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Die Autolüge Adolf Hitlers

Höchst interessant fand ich folgenden Artikel in der SÜDDEUTSCHEN über die Heilsversprechungen Adolf Hitlers in Sachen Automobilisierung des Deutschen Reiches. Reich wurde dabei nur einer: das Reich.
Geschichte-d-Motorisierung (pdf, 111 KB)

Schon damals war verlogen, was im Zusammenhang mit dem Auto versprochen wurde. Nichts hat sich geändert.

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Ora et labora

Manchmal führt mich das Politikerleben an besondere Orte und beschert mir innerhalb weniger Stunden krass Widersprüchliches.
Kraft meines Amtes bin ich Mitglied des "Beirates der Hypo Landesbank Vorarlberg", ein vollkommen unwichtiges Gremium, in dem keine einzige relevante Entscheidung fällt, das aber trotzdem - oder gerade deswegen - rund vierzig Mitglieder umfasst, die zweimal jährlich zu einer Sitzung eingeladen werden. Diesesmal ist das wie folgt abgelaufen:

Man traf sich im Kloster Mehrerau . Tagesordnungspunkt eins war dann auch eine Führung. Angeführt vom Pater Abt höchst persönlich wurde die Bibliothek besichtigt.
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Mehr als 120.000 Bände, die ältesten aus dem 14. Jahrhundert, quer durch alle Fachbereiche, werden in den kommenden Jahren neu erfasst und elektronisch katalogisiert. Große Bibliotheken machen immer Eindruck auf mich und fast augenblicklich befiel mich eine große Sehnsucht , möglichst viel davon zu lesen. Der Abt erzählte über die Arbeit mit den Büchern, das mönchische Leben (fünf Uhr aufstehen, beten, arbeiten, wieder beten, ganz viel schweigen, wieder beten, essen, beim Essen schweigen, schweigend essend vorgelesen bekommen....) was nicht so ganz meines wäre - das Lesen ausgenommen - und tat das mit einer grenzenlosen Ruhe, einem enzyklopädischen Wissen, und einer feinen Ironie, wenn es um fehlende Subventionszusagen ging. Erkennbar auch an seiner Schilderung, dass die Abspaltung der Zisterzienser von den Benediktinern deshalb erfolgt sei, weil die Benediktiner seinerzeit in Streit darüber verfielen, ob man aus dem Wahlspruch des Ordens, "ora et labora", das "labora" nicht vielleicht streichen könnte...
Er hatte viel Zeit, der Pater Abt. Viel mehr Zeit als alle die Beiratsmitglieder, die fortlaufend verstohlen auf die Uhr sahen und kaum richtig zuhörten. Am Ende konnten Fragen gestellt werden, aber es blieb bei einer Höflichkeitsfrage.
Die Führung dauerte eine Stunde.

Tagesordnungspunkt zwei war der Bericht des Vorstandes der Bank, wo dann schneidig mit den unvermeidlichen powerpoint-slides alle möglichen charts präsentiert wurden und in raschem, präzisem Bankendeutsch den Anwesenden, jetzt allesamt andächtig lauschenden, mitgeteilt wurde, dass das Rating der Hypo bei immer noch fast AAA liege, das EGT 51 Mio Euro und der Überschuß 39,3 Mio Euro betragen habe, was erfreulich sei, weil eine überproportionale Steigerung in sehr kurzer Zeit und dass die Märkte sich weiter prächtig entwickeln, was wiederum auf die Gewinnaussichten sich positiv auswirke, nur der Aktienmarkt mache etwas Sorgen, weil das US-Haushaltsdefizit massiv anwachse, die Immobilienblase aber sich drohe zu entleeren, allerdings nicht langsam, wie es sich für eine Blase gehöre, sondern abrupt, ein Platzen sei nicht ausgeschlossen (natürlich hier sinngemäß wiedergegeben...) aber immerhin könne eine ATX-Gewinnprognose von gut sieben Prozent für die nächsten zwölf Monate prognostiziert werden (ich wollte spontan das Legen eines Katheters vorschlagen, weil das doch zu einer gleichmässigen Entleerung und Verteilung der Gewinne führen würde, ließ es aber dann bleiben).
Auch solle konservativ in Gold investiert werden, so der Tipp an die immer noch andächtig lauschenden Anleger (Anlegerinnen waren keine da, nur zwei Werbefrauen von der Bank, die alles auf- und hinterher gewiss wieder abbauen mußten). Dann gab es noch Fragen, viele, und alle drehten sich ums Geld, bzw. dessen Vermehrung in kürzest möglicher Zeit.

