mache ich keinen Handgriff mehr, ja kann sogar handgreiflich werden, wenn mir diese verwehrt wird.
Selbst wenn sie dünn ist, findet sich immer ein Körnchen Wahrheit darin, etwas, auf dem man den Rest des Tages aufbauen kann, was jedenfalls aussichtsreicher ist, als dieses schwierige Unterfangen auf Sand zu probieren oder auf tönernen Füßen. Mit der Sättigung kehrt meine innere Ruhe zurück. Da können kein Regen und kein grauer Blick aus dem Fenster etwas daran ändern. Gut so, so hat alles seine Richtigkeit. Mit Nichtigkeiten habe ich hingegen Mühe, weil das Besondere mir besonders liegt, meistens sogar am Herzen, wo ich den Dingen auf den Grund gehe, mir selber aber oftmals auf die Nerven.
Später, auf dem Heimweg mit dem späten Zug, zieht draußen Dunkelheit vorbei, ein Fahrgast ist ganz außer sich, in mir regt sich leiser Unmut, der sich jedoch schon eine Station weiter in Schwermut verwandelt hat. Dabei bleibt es bis zum Ziel. Kaum bin ich dort und ausgestiegen, hört es auf zu regnen. Heimwärts trottend zähle ich bis hundert und dann noch einmal, bis ich da bin. Endlich geht es aufwärts, denke ich, die Treppe zu meiner Wohnung hochsteigend. Hochfliegende Pläne mache ich deswegen keine mehr, ein Buch tut seinen Dienst, und Alkohol in Maßen erweist sich nicht als schädlich.
Nach dem Benutzen der Zahnbürste lege ich mich schlafen und träume schwer.
Das Leben hingegen nehme ich leicht.

(hintennach: nein, nein - alles bestens! Manchmal verselbständigt sich die Sprache unter meinen Fingern, macht, quasi, was sie will. Unfolgsames Ding.)

Analysten und Asylanten

Analysten sind an Börsentagen
Asylanten ähnlich die in Takelagen
Stur sich nur an eines klammern:
Hoffnung.
Erfüllt sich diese nicht
sind die einen arm - vorübergehend
die andern aber tot - für immer

Die Schlagzeilen lauten dann:
Dow-Jones weist leichtes Minus aus
Tausend Asylanten ausgewiesen
Das Wetter bleibt anhaltend schön

nichtsniemandnirgendsnie

Hier gibt es einen großen Raum
Da kann man auf dem Boden liegen
Es ist fast völlig dunkel
Man ist allein
Versucht, an nichts zu denken
Nichts
Niemand
Nirgends
Nie
Und denkt an Arno Schmidt
Der Kopf wird leer
Und denkt: schrecklich so ein leerer Kopf!
Das Herz wird voll
Angenehm, sagt man zu sich
(Schon wieder hat man was gedacht!)
Die Seele warm
(die macht ohnehin nur, was sie will
da gibt es nichts zu denken, gottseidank)

Kaum ist es still in einem drin
Kommt eine Melodie daher und macht sich breit
Im Kopf
Wo es ja Platzt gibt, jetzt grad
Ohne Ende
Und denkt sich: i-pod ist doch schädlich!
Quatsch! Ruft das Reale wild dazwischen -
Ruhe jetzt! Befiehlt das deutlich aktivierte Hirn

Alle ziehen sich zurück:
Musik und Bücherfetzen
Tagesreste, Lebensmüll
Selbst dies und das und alles Unbestimmte
Flüchtigkeiten leisten leisen Widerstand
Man denkt noch rasch: es geht ja doch!
Und ruht
in sich

Blöder Klimawandel!

Klimawandel bedroht Ski-Tourismus
(Bericht sowohl auf ORF-on wie auch auf VOL)

Einer Studie der OECD zufolge müssen nahezu alle Skigebiete in Deutschland und rund 70 % der Wintersportregionen in Österreich um die Schneesicherheit fürchten.
In der Schweiz werden Gebiete im Berner Oberland, in der Zentralschweiz, im Waadtland und in Freiburg betroffen sein. Die Jahre 1994, 2000, 2002 und 2003 waren die bisher wärmsten der vergangenen 500 Jahre.

Zu diesem ernüchternden Ergebnis kam eine heute, Mittwoch, in Paris veröffentlichte Untersuchung der OECD, in der zum ersten Mal systematisch für die gesamte Alpenregion die Auswirkungen des Klimawandels auf den Skitourismus erforscht wurde. Demnach gelten derzeit 90 Prozent (599 von 666) der mittelgroßen und großen Skiregionen in den Alpen als schneesicher. Das heißt, sie haben für mindestens 100 Tage im Jahr eine auskömmliche Schneedecke - also rund 30 Zentimeter in der mittleren Lage des Skigebiets.

