Tage der Utopie 2 – Social Business
Peter Spiegel hat vor allem eins geschafft: glasklar und überzeugend darzulegen, dass die Bewältigung der Wirtschaftskrise und ein Neustart nicht von den großen Industrienationen ausgehen wird, sondern von den so genannten Schwellen- und „Dritt-Welt-Ländern“.
Ausgehend von der grandiosen und grandios erfolgreichen Idee der Mikrokredite des Nobelpreisträgers Muhammad Yunus
Zeichnete er ein Bild von Social Business, das so gar nichts mit dem derzeitigen Wirtschaften zu tun hat. Im Mittelpunkt seht nicht die Profitmaximierung, sondern die Lösung von (gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, ökologischen…) Problemen. Klingt einfach, ist es aber nicht. Spiegel ist bei aller Vision weit davon entfernt, Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung zu verbreiten: Was geschehen wird, wenn durch den Aufholprozess Armut beseitigt und die Lebensverhältnisse besser geworden sind bleibt offen.
Ein paar Splitter zum Thema Mikorkredite:
- 5 Menschen notwendig, jeder bürgt für den andern, stärkt das Interesse am Erfolg des anderen und fördert vernetztes Wirtschaften
- Zinssätze am Markt orientiert – nicht gratis!
- Durchschnittliche Höhe: 20 USD
- Analphabetenrate der Kreditnehmenden Elterngeneration: 80-90%, die ihrer Kinder: 0%!
- Rückzahlungsrate: Frauen 99% , Männer 85%
- Folge: Frauen in den Regionalparlamenten plötzlich vertreten
- Kreditvergabe und Würde des Menschen gehören untrennbar zusammen: Almosen sind entwürdigend.
Peter Spiegel ist Mitorganisator des vision summit
Heuer unter dem Motto „next wall to fall“ – angelehnt an die in unmittelbarer Zeitnähe stattfindenden 20-Jahres-Feiern des Mauerfalls.
Noch ein Kernsatz (neben vielen!) die mir hängen geblieben ist:
„Nie, niemals aufhören, über Lösungen nachzudenken!“
Wo ich mich nur wiederholen kann: die musikalische Begleitung durch Sylvie Courvoisier und Mark Feldman ist schlicht und ergreifend grandios!
Thema heute: Vom Patriarchat zur Tafelrunde – Die Utopie der „erleuchteten“ Organisation. Referent: Herbert Salzmann.
Ausgehend von der grandiosen und grandios erfolgreichen Idee der Mikrokredite des Nobelpreisträgers Muhammad Yunus
Zeichnete er ein Bild von Social Business, das so gar nichts mit dem derzeitigen Wirtschaften zu tun hat. Im Mittelpunkt seht nicht die Profitmaximierung, sondern die Lösung von (gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, ökologischen…) Problemen. Klingt einfach, ist es aber nicht. Spiegel ist bei aller Vision weit davon entfernt, Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung zu verbreiten: Was geschehen wird, wenn durch den Aufholprozess Armut beseitigt und die Lebensverhältnisse besser geworden sind bleibt offen.
Ein paar Splitter zum Thema Mikorkredite:
- 5 Menschen notwendig, jeder bürgt für den andern, stärkt das Interesse am Erfolg des anderen und fördert vernetztes Wirtschaften
- Zinssätze am Markt orientiert – nicht gratis!
- Durchschnittliche Höhe: 20 USD
- Analphabetenrate der Kreditnehmenden Elterngeneration: 80-90%, die ihrer Kinder: 0%!
- Rückzahlungsrate: Frauen 99% , Männer 85%
- Folge: Frauen in den Regionalparlamenten plötzlich vertreten
- Kreditvergabe und Würde des Menschen gehören untrennbar zusammen: Almosen sind entwürdigend.
Peter Spiegel ist Mitorganisator des vision summit
Heuer unter dem Motto „next wall to fall“ – angelehnt an die in unmittelbarer Zeitnähe stattfindenden 20-Jahres-Feiern des Mauerfalls.
Noch ein Kernsatz (neben vielen!) die mir hängen geblieben ist:
„Nie, niemals aufhören, über Lösungen nachzudenken!“
Wo ich mich nur wiederholen kann: die musikalische Begleitung durch Sylvie Courvoisier und Mark Feldman ist schlicht und ergreifend grandios!
