Grüne Debatte
Ja, diese Debatte ist notwendig!
"Wo sind die Grünen?"
"Wieso sind die Grünen so passiv und Defensiv?"
"Was ist mit dem Grünen Nachwuchs?"
Es wäre falsch, einfach zu sagen, das sind nur mediale Nebengeräusche und nicht weiter wichtig.
Wir brauchen den Diskurs um die Zukunft der Grünen, sonst enden wir vor lauter Betulichkeit und Beschaulichkeit dort, wo es zwar ruhig, aber nicht innovativ ist.
Das ist nicht unser Job, als "Nummer eins in der Opposition".
Ich werde mich an der Debatte beteiligen.
Aktiv.
"Wo sind die Grünen?"
"Wieso sind die Grünen so passiv und Defensiv?"
"Was ist mit dem Grünen Nachwuchs?"
Es wäre falsch, einfach zu sagen, das sind nur mediale Nebengeräusche und nicht weiter wichtig.
Wir brauchen den Diskurs um die Zukunft der Grünen, sonst enden wir vor lauter Betulichkeit und Beschaulichkeit dort, wo es zwar ruhig, aber nicht innovativ ist.
Das ist nicht unser Job, als "Nummer eins in der Opposition".
Ich werde mich an der Debatte beteiligen.
Aktiv.
rauch - 17. Sep, 17:58
Lieber Helsinki als Bregenz
Unter diesem Titel wurde kürzlich in den VN über eine Diskussion berichtet, bei der es um den viel zitierten Fachkräftemangel und mögliche Gegenmaßnahmen ging.
Selten wurde das Problem so genau auf den Punkt gebracht:
"Einig waren sich die Diskutanten, dass die österreichische Arbeitsmarktöffnung für die Fachkräfte aus Osteuropa für unsere Betriebe a) zu spät kommt und b) kein wirkliches Rezept zur Linderung unseres Spezialistenmarktes darstellen dürfte. Die wirklich gut ausgebildeten Polen, Tschechen etc. sind nämlich längst nach England, Irland und Skandinavien übersiedelt, wo sie nicht nur viel mehr verdienen, sondern auch "nachvollziehbar willkommener sind" als in der Alpenrepublik, die sie lediglich "zum Abarbeiten von Auftragsspitzen" rufe. Personaldienstleister Pichorner: "Wenn Sie heute eine Job-Messe ausrichten, stehen am finnischen Stand fünfzig Osteuropäer Schlange. Beim Österreichischen sind´s vielleicht zwei."
Nicht einmal die Österreich-Werbung wird mit Österreich ist schön. Komm und bleib. da kurzfristig reparieren können, was vor lauter Ausländerphobie in den vergangenen Jahren kaputtgemacht wurde.
Fachkraefte (pdf, 410 KB)
Selten wurde das Problem so genau auf den Punkt gebracht:
"Einig waren sich die Diskutanten, dass die österreichische Arbeitsmarktöffnung für die Fachkräfte aus Osteuropa für unsere Betriebe a) zu spät kommt und b) kein wirkliches Rezept zur Linderung unseres Spezialistenmarktes darstellen dürfte. Die wirklich gut ausgebildeten Polen, Tschechen etc. sind nämlich längst nach England, Irland und Skandinavien übersiedelt, wo sie nicht nur viel mehr verdienen, sondern auch "nachvollziehbar willkommener sind" als in der Alpenrepublik, die sie lediglich "zum Abarbeiten von Auftragsspitzen" rufe. Personaldienstleister Pichorner: "Wenn Sie heute eine Job-Messe ausrichten, stehen am finnischen Stand fünfzig Osteuropäer Schlange. Beim Österreichischen sind´s vielleicht zwei."
Nicht einmal die Österreich-Werbung wird mit Österreich ist schön. Komm und bleib. da kurzfristig reparieren können, was vor lauter Ausländerphobie in den vergangenen Jahren kaputtgemacht wurde.
Fachkraefte (pdf, 410 KB)
rauch - 14. Sep, 13:51
Heilige Kuh
Die Landwirtschaftsförderung ist eine heilige Kuh.
Wenn man sich heiligen Kühen auf mehr als einen Meter nähert, wird es kritisch. Habe ich gemerkt.