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Tagesordnungspunkt zwei dauerte 32 Minuten.

Tagesordnungspunkt drei, Essen, habe ich mir geschenkt und bin stattdessen vor mich hin sinnierend stadteinwärts gegangen, resümierend, dass die Bücher des Klosters mich sehr, jene der Bank hingegen kaum interessiert hatten.
Ob diese Gewichtung dem gewichtigen Amt eines Beiratsmitgliedes der Hypo Vorarlberg entspricht und statuten- sowie rechtskonform ist, entzieht sich meiner Kenntnis, ich meinte aber beim Weggehen erkannt zu haben, dass der Pater Abt mir dafür mit einer kaum wahrnehmbaren Geste die Absolution erteilt hatte...

www.beruehrpunkt.at

Die Ausstellung "Berührpunkt - jugend ohne netz" ist noch bis 16. Mai in Dornbirn zu sehen - im Park hinter dem Kulturhaus. (Öffnungszeiten 9 - 17 Uhr)
In Österreich, einem der reichsten Länder der Welt, leben 113.000 Kinder und Jugendliche unter der Armutsgrenze.
Die Armutsgefährdung von Kindern ist überproportional hoch: Junge Menschen bis zum 20. Lebensjahr machen 22 Prozent der Bevölkerung aus, in der Gruppe der Armutsgefährdeten machen sie jedoch 27 Prozent aus. Armutsgefährdete Kinder kommen häufig aus Familien mit Migrationshintergrund, aus Mehrkindfamilien und aus alleinerziehenden Haushalten.

Die Ausstellung, initiiert von den Kinder- und Jugendanwaltschaften Österreichs , zeigt auf eindrückliche Weise Ursachen, Zusammenhänge und fatale Automatismen ("Armutsspirale") auf.
Didaktisch hervorragend konzipiert, wird es BesucherInnen leicht gemacht, dem fiktiven Lebensweg zweier unterschiedlicher Schicksale zu folgen, um an Ende in einem "Raum der Hoffnung" mit ganz konkreten Forderungen an die Politik und Hilfsangeboten zu landen.

Wer auch nur eine halbe Stunde Zeit hat und in der Nähe ist: unbedingt besuchen!