Thema heute: Vom Patriarchat zur Tafelrunde – Die Utopie der „erleuchteten“ Organisation. Referent: Herbert Salzmann.
rauch - 22. Apr, 12:18
Lebensgut Pommritz
Am ersten Tag der "Tage der Utopie" haben Maik Hosang und Sandra Recktenwald von ihren Erfahrungen auf und mit dem Lebensgut Pommritz berichtet.
Das ist eine Art Kommune, aber nicht so wie früher.
Das ist eine Art Experiment, funktioniert aber schon 15 Jahre.
Das ist eine Art Synthese zwischen Individualismus und Kollektivismus, aber mit vielen Nuancen.
Wer sich ein fertiges Konzept erwartet hatte, wurde enttäuscht. Manche waren das auch und haben es so artikuliert.
Selber anschauen und sich ein Bild machen hilft!
Ein paar interessante Splitter: nur die Integration aller Ebenen menschlichen Seins (Hosang nennt sie "Existenziale") führen zu einem guten Leben; ein Grundeinkommen allein nützt gar nichts, wenn die betreffende Person dann vereinsamt in einer Wohnung hockt und davon krank wird; Gesamtkunstwerke für neue Lebensentwürfe (Gesellschaftsentwürfe) wird es - außer für Sekten - nicht geben, auch nicht in Zukunft; Widersprüchlichkeiten werden zunehmend integriert werden müssen; die Liebe allein wird die Welt nicht retten, weil Machtstrukturen immer da sein werden, auch solche, denen entschieden entgegengetreten werden muss.
Meine Kurzbewertung: hat mich nicht vom Hocker gehauen, aber als Einstimmung war es OK. Interessant fand ich die Publikumsreaktionen. Die Erwartungen, etwas "fertiges" oder "neues" oder "revolutionäres" geliefert zu bekommen, sind hoch. Gerade in Zeiten wie diesen. Dass es dieses Fertige nicht gibt und nie geben wird und dass der Zustand der Ungewissheit gerade in Phasen des Übergangs schwer auszuhalten ist, diese Erkenntnis wird sich noch durchsetzen müssen, denke ich. Da wartet noch viel (gesellschaftliche) Arbeit, teils lustvolle, teils schmerzhafte. Leben halt.
Sylvie Courvoisier und Mark Feldman, die für diese Woche jeden Abend Uraufführungen (Auftragskompositionen der Tage der Utopie) bieten waren großartig! Als CD erhältlich in drei Monaten - jetzt schon ein Tipp!
Heute referiert Peter Spiegel, Mitbegründer der Gobal Marshall Plan Initiative zum Thema: Social Business -
Die Vision eines neuen Wirtschaftswunders
Kein Wirtschaftswunder sondern sehr real sind die Budgetzahlen, die Finanzminister Pröll heute vorgestellt hat.
Die Auswirkungen werden - jedenfalls in den nächsten Jahren - gravierend sein. Viel gravierender, wie sich manche das jetzt vorstellen können. Ich bin gerade dabei, mit das im Detail anzuschauen. Erster Eindruck: Leute, das wir nicht lustig! Jetzt schon erkennbar ist, dass unter mitLabel "Krisenmanagement" alles und jedes verpackt wird, auch Dinge, die vorher vollkommen unverkäuflich gewesen wären.
Mehr dazu am Donnerstag.
Das ist eine Art Kommune, aber nicht so wie früher.
Das ist eine Art Experiment, funktioniert aber schon 15 Jahre.
Das ist eine Art Synthese zwischen Individualismus und Kollektivismus, aber mit vielen Nuancen.
Wer sich ein fertiges Konzept erwartet hatte, wurde enttäuscht. Manche waren das auch und haben es so artikuliert.
Selber anschauen und sich ein Bild machen hilft!
Ein paar interessante Splitter: nur die Integration aller Ebenen menschlichen Seins (Hosang nennt sie "Existenziale") führen zu einem guten Leben; ein Grundeinkommen allein nützt gar nichts, wenn die betreffende Person dann vereinsamt in einer Wohnung hockt und davon krank wird; Gesamtkunstwerke für neue Lebensentwürfe (Gesellschaftsentwürfe) wird es - außer für Sekten - nicht geben, auch nicht in Zukunft; Widersprüchlichkeiten werden zunehmend integriert werden müssen; die Liebe allein wird die Welt nicht retten, weil Machtstrukturen immer da sein werden, auch solche, denen entschieden entgegengetreten werden muss.