Meine Anfrage zur Landwirtschaftsförderung (29-01-239-Umstellung-LW-Foerderung (pdf, 14 KB)) und die Äußerungen des Landesveterinärs, der das System ebenfalls in Frage gestellt hat, haben das gezeigt.
(Landesveterinär gegen Bauernchef Eutererkrankung-Schmid-Moosbrugger (pdf, 448 KB))
In Vorarlberg werden jährlich 70 Millionen Euro an Landwirtschaftsförderungsgeldern ausbezahlt. Nach welchen Kriterien und Richtlinen ist nur für eine Handvoll Insider durchschaubar, weil das System von Landes-, Bundes- und EU-Förderungen dermaßen verflochten und kompliziert ist.
Das muß nicht zwingend so sein:
Man vergleiche einmal die offizielle Information über Förderwesen, gesetzliche Grundlagen und deren Kontrollen im Kanton Graubünden (CH), der ja direkt an Vorarlberg angrenzt und jene der Landwirtschaftskammer Vorarlberg oder der Landesregierung .
Und bei den Bauern, die jetzt anrufen, gibt es zwei Kategorien: jene, die meinen, ich solle mich gefälligst da heraushalten, weil ich keine Ahnung habe und jene, die meinen, endlich gäbe es einmal jemandem, der sich traue, die richtigen Fragen zu stellen.
Zwei Drittel der Anrufer gehören zur Kategorie zwei.

Wenn man sich heiligen Kühen auf mehr als einen Meter nähert, wird es kritisch. Habe ich gemerkt.
Meine Anfrage zur Landwirtschaftsförderung (29-01-239-Umstellung-LW-Foerderung (pdf, 14 KB)) und die Äußerungen des Landesveterinärs, der das System ebenfalls in Frage gestellt hat, haben das gezeigt.
(Landesveterinär gegen Bauernchef Eutererkrankung-Schmid-Moosbrugger (pdf, 448 KB))
In Vorarlberg werden jährlich 70 Millionen Euro an Landwirtschaftsförderungsgeldern ausbezahlt. Nach welchen Kriterien und Richtlinen ist nur für eine Handvoll Insider durchschaubar, weil das System von Landes-, Bundes- und EU-Förderungen dermaßen verflochten und kompliziert ist.
Das muß nicht zwingend so sein:
Man vergleiche einmal die offizielle Information über Förderwesen, gesetzliche Grundlagen und deren Kontrollen im Kanton Graubünden (CH), der ja direkt an Vorarlberg angrenzt und jene der Landwirtschaftskammer Vorarlberg oder der Landesregierung .
Und bei den Bauern, die jetzt anrufen, gibt es zwei Kategorien: jene, die meinen, ich solle mich gefälligst da heraushalten, weil ich keine Ahnung habe und jene, die meinen, endlich gäbe es einmal jemandem, der sich traue, die richtigen Fragen zu stellen.
Zwei Drittel der Anrufer gehören zur Kategorie zwei.

rauch - 11. Sep, 10:21
"nine-eleven" im Montafon
Auf Kurzbesuch im Montafon habe ich mitbekommen, wie die Leute im Tal auf den Ausstieg von Walter Klaus aus dem Seilbahngeschäft reagieren. Bekanntlich hat seine Hausbank die gesamten Seilbahnanlagen und Gastronomiebetriebe in den Schigebieten übernommen, nachdem ein zuvor genanntes Investorenduo auf seltsame Art und Weise ausgestiegen ist (ausgebootet wurde?).
Niemand weiss, wie es weitergeht, die Bank hat, ebenso wie der Vorbesietzer Klaus, jede Auskunft verweigert. Eine Erstinformation durch die Bank für Tirol und Vorarlberg soll es am 11. September geben.
Im Montafon kursiert jetzt der sarkastische Sager, nun würde bald auch das Montafon sein "nine-eleven" erleben....