€-Fighter: Ein Überblick

„Salzburger Nachrichten" vom 11.05.2007 A.Koller Seite: 3
Die sieben Sündenfälle
Die Arbeit des U-Ausschusses deckte eine Reihe von Ungereimtheiten bei der Eurofighter-Beschaffung auf. Die SN präsentieren die sieben auffälligsten.
1. Typenauswahl
Rätselhaftes passierte zwischen den beiden Ministerratssitzungen am 25. Juni und am 2. Juli 2002. Am 25. Juni war Verteidigungsminister Herbert Scheibner (damals FPÖ, heute BZÖ) mit einem Ministerratsvortrag in die Sitzung gegangen, in dem er die Anschaffung der schwedischen Gripen empfahl. Grund laut Protokoll: Die zuständige Kommission des Verteidigungsministeriums habe eine Reihung erstellt, "die den Gripen von den Eurofighter reiht".
Trotz dieser klaren Aussage wurde Scheibners Vortrag zurückgestellt. Bei der Sitzung eine Woche darauf erschien Scheibner mit einem fast wortidenten Vortrag. Nur war jetzt dort, wo einstens "Gripen" stand, das Wort "Eurofighter" zu lesen. Der Ministerrat segnete ab, die Kaufentscheidung pro Eurofighter war gefallen.
Aufklärungswürdig in diesem Zusammenhang ist die Rolle Finanzminister Karl-Heinz Grassers (damals FPÖ, später ÖVP). Grasser war stets gegen neue Abfangjäger. Über Nacht drehte er sich um 180 Grad und war nun für die teuerste Variante, nämlich die Eurofighter. Die Grünen werfen dem Minister vor, dass er hinter den Kulissen die Interessen seines früheren Arbeitgebers Magna vertreten habe. Ein wichtiger Kunde von Magna ist DaimlerChrysler, welches an EADS beteiligt ist.
2. Motive
Die Eurofighter-Befürworter argumentieren, dass dieses Flugzeug nicht teurer sei als seine Konkurrenten. Dies stimmt nur unter der Bedingung, dass man die von der Regierung gewählte Finanzierungsvariante (18 Raten à 109 Millionen Euro) heranzieht. Von dieser Finanzierungsvariante war aber in der Ausschreibung keine Rede gewesen. Bei jeder anderen Zahlungsvariante wären die Gripen billiger gewesen. In einer Typenempfehlungsreihung der zuständigen Fachabteilung des Finanzministeriums vom 1. Juli 2002 werden "unter Berücksichtigung aller Parameter" (Budgetverträglichkeit, Preis, Leistung, Anforderungsprofil, etc.) die gebrauchten F-16 vor den Eurofightern gereiht, für die Gripen gibt die Abteilung keine Empfehlung ab. Der Eurofighter wird als das "mit Abstand kampfstärkste Gerät mit guter Preis-/Qualitäts-Relation zu anderen Neuversionen" bezeichnet. Daneben steht aber die Bemerkung: "Sofern Geld keine Rolle spielt."
3. Finanzierung
Die Eurofighter-Beschaffung solle "nicht vom Staat, sondern von einer wirtschaftlichen Plattform abgewickelt werden". Dies versprach der damalige Bundeskanzler Wolfgang Schüssel unmittelbar vor den Wahlen 2002, die er fulminant gewann. Nach den Wahlen war von dieser Steuergeld schonenden Variante keine Rede mehr. Die Jets werden ganz herkömmlich über das Bundesbudget finanziert. Heuer beispielsweise schmälern die Eurofighter-Raten den Landesverteidigungshaushalt erheblich. Verteidigungsminister Norbert Darabos hat 2,23 Mrd. Euro zur Verfügung. Das sind zwar um 0,4 Mrd. Euro mehr im Jahr zuvor. Zieht man davon die vier Raten in Höhe von 436 Mill. Euro ab, bleiben Darabos nur noch 1,794 Mrd. Euro übrig. Das sind um rund 16 Mill. Euro weniger als im Vorjahr.
4. Verhaberung
Die Wolf-Steininger-Verbindung:) Der oberste Luftwaffenoffizier des Bundesheers, Erich Wolf, ist eng befreundet mit EADS-Lobbyist Erhard Steininger. Steininger war sogar Wolfs Trauzeuge. Wolf ist Projektverantwortlicher für die Eurofighter-Einführung und hatte auch seinerzeit in der Bewertungskommission eine zentrale Rolle. Als Leiter des Bereichs "Operation" gab er die beste Bewertung für das EADS-Fluggerät ab. Unmittelbar nach Vertragsunterzeichnung sanierte Steininger eine Firma Frau Frühstück-Wolfs, an der auch Ehemann Erich beteiligt war.) EADS finanzierte eine Party, die von Wolf anlässlich des Vertragsabschlusses organisiert wurde.Die EADS-FPÖ-Verbindung: Steininger beziehungsweise EADS ließen Firmen im Umfeld der damaligen FPÖ lukrative Aufträge zukommen. Die jeweiligen Auftragssummen legen den Verdacht nahe, dass es sich um verdeckte Parteienfinanzierung handeln könnte. ) Die Agentur des Ehepaars Rumpold beispielsweise erhielt einen 6,6-Millionen-Euro-Werbevertrag; für einzelne Pressekonferenzen wurden bis zu 96.000 Euro verrechnet. Gernot Rumpold ist einer der engsten Vertrauten Jörg Haiders.) Auch der einstige FPÖ-Kommunikationschef und spätere Freiberufler Kurt Lukasek wurde von Steininger bedacht. Und zwar mit rund 28.500 Euro für angebliche Medienarbeit. Lukasek war einer der engsten Vertrauten des damaligen FPÖ-Klubchefs Peter Westenthaler.) 40.000 Euro erhielt laut "profil" die PR-Unternehmerin Romana Schmidt. Sie war parlamentarische Mitarbeiterin des damaligen FPÖ-Klubchefs Jörg Haider und diente später in den Ministerbüros von Elisabeth Sickl und Monika Forstinger (alle FPÖ). Der Ordnung halber sei angemerkt, dass die von EADS beziehungsweise Steininger mit lukrativen Aufträgen bedachten einstigen Freiheitlichen durchwegs beim BZÖ landeten, mit der Strache-FPÖ also nichts zu tun haben.Die EADS-Rapid-Verbindung) Der in der roten Reichshälfte angesiedelte Fußballclub Rapid erhielt 1,5 Millionen an Sponsorgeldern von EADS.
5. Vertuschung
Die Namen der Zeugen, die sich unter Berufung auf die mit EADS vereinbarte Vertraulichkeit im Untersuchungsausschuss der Aussage entschlugen, sind Legion. Immer wieder beklagen die Ausschussmitglieder lückenhafte oder fehlende Akten. Derzeit sorgen Finanzminister Wilhelm Molterer und Verteidigungsminister Norbert Darabos für Verstimmung im Ausschuss. Molterer, weil er dem Ausschuss "geschwärzte" Akten vorlegt. Darabos, weil er ein Gutachten über Ausstiegsmöglichkeiten geheim hält.
In die Kategorie "Vertuschungsversuche" fällt wohl auch eine E-Mail, die aus dem Büro des damaligen Finanzministers Grasser an Finanzbeamte ging, welche als Auskunftspersonen vor den Ausschuss geladen waren. Darin ersuchte das Grasser-Büro um "koordinierte, d. h. ausgearbeitete Einleitungsspeakingnotes" vor dem Ausschuss.
6.Vertrag
Der Vertrag zwischen der Republik Österreich und EADS wird gehütet wie ein Staatsgeheimnis. Zwei Punkte, die durchsickerten, sorgten für Verwunderung.) Die Schmiergeldklausel im Vertrag besagt, dass dubiose Zahlungen nur dann die Gültigkeit des Vertrags berühren, wenn sie direkt von EADS kommen. Für allfällige Schmiergelder von Subunternehmern übernimmt EADS keine Verantwortung.) Mit dem "Einredeverzicht" verzichtet Österreich auf Einsprüche für den Fall, dass der Eurofighter gewisse vereinbarte Leistungen nicht erbringt.
7. Ausstieg
Österreich hat in den Verhandlungen mit EADS keine schlechten Karten, da die im Ausschuss aufgedeckten Zahlungen den EADS-Konzern zumindest in die Nähe von Schmiergeldzahlungen rücken.
Ein realistisches Verhandlungsziel für Österreich könnte es sein, eine Verbilligung der teuren Jets durchzusetzen. Ob der von Verteidigungsminister Darabos gegen EADS öffentlich geführte Kleinkrieg diesem Ziel dient, sei dahingestellt.