Meine Kurzbewertung: hat mich nicht vom Hocker gehauen, aber als Einstimmung war es OK. Interessant fand ich die Publikumsreaktionen. Die Erwartungen, etwas "fertiges" oder "neues" oder "revolutionäres" geliefert zu bekommen, sind hoch. Gerade in Zeiten wie diesen. Dass es dieses Fertige nicht gibt und nie geben wird und dass der Zustand der Ungewissheit gerade in Phasen des Übergangs schwer auszuhalten ist, diese Erkenntnis wird sich noch durchsetzen müssen, denke ich. Da wartet noch viel (gesellschaftliche) Arbeit, teils lustvolle, teils schmerzhafte. Leben halt.
Sylvie Courvoisier und Mark Feldman, die für diese Woche jeden Abend Uraufführungen (Auftragskompositionen der Tage der Utopie) bieten waren großartig! Als CD erhältlich in drei Monaten - jetzt schon ein Tipp!
Heute referiert Peter Spiegel, Mitbegründer der Gobal Marshall Plan Initiative zum Thema: Social Business -
Die Vision eines neuen Wirtschaftswunders
Kein Wirtschaftswunder sondern sehr real sind die Budgetzahlen, die Finanzminister Pröll heute vorgestellt hat.
Die Auswirkungen werden - jedenfalls in den nächsten Jahren - gravierend sein. Viel gravierender, wie sich manche das jetzt vorstellen können. Ich bin gerade dabei, mit das im Detail anzuschauen. Erster Eindruck: Leute, das wir nicht lustig! Jetzt schon erkennbar ist, dass unter mitLabel "Krisenmanagement" alles und jedes verpackt wird, auch Dinge, die vorher vollkommen unverkäuflich gewesen wären.
Mehr dazu am Donnerstag.
rauch - 21. Apr, 11:21
Tage der Utopie
Heute beginnen die "Tage der Utopie" in Arbogast.
Alle zwei Jahre stattfindend hat sich die Veranstaltung mittlerweile längst etabliert. Spannende Referate, interessante Diskussionen, neue Perspektiven.
Ich werde versuchen, täglich zu berichten -zumindest eine Kurzzusammenfassung. podcasts können über die Tagungs-website heruntergeladen werden!
Nicht utopisch, sondern sehr real war die Besichtigung von neu entstandenen Stadtteilen in Freiburg am Wochenende. Ziemlich beeindruckend, was Städtebau und Stadtentwicklung, klug gemacht, zustande bringen kann: Vorrang für den öffentlichen Verkehr (Hauptachse in das Wohngebiet mit 11.000 EinwohnerInnen) bildet die Straßenbahn; Frei- und Grünflächen zwischen den Wohnanlagen, die keinen "Uniformcharakter" haben; Geschäfte und Infrastruktur in den Quartieren; hohe Wohnqualität der Gebäude durch Passivhaus- bzw. Niedrigenergiestandard. Man konnte was lernen...
Alle zwei Jahre stattfindend hat sich die Veranstaltung mittlerweile längst etabliert. Spannende Referate, interessante Diskussionen, neue Perspektiven.
Ich werde versuchen, täglich zu berichten -zumindest eine Kurzzusammenfassung. podcasts können über die Tagungs-website heruntergeladen werden!
Nicht utopisch, sondern sehr real war die Besichtigung von neu entstandenen Stadtteilen in Freiburg am Wochenende. Ziemlich beeindruckend, was Städtebau und Stadtentwicklung, klug gemacht, zustande bringen kann: Vorrang für den öffentlichen Verkehr (Hauptachse in das Wohngebiet mit 11.000 EinwohnerInnen) bildet die Straßenbahn; Frei- und Grünflächen zwischen den Wohnanlagen, die keinen "Uniformcharakter" haben; Geschäfte und Infrastruktur in den Quartieren; hohe Wohnqualität der Gebäude durch Passivhaus- bzw. Niedrigenergiestandard. Man konnte was lernen...
rauch - 20. Apr, 11:20
Der Held des Monats ist:
Tim DeChristopher.