Faktum ist, dass die Talschaft bislang von folgenden "Herren" beherrscht wurde:
1. den Vorarlberger Illwerken, die - sinnfällig - sogar bestimmen, wann wieviel Wasser die Ill hinunterrinnt und mit ihren Kraftwerksbauten und den Starkstromleitungen einen zweifelhaften ästhetischen Fußabdruck hinterlassen haben
2. dem "Stand Montafon", einer fragwürdigen und juristisch anzweifelbaren Verbindung der einzelnen Ortsgemeinden des Tales, vertreten jeweils nur durch die Bürgermeister und von einer demokratiepolitischen Intransparaenz, dass eine verfassungsrechtliche Prüfung höchst interessant wäre
3. der Silvretta-Nova-Bergbahnen-AG, die bislang bestimmt hat, dass massentouristische Tagesgastpolitik, verbunden mit bis zu fünfzehntausend (!) SchifahrerInnen auf den Pisten mit dazu beigetragen hat, dass Stammgäste von vielen Beherbergungsbetrieben im Tal mittlerweile ausbleiben, weil sie keine Lust mehr haben, sich den Wahnsinn auf den Pisten zu geben
4. der Verkehr, eine logische und zwingende Folge dieser Art von Geschäftspolitik, die ohne jede Initiative für eine forcierte Nutzung der Montafoner-Bahn, die zweimal tägliche Blechlawine im Winter achselzuckend in Kauf nimmt. Im Sommer wird der Ziel-Quell-Verkehr des Winters zum Transit: 500.000 Menschen passieren die Silvretta-Hochalpenstraße jährlich...
Bevor sich diese vier "Herren" nicht allesamt in ihrem Verhalten dem Tal gegenüber ändern, wird sich gar nichts ändern - jedenfalls nicht zum Positiven.
Freiwillig wird das nicht passieren.
Ich werde die Nachbearbeitung der Silvretta-Arena-Geschichte dafür nutzen, um wenigstens zu versuchen, eine Grundsatzdebatte über die Entwicklung des Tales anzustossen.
Niemand weiss, wie es weitergeht, die Bank hat, ebenso wie der Vorbesietzer Klaus, jede Auskunft verweigert. Eine Erstinformation durch die Bank für Tirol und Vorarlberg soll es am 11. September geben.
Im Montafon kursiert jetzt der sarkastische Sager, nun würde bald auch das Montafon sein "nine-eleven" erleben....
Faktum ist, dass die Talschaft bislang von folgenden "Herren" beherrscht wurde:
1. den Vorarlberger Illwerken, die - sinnfällig - sogar bestimmen, wann wieviel Wasser die Ill hinunterrinnt und mit ihren Kraftwerksbauten und den Starkstromleitungen einen zweifelhaften ästhetischen Fußabdruck hinterlassen haben
2. dem "Stand Montafon", einer fragwürdigen und juristisch anzweifelbaren Verbindung der einzelnen Ortsgemeinden des Tales, vertreten jeweils nur durch die Bürgermeister und von einer demokratiepolitischen Intransparaenz, dass eine verfassungsrechtliche Prüfung höchst interessant wäre
3. der Silvretta-Nova-Bergbahnen-AG, die bislang bestimmt hat, dass massentouristische Tagesgastpolitik, verbunden mit bis zu fünfzehntausend (!) SchifahrerInnen auf den Pisten mit dazu beigetragen hat, dass Stammgäste von vielen Beherbergungsbetrieben im Tal mittlerweile ausbleiben, weil sie keine Lust mehr haben, sich den Wahnsinn auf den Pisten zu geben
4. der Verkehr, eine logische und zwingende Folge dieser Art von Geschäftspolitik, die ohne jede Initiative für eine forcierte Nutzung der Montafoner-Bahn, die zweimal tägliche Blechlawine im Winter achselzuckend in Kauf nimmt. Im Sommer wird der Ziel-Quell-Verkehr des Winters zum Transit: 500.000 Menschen passieren die Silvretta-Hochalpenstraße jährlich...
Bevor sich diese vier "Herren" nicht allesamt in ihrem Verhalten dem Tal gegenüber ändern, wird sich gar nichts ändern - jedenfalls nicht zum Positiven.
Freiwillig wird das nicht passieren.
Ich werde die Nachbearbeitung der Silvretta-Arena-Geschichte dafür nutzen, um wenigstens zu versuchen, eine Grundsatzdebatte über die Entwicklung des Tales anzustossen.
rauch - 3. Sep, 10:51
"Wenn die Kuh zur Sau gemacht wird!"...
... war die schöne Überschrift eines Beitrages von Kurt Greussing in der Zeitschrift KULTUR (hier zum download: Turbokuh (pdf, 1,081 KB)).
VegetarierInnen und VeganerInnen müssen nicht weiterlesen...