Grüßen

Früher (als nicht alles besser war) wurde uns das Grüßen beigebracht, weil sich das so gehörte. Junge hatten Alte zu grüßen. Man hatte überhaupt zu grüßen. Also grüßte man. "Grüß Gott!" und wurde gegrüßt "Grüß Gott!" (Man wuchs ja katholisch in einem katholischen Land auf. Nur auf dem Berg sagte man "Berg heil!").
Als wir aufmüpfig wurden beziehungsweise uns für aufmüpfig hielten, weil wir die Haare wachsen ließen und Bier tranken, verweigerten wir das Grüßen. Wir blieben stumm und hielten das für einen Protest. "Grüß Gott!" kam schon gar nicht mehr in Frage.
Dennoch war das Grüßen die Norm und Nichtgrüßen galt als Verweigerung, war somit eine Belästigung.

Heute ist es umgekehrt.
Grüßt man, einfach so, Unbekannte, scheinen die Gegrüßten das oft als Belästigung zu empfinden. Grüßen ist unmodern geworden, jedenfalls bei Erwachsenen. Die Jungen grüßen sich. Viele sogar per Handschlag oder mit aus irgendwelchen Gangtsa-Rap-Videos abgeschauten Gesten. Die Hände sind jedenfalls wichtig dabei. Die Worte verstehe ich oft kaum, sie lauten aber irgendwie "Haimannallescoolmann" oder so.
Ich finde das cool. Dass die sich grüßen. Ich grüße meistens.

"Guten Tag!", sagte ich unlängst zu einem mir flüchtig bekannten Türken aus meiner Gasse. "Grüß Gott!" erwiderte der - und ließ mich verduzt zurück.

"Grüßt Gott!" grüßte ich (Ex-Ministrant!!) kürzlich eine mir entgegenkommende alte Nonne. "Nein!", rief die ehrlich verblüfft aus, "dass heute noch jemand richtig grüßen kann!"

Wie man es macht, ist es verkehrt!
Jetzt sage ich meistens "Hallo!", was aber von vielen so interpretiert wird, dass ich mit meinem Handy rede.
Bei dieser Tätigkeit habe ich im Zuge gerade folgende Verabschiedung einer Handyphoniererin mitbekommen:

"Zerwas, Tschüssle, jo genau, also, tschau-tschau, jo i meld mi dann, zerwas denn also, Tschüssle jo, mir seahand üs eh bald, also denn: pfüate, zerwas, jo i woaß! heile denn also, tschau-tschau, jo genau, zerwas du - tschauuuuuu!"