Der hat es nämlich geschafft, die gesamte amerikanische Öl-Industrie an der Nase herumzuführen.
hier nachzulesen.
Schon wieder ein Ami, der Österreich schlecht macht!?
Paul Krugman macht sich Sorgen um Österreich. Josef Pröll macht sich keine - was wiederum uns allen ernsthafte Sorgen bereiten sollte....
Zur Vermögenssteuerdebatte gestern im Landtag wäre nachzutragen, dass die ÖVP wissen ließ: Vermögenssteuern sind linkes Teufelszeug (sinngemäß), weil nutz- und wirkungslos, das Geld müsse über Einsparungen hereingebracht werden, aber nicht über eine Bundesstaats- und Verwaltungsreform, auch nicht über eine Gesundheitsreform (das will nur die Bundes-ÖVP, mit der die Landes-ÖVP bekanntlich genau garnichts zu tun hat). Vorschläge, wie ansonsten die Milliardenbeträge, die jetzt für die Aufräumarbeiten in der Wirtschaftskrise benötigt werden, hereingebracht werden sollen: Fehlanzeige. Damit bleibt alles wie es ist und die Zeche zahlen die Kleinen und der Mittelstand. Wie immer.
Der hat es nämlich geschafft, die gesamte amerikanische Öl-Industrie an der Nase herumzuführen.
hier nachzulesen.
Schon wieder ein Ami, der Österreich schlecht macht!?
Paul Krugman macht sich Sorgen um Österreich. Josef Pröll macht sich keine - was wiederum uns allen ernsthafte Sorgen bereiten sollte....
Zur Vermögenssteuerdebatte gestern im Landtag wäre nachzutragen, dass die ÖVP wissen ließ: Vermögenssteuern sind linkes Teufelszeug (sinngemäß), weil nutz- und wirkungslos, das Geld müsse über Einsparungen hereingebracht werden, aber nicht über eine Bundesstaats- und Verwaltungsreform, auch nicht über eine Gesundheitsreform (das will nur die Bundes-ÖVP, mit der die Landes-ÖVP bekanntlich genau garnichts zu tun hat). Vorschläge, wie ansonsten die Milliardenbeträge, die jetzt für die Aufräumarbeiten in der Wirtschaftskrise benötigt werden, hereingebracht werden sollen: Fehlanzeige. Damit bleibt alles wie es ist und die Zeche zahlen die Kleinen und der Mittelstand. Wie immer.
rauch - 16. Apr, 16:06
Heute Thema im Landtag:
Für die Landtagssitzung am 15.4.2009 wird seitens der Fraktion DIE GRÜNEN als Thema für die „Aktuelle Stunde“ namhaft gemacht:
Steuerpolitik in Zeiten der Wirtschaftskrise:
Arbeit entlasten – Vermögen besteuern!
Die Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise wird die öffentlichen Haushalte in den kommenden Jahren enorm belasten: milliardenschwere Rettungs- und Bankenpakete müssen finanziert werden, ebenso Maßnahmen zur Belebung der Konjunktur und die Kosten dramatisch gestiegener Arbeitslosigkeit. Derzeit schaut alles danach aus, als würde sich an der ungerechten Verteilung der Lasten wenig ändern: Die Kosten für die „Aufräumarbeiten“ werden jenen aufgebürdet, die den Scherbenhaufen jedenfalls nicht angerichtet haben – den kleinen und mittleren Einkommen.
Der Anteil an Steuern und Abgaben auf Vermögen hat sich – gemessen am Bruttoinlandsprodukt – zwischen den Jahren 1980 und 2005 halbiert (von 1,12 Prozent auf 0,55 Prozent). Demgegenüber ist der Anteil aus erwerbsbezogenen Steuern im selben Zeitraum von 25,2 auf 29 Prozent angestiegen. Die rund 200 Milliarden an Erwerbseinkommen bringen damit mehr als 90 Prozent aller Steuern in Österreich auf, die mehr als 2000 Milliarden Euro Vermögen dagegen nur rund fünf Prozent. Auffallend ist auch das enorme Wachstum der Vermögen in Österreich: Von 1995 bis 2006 ist das Geldvermögen um 1055 Milliarden Euro (234 Prozent) auf 1840 Milliarden Euro angewachsen.