Jetzt ist auf einer Alpe im hinteren Bregenzerwald eine - laut Medienberichten - "seltene und fast unbehandelbare Eutererkrankung bei Kühen aufgetreten, die nunmehr die Schlachtung des gesamten Viehbestandes dort notwendig machen" .
Verantwortlich für die Krankheit ist ein Bakterium mit dem Namen Mycoplasma bovis.
Ein halber Tag Recherche hat genügt, um herauszufinden, dass
- Mycoplasma bovis in vielen europäischen Rinderbeständen vorkommt
- der Anteil infizierter Bestände in Dänemark innerhalb von fünf Jahren von zwei auf 24% gestiegen ist
- die so genannten "Schwarzbunten" (jene Rasse, die hierzulande allgemein als "Turbokuh" bezeichnet wird) vorwiegend aus Dänemark importiert werden
- alle Rinder, die nach Vorarlberg importiert werden müssen eine vierwöchige Quarantäne absitzen und diverse Untersuchungen über sich ergehen lassen, alle, erraten, außer jene aus Dänemark...
- weitere mögliche Ursachen die unsachgemäße prophylaktische Gabe von Antibiotika als Futterzusatz sein kann
Als Ahnungsloser wollte ich mich eigentlich nur mit dem Thema halbwegs vertraut machen. Jetzt sind mehr Fragen aufgetaucht als Antworten. Zum Beispiel: Was ist der Preis dafür, dass eine Vorarlberger Kuh mit jährlich rund 6.500 kg Milch um 500 kg mehr (!) pro Jahr "liefern" kann als die nächstgereihte burgenländische?
(Tabelle hier: GruenerBericht2006_milchproduktion-1- (pdf, 7 KB)).
Wieso weigert sich die Landesmolkerei VORARLBERG MILCH nach wie vor, Bio-Milch zu produzieren?
Wie ist das mit den Sammelbestellungen von Medikamenten auf einem Rezept und der freihändigen Gabe an das liebe Vieh?
Braucht das System der Vorarlberger Landwirtschaftsförderung eine Radikalreform?
Ich denke: ja.
VegetarierInnen und VeganerInnen müssen nicht weiterlesen...
Jetzt ist auf einer Alpe im hinteren Bregenzerwald eine - laut Medienberichten - "seltene und fast unbehandelbare Eutererkrankung bei Kühen aufgetreten, die nunmehr die Schlachtung des gesamten Viehbestandes dort notwendig machen" .
Verantwortlich für die Krankheit ist ein Bakterium mit dem Namen Mycoplasma bovis.
Ein halber Tag Recherche hat genügt, um herauszufinden, dass
- Mycoplasma bovis in vielen europäischen Rinderbeständen vorkommt
- der Anteil infizierter Bestände in Dänemark innerhalb von fünf Jahren von zwei auf 24% gestiegen ist
- die so genannten "Schwarzbunten" (jene Rasse, die hierzulande allgemein als "Turbokuh" bezeichnet wird) vorwiegend aus Dänemark importiert werden
- alle Rinder, die nach Vorarlberg importiert werden müssen eine vierwöchige Quarantäne absitzen und diverse Untersuchungen über sich ergehen lassen, alle, erraten, außer jene aus Dänemark...
- weitere mögliche Ursachen die unsachgemäße prophylaktische Gabe von Antibiotika als Futterzusatz sein kann
Als Ahnungsloser wollte ich mich eigentlich nur mit dem Thema halbwegs vertraut machen. Jetzt sind mehr Fragen aufgetaucht als Antworten. Zum Beispiel: Was ist der Preis dafür, dass eine Vorarlberger Kuh mit jährlich rund 6.500 kg Milch um 500 kg mehr (!) pro Jahr "liefern" kann als die nächstgereihte burgenländische?
(Tabelle hier: GruenerBericht2006_milchproduktion-1- (pdf, 7 KB)).
Wieso weigert sich die Landesmolkerei VORARLBERG MILCH nach wie vor, Bio-Milch zu produzieren?
Wie ist das mit den Sammelbestellungen von Medikamenten auf einem Rezept und der freihändigen Gabe an das liebe Vieh?
Braucht das System der Vorarlberger Landwirtschaftsförderung eine Radikalreform?