Die übrigen zehn Prozent der Wintersportregionen können schon heute nicht mehr als schneesicher angesehen werden. Ein weiterer Anstieg der Durchschnittstemperaturen werde die Zahl der schneesicheren Skigebiete deutlich reduzieren. „In den Alpen macht sich der Klimawandel besonders deutlich bemerkbar und der durchschnittliche Temperaturanstieg war in den vergangen zweieinhalb Jahrzehnten drei Mal größer als im globalen Durchschnitt“, warnte Shardul Agrawala, Klimaexperte im Umweltdirektorat der OECD.

Die Berechnungen der Klimamodelle zeigen, dass in den kommenden Jahrzehnten die Entwicklung noch schneller fortschreiten dürfte. Damit werde es weniger Schnee in den tieferen Lagen geben, die Gletscher werden sich weiter zurückziehen und der Permafrost in den höheren Lagen wird auftauen. Doch auch bei einem vergleichsweise geringen Temperaturanstieg um nur ein Grad wären die Auswirkungen beträchtlich.

Die Schweiz würde durch den Klimawandel zwar relativ gesehen die wenigsten schneesicheren Skigebiete einbüßen. Allerdings würde auch dort ein Anstieg der Durchschnittstemperatur um ein Grad die Anzahl um zehn Prozent reduzieren. Bei einem Temperaturanstieg um vier Grad wäre nur noch Hälfte der Skiregionen in der Schweiz schneesicher. Die Betreiber passen sich schon heute der kürzeren Schneesaison und dem Anstieg der Schneegrenze an.

„Derzeit wird aber noch viel zu viel auf Technologie und zu wenig auf einen Strategiewechsel im Tourismusmarketing gesetzt“, kritisierte Agrawala. Künstliche Beschneiung mag unter gegebenen Bedingungen für die Betreiber noch wirtschaftlich sein, doch die Anlagen verbrauchen enorme Mengen an Wasser und Energie und die Beschneiung beeinflusst Landschaft und Umwelt. Wenn die Temperaturen weiter steigen, dürfte künstliche Beschneiung weit teurer werden und ab einem bestimmten Niveau nicht mehr rentabel.

Auch Kunststoffabdeckungen, wie sie im Sommer in einigen Regionen zur Konservierung der Gletscher eingesetzt werden, könnten kurzfristig erfolgreich sein. Den Verlust an Gletschermasse werden aber auch sie nicht aufhalten, sollte sich die Erwärmung fortsetzten. Landschaftsveränderungen - etwa durch Pistentrassierungen oder Veränderungen von Bachläufen - könnten die Umwelt schädigen und Überschwemmungen und Steinschlag verursachen.

Originell fand ich dann noch folgendes posting zu diesem Artikel, von user "ris_pino":

Ihr überlegt euch viel bei euren Berichten!

Wie kann man nur so einen Artikel vor der Wintersaison und so eine Diskussion beginnne. Ihr macht euch wohl keine Gedanken wieviele Arbeitsplätze am Wintertourismus hängen. Diese Berichterstattung ist ja schon tourismus-feindlich.

Kurze Unterbrechung...

Heute musste ich meinen REHA-Aufenthalt kurz unterbrechen, weil die Budgetsitzung im Landtag stattfand. Das allein hätte allerdings als Grund noch nicht ausgereicht. Verabschiedet wurde heute Kultur- und Gesundheitslandesrat Dr Hans-Peter Bischof, der dieses Amt vierzehn Jahre lang bekleidet hatte. Ich habe vehement darauf bestanden, dazu eine Rede zu halten. Diese nämlich:

Bischof-Verabschiedung (pdf, 45 KB)

War mir sowohl ein persönliches wie auch politisches Anliegen.
Deshalb bin ich hingegangen - und jetzt wieder zurück in der Abgeschiedenheit.
Gut so.

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Schi heil!

Um der fortschreitenden Ramba-Zamba-Verblödung, insbesondere durch die ununterbrochene Beschallung vor und in Schihütten mit Musik der absolut unerträglichsten, weil allerdümmsten Sorte, entgegenzutreten, schlage ich vor, dass Aspiranten auf einen Schipass eine Prüfung absolvieren und eine Stunde lang ruhig und schweigend in einem großen Raum ohne Fenster auf einem Stuhl sitzend verbringen müssen. Allein. In absoluter Stille. Wer das nicht mehr schafft, hat im Grunde auf einem Gipfel, in der Welt der Erhabenheit und Ruhe, nichts zu suchen beziehungsweise wird ohnehin nicht finden, was er längst verloren hat, ohne es zu wissen.
Das wäre dann der viel zitierte und selten praktizierte sanfte Tourismus: stilvolle Stille statt geschmacklosem Lärmmüll.

Dinge

Seine Zeit mit dem Fotografieren der ewig gleichen Dinge zubringen: das ist wahre Entspannung. Auch wenn es sich, in diesem Fall, um Isolatoren für elektrische Viehzäune handelt.

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6 Milliarden jährlich

Und das ganze nennen sie dann "Konsolidierungsbedarf" statt Budgetkürzung.

MenschenMeinungen

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