Uff!

Ich mußte in Rankweil aussteigen und habe in meiner Verwirrung den Bahnhofsvorsteher prompt mit "Habedieehre!" gegrüßt....

Sarkozy, Sakrament und Stiller Has

"Und wenn dieser Sarkozy jetzt Präsident ist, fahr' ich nicht mehr nach Frankreich!" sagte er, der selbstverständlich nach wie vor nach Italien gefahren war, als Berlusconi dort regiert hatte, schon wegen des Olivenöls, das direkt beim Bauern immer so unvergleichlich. Unvergleichlich!
Überraschend war das nun wohl nicht wirklich, dass der Kärcher-Mann gewonnen hat, der Mann für's Grobe, dampfstrahlermäßig, weil er mit eisernen Sprüchen durch die Vorstädte gefegt ist und versprochen hat, den Franzosen ihren Stolz wieder zurückzugeben. Hätte das in Deutschland eine(r) im Wahlkampf gesagt, wäre die Hölle los gewesen: Deutschland den Stolz zurückgeben...

"Aber diese Royal, naja, die konnte halt auch nur schön lächeln und sich schön anpassen, das war ja keine Linke mehr!" maulte er weiter und ließ nicht gelten, dass von Blair bis Gusenbauer die Linke schon lange versuchte, es allen recht zu machen, was zwangsläufig zur Mitte, also zum MIttelmaß geführt hat, jedenfalls zur Nichtabgrenzung gegenüber der Rechten.

Sarkozy geht zuerst ins Kloster bevor er in den Elysee-Palast einzieht. Nach dem Kampf die Kontemplation.
Gusenbauer joggte zu Ö3 und Buchinger ist überhaupt nur zum Frisör gegangen.
Und : Italien hat Berlusconi überlebt, wird der Franzmann wohl auch den Sarkozy überleben! Auch andere haben schon schlimme Sprüche geklopft! (Und sind dann nie wirklich an die Macht gekommen, sondern höchstens in Kärnten gelandet...).
Und was die polnischen Zwillinge schon alles rausgelassen haben! Und die dänischen Nationalisten! Und die Nationalisten in Rumänien, Ungarn und Tschechien gegen die Sinti und Roma!
Und die Amerikaner gegen die Afghanen und Iraner und Islamisten und abtrünnigen Christen! Und. Und. Na und?
Na also.
Vielleicht erlässt er (Sarkozy) ja ein Gesetz, demzufolge die Japaner und Chinesen und Russen nicht den ganzen Bordeaux zu Phantasiepreisen aufkaufen dürfen, damit die Franzosen nicht nur Stolz auf ihren Wein sein, sondern ihn auch selber wieder trinken können.

Es gibt allerdings eine winzige Sekunde, die mich beunruhigt, bei allem geht-schon-wird-schon-halb-so-schlimm:
Am Wahlabend war im Fernsehen eine Sekunde lang das Gesicht des neuen Präsidenten zu sehen, unmittelbar nach der ersten Hochrechnung. Er saß in der schwarzen Staatskarosse, auf dem Weg zu seiner Siegesfeier. Am Straßenrand tausende jubelnde Menschen. Sarkozy saß im Fond. Er jubelte nicht. Er strahlte nicht. Er hatte ein dünnes, beherrschtes, fast hartes Lächeln im Gesicht.
Da ist mir, eben in dieser winzigen Sekunde, ein bisschen kalt geworden.

Aber wahrscheinlich war nur das Fenster offen und ich hatte STILLER HAS im Ohr: "Es ischt der Angschthas in mir din, wo seyt: nei, Häsu, nei! Du blibsch do!"

Schon klar. Bleib eh da.
Allein um mitzuerleben, wie Sarkozy die französische Fußballnationalmannschaft zur WM nach Österreich verabschiedet und dabei dem Kapitän, Lilian Thuram die Hand schütteln muß. Jenem Thuram, der im Wahlkampf gesagt hat:
"Sarkozys Rhetorik ist nicht quasi-rassistisch, sie ist rassistisch".

Vive les bleus!

Funktionieren Gemeinwesen wie ein Gehirn?