Ich denke: ja.
rauch - 29. Aug, 15:04
Verkehr(t)
Man liest ja in den Ferien auch das eine oder ander Fachbuch und findet immer wieder Erstaunliches:
VERKEHR DURCH DIE ALPEN
Entwicklungen, Auswirkungen, Perspektiven
erschienen im Haupt-Verlag
bietet tatsächlich einen schönen Überblick. (Wobei "schön" im Hinblick auf die Verkehrsentwicklung nicht wörtlich zu nehmen ist).
Dass unterschiedliche Verkehrspolitiken zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, dass also Verkehr keineswegs "gottgewollt" oder ein unveränderliches, schicksalshaftes Ereignis ist, kann man ablesen an den Entwicklungen im LKW-Transitverkehr über den Gotthard (CH) und den Brenner (A). Beides sind Nord-Süd-Transitrouten für den LKW-Schwerverkehr. In der Schweiz wurde bis zur Eröffnung des Gotthardstraßentunnels im Jahr 1980 der alpenquerende Güterverkehr fas ausschließlich auf der Schiene abgewickelt (Straßenanteil: 10%). Nach der Tunneleröffnung stieg die Zahl der Lastwagen von einigen hundert auf rund 5000 pro Tag - weitere Steigerungen waren absehbar. Dann kam die Volksabstimmung über eine neue Verkehrspolitik mit dem Ziel:
- Reduktion des Transitverkehrs auf ein Maß, das für Menschen, Tiere, Pflanzen und Lebensräume nicht schädlich ist
- Verlagerung des grenzüberquerenden Gütertransitverkehrs auf die Schiene
- Verzicht auf eine Erhöhung der Transitstraßenkapazität im Alpengebiet
Abstimmung angenommen, Umsetzung läuft seit 1994.
In Österreich wurde nichts dergleichen unternommen und von den zuständigen Verkehrsministern achselzuckend Brüssel dafür verantwortlich gemacht (eine glatte Lüge!).
Die Folgen
Während sich am Brenner die Anzahl der LKW-Transitfahrten zwischen 1994 und 2004 verdoppelt (!) haben, wurde am Gotthard von 1994 bis 1999 noch ein leichter Anstieg festgestellt, zwischen 1999 und 2004 jedoch ein leichter Rückgang (!).
1994 wurde 50-70% des Warenverkehrs Deutschland-Italien über den Brenner geführt, im Jahr 2004 70-90%.
Klingt alles sehr technisch und kompliziert, ist aber auf die einfache Formel zu bringen:
Verkehrspolitik ist machbar.
So oder so.
VERKEHR DURCH DIE ALPEN
Entwicklungen, Auswirkungen, Perspektiven
erschienen im Haupt-Verlag
bietet tatsächlich einen schönen Überblick. (Wobei "schön" im Hinblick auf die Verkehrsentwicklung nicht wörtlich zu nehmen ist).
Dass unterschiedliche Verkehrspolitiken zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, dass also Verkehr keineswegs "gottgewollt" oder ein unveränderliches, schicksalshaftes Ereignis ist, kann man ablesen an den Entwicklungen im LKW-Transitverkehr über den Gotthard (CH) und den Brenner (A). Beides sind Nord-Süd-Transitrouten für den LKW-Schwerverkehr. In der Schweiz wurde bis zur Eröffnung des Gotthardstraßentunnels im Jahr 1980 der alpenquerende Güterverkehr fas ausschließlich auf der Schiene abgewickelt (Straßenanteil: 10%). Nach der Tunneleröffnung stieg die Zahl der Lastwagen von einigen hundert auf rund 5000 pro Tag - weitere Steigerungen waren absehbar. Dann kam die Volksabstimmung über eine neue Verkehrspolitik mit dem Ziel:
- Reduktion des Transitverkehrs auf ein Maß, das für Menschen, Tiere, Pflanzen und Lebensräume nicht schädlich ist
- Verlagerung des grenzüberquerenden Gütertransitverkehrs auf die Schiene
- Verzicht auf eine Erhöhung der Transitstraßenkapazität im Alpengebiet
Abstimmung angenommen, Umsetzung läuft seit 1994.
In Österreich wurde nichts dergleichen unternommen und von den zuständigen Verkehrsministern achselzuckend Brüssel dafür verantwortlich gemacht (eine glatte Lüge!).