Wir halten es für dringend geboten, dass sich auch der Vorarlberger Landtag mit grundlegenden Korrekturen im österreichischen Steuersystem auseinandersetzt, weil sonst alle anderen Maßnahmen zur Krisenbewältigung Stückwerk und damit wirkungslos bleiben.
Über die Debatte wird zu berichten sein....
Steuerpolitik in Zeiten der Wirtschaftskrise:
Arbeit entlasten – Vermögen besteuern!
Die Bewältigung der Finanz- und Wirtschaftskrise wird die öffentlichen Haushalte in den kommenden Jahren enorm belasten: milliardenschwere Rettungs- und Bankenpakete müssen finanziert werden, ebenso Maßnahmen zur Belebung der Konjunktur und die Kosten dramatisch gestiegener Arbeitslosigkeit. Derzeit schaut alles danach aus, als würde sich an der ungerechten Verteilung der Lasten wenig ändern: Die Kosten für die „Aufräumarbeiten“ werden jenen aufgebürdet, die den Scherbenhaufen jedenfalls nicht angerichtet haben – den kleinen und mittleren Einkommen.
Der Anteil an Steuern und Abgaben auf Vermögen hat sich – gemessen am Bruttoinlandsprodukt – zwischen den Jahren 1980 und 2005 halbiert (von 1,12 Prozent auf 0,55 Prozent). Demgegenüber ist der Anteil aus erwerbsbezogenen Steuern im selben Zeitraum von 25,2 auf 29 Prozent angestiegen. Die rund 200 Milliarden an Erwerbseinkommen bringen damit mehr als 90 Prozent aller Steuern in Österreich auf, die mehr als 2000 Milliarden Euro Vermögen dagegen nur rund fünf Prozent. Auffallend ist auch das enorme Wachstum der Vermögen in Österreich: Von 1995 bis 2006 ist das Geldvermögen um 1055 Milliarden Euro (234 Prozent) auf 1840 Milliarden Euro angewachsen.
Wir halten es für dringend geboten, dass sich auch der Vorarlberger Landtag mit grundlegenden Korrekturen im österreichischen Steuersystem auseinandersetzt, weil sonst alle anderen Maßnahmen zur Krisenbewältigung Stückwerk und damit wirkungslos bleiben.
Über die Debatte wird zu berichten sein....
rauch - 15. Apr, 07:40
Neil Young ist ein Grüner!
Na ja: fast.
Viele kennen ihn als Musiker, die meisten zwar nur so,
03-You-And-Me (m4a, 3,581 KB)
er kann aber auch so!
Jetzt baut er Elektroautos. Konnte ich zuerst auch nicht glauben, wenn es in der ZEIT steht , wird´s schon stimmen.
Ich werde mich jetzt darum bemühen, ihn nach Vorarlberg zu lotsen, damit er unser VLOTTE-Projekt begutachten kann.
Viele kennen ihn als Musiker, die meisten zwar nur so,
03-You-And-Me (m4a, 3,581 KB)
er kann aber auch so!
Jetzt baut er Elektroautos. Konnte ich zuerst auch nicht glauben, wenn es in der ZEIT steht , wird´s schon stimmen.
Ich werde mich jetzt darum bemühen, ihn nach Vorarlberg zu lotsen, damit er unser VLOTTE-Projekt begutachten kann.
rauch - 13. Apr, 19:57
Antworten wie versprochen
Spät, aber doch, die Antworten auf die Fragen zur EU (siehe Eintrag weiter unten):
- Wie halten es die Grünen mit de EU?
Ganz zu Beginn (Beitrittsabstimmung) skeptisch bis ablehnend; der damalige Slogan "Sozialunion vor Währungsunion!" hat sich mittlerweile als sehr wahr herausgestellt; dann, nach der Abstimmung klar pro-europäisch mit steter Forderung nach Stärkung des Parlamentes
- Was ist mit dem Vertrag von Lissabon?
der hat viele Macken, ist aber um genauso vieles besser, wie das, was wir jetzt haben. Bringt eine deutliche Stärkung des Parlamentes und die Verankerung der Charta der Grundrechte, mehr Transparenz und mehr Bürgernähe
- Worin unterscheidet sich der von dem, was wir jetzt haben?
siehe oben
- Wie ist das dann mit der Neutralität?
meiner Meinung nach ist die mit dem Beitritt schon vollkommen anders definiert; heikel ist die "gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik" - nicht genau definiert! Klar ist: ohne UNO-Resolution keine militärischen Einsätze
- Soll Europa - und Österreich - Guantanamo-Häftlinge aufnehmen?