Mit den Erkenntnissen der neurobiologischen Forschung habe ich mich seit den Tagen der Utopie (Referat Joachim Bauer) ein wenig näher befasst. Vor allem mit dem paradigmatischen Fazit, dass Mensch von Natur aus auf Kooperation, Interaktion, Resonanz und soziale Integration angelegt sei und nicht, wie von Darwin behauptet, auf "only the strong survive".
(Siehe auch Eintrag vom 24.4.2007 in diesem blog bzw. dieses Buch )

Radikal weitergedacht, lassen sich diese Erkenntnisse auf Gemeinwesen umlegen: Gemeinden, die nicht kooperieren, sondern sich im erbitterten Kampf um jede Betriebsansiedlung und jedes Einkaufszentrum gegenseitig an die Wand zu drücken versuchen, schaden aufgrund der damit verbundenen exzessiven Widmungspolitik und ungelösten Verkehrsproblemen der Gesamtregion, also unterm Strich sich selber.
Nationalstaaten, die beim Steuerdumping, dem "race to the bottom" , mitmachen, wie inzwischen fast die gesamte EU, lukrieren kurzfristige Wettbewerbsvorteile, die mittelfristig die eigenen Volkswirtschaften schädigen.
Dass die Agrarsubventionspolitik des Nordens bei gleichzeitiger Abschottung der Märkte gegenüber dem Süden einen mutwillig aggressiven Akt darstellen, wurde bereits mehrfach und intensiv beschrieben.
Die weltweiten Rüstungsausgaben sind dann die Spitze des Eisberges, mit dem versucht wird zu legitimieren, dass ein Gleichgewicht des Schreckens (einstens) oder eine hegemoniale Weltpolizei (derzeit) notwendig sei. Anders formuliert: Um den Untergang der Titanic zu verhindern, brauche es genau diesen Eisberg (auf den sie dann doch auflaufen wird...).
Ein finanzkapitalistisches System, das von realwirtschaftlichen Gegebenheiten immer mehr abgekoppelt ist und in manisch-depressiven Ausschlägen Renditen für Wenige in absurden Höhen generiert (auf wessen Kosten wird immer verschwiegen) rundet das Bild ab. (Lesenswert dazu immer noch: Schulmeister)

Wenn nun stimmt, was Bauer sagt, dass der Neoliberalismus das auf die Spitze getriebene darwinistische Prinzip des "Fressen und gefressen werden" ist, eines Priznzips, das sich aufgrund der Erkenntnisse der neurobiologischen Forschung zunehmend als Irrtum herausstellt, dann könnte doch - theoretisch - folgendes daraus abgeleitet werden:

Das Gehirn reagiert auf gelungenes Miteinander durch die Ausschüttung von Neurotransmittern, die gute Gefühle und Gesundheit erzeugen. (erwiesen)
Nationalstaaten und Völkergemeinschaften reagieren auf gelungenes Miteinander durch die Ausschüttung von kollektiven guten Gefühlen, sozialer Balance und gesunden Regionalwirtschaften. (noch nicht erwiesen)

Weil Nationalstaaten und Völkergemeinschaften sich nur schwerfällig Lern- und Anpassungsprozessen unterziehen, muss dieser Paradigmenwechsel in den Regionen vollzogen werden.

"Das Kerngeschäft Europas ist das Regionale!"
(Adolf Muschg)

Könnte hinkommen, oder?

Wochenschau

Hundertfünfzig e-mails bekommen. Siebzig selber verschickt. Rund hundert Telefonate geführt. SMS nicht gezählt. Zweiundsechszig Menschen getroffen. Zeitungen gelesen. Nachrichten gehört. Nachrichten gesehen. Fünf Stellungnahmen, vier Anträge und einige Presseaussendungen verfasst. Sechs Interviews gegegeben. Vier Veranstaltungen besucht. Am Ende der Woche versucht, alles in einen Zusammenhang zu bringen. Mißlungen, weil von der Schlagzeile "Noch 8 Jahre Zeit für die Rettung der Erde!" zunichte gemacht.

Dreimal mit der Familie gemeinsam gegessen. Zwei Bücher gekauft. Eine CD. Einmal mit der Tochter Billard gespielt. Einmal gemeinsam gegrillt. Einmal im Stammwirtshaus gewesen. Ein halbes Buch gelesen. Am Ende der Woche versucht, alles in einen Zusammenhang zu bringen. Gelungen, weil von der Schlagzeile "Noch 8 Jahre Zeit für die Rettung der Erde!" und vom einsetzenden Regen erlöst.

Wir machen uns ein freies Wochenende, haben Zeit ohne Ende und keine(r) ist grantig.
Ein schöner Anfang für die Rettung der Erde.

6 Milliarden jährlich

Und das ganze nennen sie dann "Konsolidierungsbedarf" statt Budgetkürzung.

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