Die Folgen
Während sich am Brenner die Anzahl der LKW-Transitfahrten zwischen 1994 und 2004 verdoppelt (!) haben, wurde am Gotthard von 1994 bis 1999 noch ein leichter Anstieg festgestellt, zwischen 1999 und 2004 jedoch ein leichter Rückgang (!).
1994 wurde 50-70% des Warenverkehrs Deutschland-Italien über den Brenner geführt, im Jahr 2004 70-90%.
Klingt alles sehr technisch und kompliziert, ist aber auf die einfache Formel zu bringen:
Verkehrspolitik ist machbar.
So oder so.
rauch - 24. Aug, 09:05
"Abendland oder Islam"
In der Verkehrspolitik tut die Schweiz das genaue Gegenteil von Österreich - und ist damit erfolgreich.
In der Ausländerpolitik tut die Schweiz genau dasselbe wie Österreich - und gibt damit dem Druck der rechten Parteien nach.
Jörg Haider heißt in der Schweiz Christoph Blocher.
Jetzt haben die rechten Parteien eine Allianz gebildet.
«Allein die SVP ermöglicht eine echte Wahl», rief Präsident Ueli Maurer (56) gestern Samstag am Parteitag in Basel aus. Die Wahl laute nicht nur «Freiheit oder Sozialismus», sondern auch «Abendland oder Islam». (Bericht siehe Sonntagsblick)
Jetzt läuft gerade eine Anti-Minarett-Initiative - mit den üblichen Untertönen. Kennen wir ja alles auch....
Geht es hingegen nicht um Ideologisches, sondern um Handfestes, also um Kohle, ist man selbsverständlich sowohl hierzulande wie auch jenseits des Rheins gänzlich pragmatisch:
Allein der Wert der Schweizer Exporte stieg 2004 im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 1,9 Mrd. Franken.
Zwischen Mitte 2003 und Mitte 2004 haben 42 Firmen in der Türkei Filialen eröffnet. Insgesamt beschäftigen die Schweizer Unternehmen rund 9000 Mitarbeiter. Im Land präsent sind unter anderem Novartis, Nestlé, ABB, Ciba, Roche, Givaudan, Philipp Morris und Syngenta.
Die österreichischen Exporte in die Türkei stiegen von 700 Mio Euro (2003) auf 800 Mio Euro im Jahr 2004. Gerne verdient man auch bei Investitionen mit: 30% aller derzeit im Bau befindlichen Wasserkraftwerke in der Türkei werden von Österreichischen Unternehmen errichtet. (Quelle: WKO)
Neu hinzugekommen ist gerade ein Milliardenauftrag für den äußerst umstrittenen Illisu-Staudamm . Siehe auch Artikel im STANDARD .
Man könnte das jetzt weiterspielen und die Wirtschaftsbeziehungen der Schweiz und Österreichs mit dem Iran, den arabischen Nationen oder anderen "islamistischen" Staaten darstellen.
Es käme Ähnliches dabei heraus. ("Wir bauen - gegen gutes Geld - eure Staudämme bei euch, ihr aber sicher nicht - mit eigenem Geld - Minarette bei uns")
Falsche Debatte!
Es geht nicht um "Abendland oder Islam", sondern um die strikte Trennung von Kirche und Staat. Diese Diskussion wird gerade innerhalb der Türkei heftig geführt. (Darf die Frau des möglichen künftigen Präsidenten in der Öffentlichkeit ein Kopftuch tragen?)
Die Grundlage jeder parlamentarischen Demokratie ist die Verfassung. Nicht die Bibel und auch nicht der Islam. Allen Tendenzen, die hier zurück wollen in vergangene Zeiten ("Gottesbegriff in die Verfassung"...) ist massiv entgegenzutreten., egal, ob islamistisch oder katholisch.
Wenn im Namen der Religion Politik gemacht wurde, kam immer Krieg (oder Bürgerkrieg) dabei heraus.
Nachsatz:
Dass katholische Privatschulen das verfassungsrechtlich garantierte Privileg haben, dass ihr Lehrpersonal vom Staat bezahlt wird, andere private (z.B. reformpädagogische) Schulen jedoch darum raufen müssen, finde ich beispielsweise nach wie vor sonderbar...
In der Ausländerpolitik tut die Schweiz genau dasselbe wie Österreich - und gibt damit dem Druck der rechten Parteien nach.