Ja. Das ist ein humanitäre Frage. Wenn schon ein willkürliches Anhaltelager, das gegen alle Menschenrechte verstoßen hat, aufgelöst wird, kann man sich nicht zurücklehnen und sagen: sollen doch die USA schauen, was sie mit den Leuten machen...
- Wie soll Asyl in der EU geregelt sein?
einheitlich, was die Anerkennungsbestimmungen betrifft: Der jetzige Zustand ist unhaltbar und führt zu groben Ungleichheiten, was die Aufnahme von Flüchtlingen betrifft. Spanien und Italien z.B. sind überproportional betroffen, andere schotten sich total ab.
- Warum soll das Parlament gegenüber der Kommission gestärkt werden?
Weil die Kommission auf Zuruf des Rates sonst tun und lassen kann, was sie will, ohne irgend einer substanziellen demokratischen Kontrolle unterworfen zu sein.
- Wie sollen neue Regeln in Europa für die Finanzmärkte aussehen?
Schließung sämtlicher Steueroasen; weg mit dem Bankgeheimnis; Verbot von Produkten, die nicht einmal deren Verkäufer erkären können; europäische Finanzmarktaufsicht; Einführung einer Transaktionssteuer auf Finanzmarktprodukte und Devisen (Tobin-Tax); Klare Trennung von Investment- und Geschäftsbankentätigkeit; weg mit den Bilanzierungsvorschriften, die ein fast beliebiges hinauf- und hinunterbewerten von Risken ermöglichen
Wie gesagt, alles im Eilzugtempo und aus dem Stand auf der Dornbirner Messe. Für eine Podiumsdiskussion ein glattes Nicht Genügend, für die angesprochene Situation passabel....
- Wie halten es die Grünen mit de EU?
Ganz zu Beginn (Beitrittsabstimmung) skeptisch bis ablehnend; der damalige Slogan "Sozialunion vor Währungsunion!" hat sich mittlerweile als sehr wahr herausgestellt; dann, nach der Abstimmung klar pro-europäisch mit steter Forderung nach Stärkung des Parlamentes
- Was ist mit dem Vertrag von Lissabon?
der hat viele Macken, ist aber um genauso vieles besser, wie das, was wir jetzt haben. Bringt eine deutliche Stärkung des Parlamentes und die Verankerung der Charta der Grundrechte, mehr Transparenz und mehr Bürgernähe
- Worin unterscheidet sich der von dem, was wir jetzt haben?
siehe oben
- Wie ist das dann mit der Neutralität?
meiner Meinung nach ist die mit dem Beitritt schon vollkommen anders definiert; heikel ist die "gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik" - nicht genau definiert! Klar ist: ohne UNO-Resolution keine militärischen Einsätze
- Soll Europa - und Österreich - Guantanamo-Häftlinge aufnehmen?
Ja. Das ist ein humanitäre Frage. Wenn schon ein willkürliches Anhaltelager, das gegen alle Menschenrechte verstoßen hat, aufgelöst wird, kann man sich nicht zurücklehnen und sagen: sollen doch die USA schauen, was sie mit den Leuten machen...
- Wie soll Asyl in der EU geregelt sein?
einheitlich, was die Anerkennungsbestimmungen betrifft: Der jetzige Zustand ist unhaltbar und führt zu groben Ungleichheiten, was die Aufnahme von Flüchtlingen betrifft. Spanien und Italien z.B. sind überproportional betroffen, andere schotten sich total ab.
- Warum soll das Parlament gegenüber der Kommission gestärkt werden?
Weil die Kommission auf Zuruf des Rates sonst tun und lassen kann, was sie will, ohne irgend einer substanziellen demokratischen Kontrolle unterworfen zu sein.
- Wie sollen neue Regeln in Europa für die Finanzmärkte aussehen?