Jörg Haider heißt in der Schweiz Christoph Blocher.
Jetzt haben die rechten Parteien eine Allianz gebildet.
«Allein die SVP ermöglicht eine echte Wahl», rief Präsident Ueli Maurer (56) gestern Samstag am Parteitag in Basel aus. Die Wahl laute nicht nur «Freiheit oder Sozialismus», sondern auch «Abendland oder Islam». (Bericht siehe Sonntagsblick)
Jetzt läuft gerade eine Anti-Minarett-Initiative - mit den üblichen Untertönen. Kennen wir ja alles auch....
Geht es hingegen nicht um Ideologisches, sondern um Handfestes, also um Kohle, ist man selbsverständlich sowohl hierzulande wie auch jenseits des Rheins gänzlich pragmatisch:
Allein der Wert der Schweizer Exporte stieg 2004 im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf 1,9 Mrd. Franken.
Zwischen Mitte 2003 und Mitte 2004 haben 42 Firmen in der Türkei Filialen eröffnet. Insgesamt beschäftigen die Schweizer Unternehmen rund 9000 Mitarbeiter. Im Land präsent sind unter anderem Novartis, Nestlé, ABB, Ciba, Roche, Givaudan, Philipp Morris und Syngenta.
Die österreichischen Exporte in die Türkei stiegen von 700 Mio Euro (2003) auf 800 Mio Euro im Jahr 2004. Gerne verdient man auch bei Investitionen mit: 30% aller derzeit im Bau befindlichen Wasserkraftwerke in der Türkei werden von Österreichischen Unternehmen errichtet. (Quelle: WKO)
Neu hinzugekommen ist gerade ein Milliardenauftrag für den äußerst umstrittenen Illisu-Staudamm . Siehe auch Artikel im STANDARD .
Man könnte das jetzt weiterspielen und die Wirtschaftsbeziehungen der Schweiz und Österreichs mit dem Iran, den arabischen Nationen oder anderen "islamistischen" Staaten darstellen.
Es käme Ähnliches dabei heraus. ("Wir bauen - gegen gutes Geld - eure Staudämme bei euch, ihr aber sicher nicht - mit eigenem Geld - Minarette bei uns")
Falsche Debatte!
Es geht nicht um "Abendland oder Islam", sondern um die strikte Trennung von Kirche und Staat. Diese Diskussion wird gerade innerhalb der Türkei heftig geführt. (Darf die Frau des möglichen künftigen Präsidenten in der Öffentlichkeit ein Kopftuch tragen?)
Die Grundlage jeder parlamentarischen Demokratie ist die Verfassung. Nicht die Bibel und auch nicht der Islam. Allen Tendenzen, die hier zurück wollen in vergangene Zeiten ("Gottesbegriff in die Verfassung"...) ist massiv entgegenzutreten., egal, ob islamistisch oder katholisch.
Wenn im Namen der Religion Politik gemacht wurde, kam immer Krieg (oder Bürgerkrieg) dabei heraus.
Nachsatz:
Dass katholische Privatschulen das verfassungsrechtlich garantierte Privileg haben, dass ihr Lehrpersonal vom Staat bezahlt wird, andere private (z.B. reformpädagogische) Schulen jedoch darum raufen müssen, finde ich beispielsweise nach wie vor sonderbar...
rauch - 20. Aug, 10:15
Abraxas
Der Rabe Abraxas ist der weise Rabe der Kleinen Hexe in Ottfried Preußlers Kinderbuch. Der ist mir in den Sinn gekommen, als wir die Route "Abraxas" im Rätikon geklettert sind.

Zuhause angekommen, habe ich nachgeschaut, was Abraxas sonst noch bedeutet....
Da staunt man!

Magisch war es auf jeden Fall: Wetter, Fels und Landschaft.
Wen die Details interessieren: Hier ist das Topo. Abraxas (pdf, 516 KB)
Urlaub in Vorarlberg: haut voll hin!


Zuhause angekommen, habe ich nachgeschaut, was Abraxas sonst noch bedeutet....
Da staunt man!

Magisch war es auf jeden Fall: Wetter, Fels und Landschaft.
Wen die Details interessieren: Hier ist das Topo. Abraxas (pdf, 516 KB)
Urlaub in Vorarlberg: haut voll hin!

rauch - 18. Aug, 22:08