Schließung sämtlicher Steueroasen; weg mit dem Bankgeheimnis; Verbot von Produkten, die nicht einmal deren Verkäufer erkären können; europäische Finanzmarktaufsicht; Einführung einer Transaktionssteuer auf Finanzmarktprodukte und Devisen (Tobin-Tax); Klare Trennung von Investment- und Geschäftsbankentätigkeit; weg mit den Bilanzierungsvorschriften, die ein fast beliebiges hinauf- und hinunterbewerten von Risken ermöglichen
Wie gesagt, alles im Eilzugtempo und aus dem Stand auf der Dornbirner Messe. Für eine Podiumsdiskussion ein glattes Nicht Genügend, für die angesprochene Situation passabel....
rauch - 10. Apr, 19:48
Zorn eines Kleinunternehmers
Heute hat mir ein Kleinunternehmer geschildert, wie seine Situation ist. Eine Stunde lang. Dankbar dafür, dass ihm endlich jemand zuhört. Die Wirtschaftskammer, seine Interessensvertretung hat er verflucht: die würden ihn im Kreis schicken und nichts komme dabei heraus.
Hier die Kurzfassung:
Zuerst kleiner Betrieb mit 3 Beschäftigten, dann Vergrösserung auf 10 Mitarbeiter, Aufträge zuerst zu zwei Dritteln von Handwerksbetrieben, jetzt zu 70% von der Industrie. (De facto Zulieferer von Spezialdienstleistungen für Metallindustrie).
Letztes Jahr 10% plus. Rückgang seit 1.1.2009: 60 - 70%. Mitarbeiterkündigungen bisher: keine. Möglichkeiten, dies aus der Substanz noch weiter zu praktizieren: maximal drei Monate.
(Besitzer hat übrigens im letzten Jahr nicht mehr als Unternehmerlohn entnommen, wie sein bester Arbeiter verdient.)
Sagt, die gesamte Politik und Interessensvertretung würde die Lage nur schönreden. So wie ihm gehe es vielen Kollegen.
Ohne Überbrückung von Juni bis Dezember kaum Chancen, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Null Verständnis dafür, dass in der Öffentlichkeit ausschließlich über die großen Industriebetriebe geredet werde. Bisher habe weder seine Interessensvertretung noch irgendjemand aus der Politik ihn gefragt, wie es ihm (wirtschaftlich) gehe. Manche seiner Auftragsbetriebe (Handwerker) würden schon unterpreisig nach Rußland liefern, ohne jede Garantie, je ein Geld für Lieferungen zu sehen - an vollkommen unbekannte Kunden.
Wo bleibt die Unterstützung für die KMU´s?? - fragt sich nicht nur er....
Hier die Kurzfassung:
Zuerst kleiner Betrieb mit 3 Beschäftigten, dann Vergrösserung auf 10 Mitarbeiter, Aufträge zuerst zu zwei Dritteln von Handwerksbetrieben, jetzt zu 70% von der Industrie. (De facto Zulieferer von Spezialdienstleistungen für Metallindustrie).
Letztes Jahr 10% plus. Rückgang seit 1.1.2009: 60 - 70%. Mitarbeiterkündigungen bisher: keine. Möglichkeiten, dies aus der Substanz noch weiter zu praktizieren: maximal drei Monate.
(Besitzer hat übrigens im letzten Jahr nicht mehr als Unternehmerlohn entnommen, wie sein bester Arbeiter verdient.)
Sagt, die gesamte Politik und Interessensvertretung würde die Lage nur schönreden. So wie ihm gehe es vielen Kollegen.
Ohne Überbrückung von Juni bis Dezember kaum Chancen, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Null Verständnis dafür, dass in der Öffentlichkeit ausschließlich über die großen Industriebetriebe geredet werde. Bisher habe weder seine Interessensvertretung noch irgendjemand aus der Politik ihn gefragt, wie es ihm (wirtschaftlich) gehe. Manche seiner Auftragsbetriebe (Handwerker) würden schon unterpreisig nach Rußland liefern, ohne jede Garantie, je ein Geld für Lieferungen zu sehen - an vollkommen unbekannte Kunden.
Wo bleibt die Unterstützung für die KMU´s?? - fragt sich nicht nur er....
rauch - 8. Apr, 17:49