Schluss mit Spekulation auf Nahrungsmittel
Der Vorarlberger Landtag ersucht die Vorarlberger Landesregierung,
1. mit den Vorarlberger Banken, insbesondere mit der landeseigenen Hypo-Landesbank, Gespräche aufzunehmen mit dem Ziel, dass die Banken in einer freiwilligen Selbstbindung künftig darauf verzichten, Finanzprodukte anzubieten, zu bewerben oder zu handeln, die in irgend einer Weise auf die Spekulation mit Nahrungsmitteln bzw. agrarischen Rohstoffen abstellen,
2. an die Bundesregierung mit dem Ersuchen heranzutreten, sich auf europäischer Ebene für ein generelles Verbot spekulativer Warentermingeschäfte mit agrarischen Rohstoffen einzusetzen und
3. den Landtag im Rahmen des jährlichen Rechenschaftsberichts darüber zu informieren, wie das Finanzvermögen des Landes und der Unternehmen, die sich im Eigentum des Landes befinden und an denen das Land beteiligt ist, veranlagt wird.
Warum dieser Antrag?
Weil es zu wenig ist, die großen Probleme der Welt dort zu belassen und bei sich zuhause im Kleinen zu sagen "da können wir eh nichts machen".
1. mit den Vorarlberger Banken, insbesondere mit der landeseigenen Hypo-Landesbank, Gespräche aufzunehmen mit dem Ziel, dass die Banken in einer freiwilligen Selbstbindung künftig darauf verzichten, Finanzprodukte anzubieten, zu bewerben oder zu handeln, die in irgend einer Weise auf die Spekulation mit Nahrungsmitteln bzw. agrarischen Rohstoffen abstellen,
2. an die Bundesregierung mit dem Ersuchen heranzutreten, sich auf europäischer Ebene für ein generelles Verbot spekulativer Warentermingeschäfte mit agrarischen Rohstoffen einzusetzen und
3. den Landtag im Rahmen des jährlichen Rechenschaftsberichts darüber zu informieren, wie das Finanzvermögen des Landes und der Unternehmen, die sich im Eigentum des Landes befinden und an denen das Land beteiligt ist, veranlagt wird.
Warum dieser Antrag?
Weil es zu wenig ist, die großen Probleme der Welt dort zu belassen und bei sich zuhause im Kleinen zu sagen "da können wir eh nichts machen".
rauch - 19. Jan, 12:07
Andrè Gaufer (Gast) - 19. Jan, 17:46
Protest gegen Nahrungsmittel-Spekulationen
Spekulanten profitieren vom Handel mit Nahrungsmitteln, während die Zahl der Hungernden weltweit steigt! Die Initiative www.handle-fair.de protestiert dagegen!
Christian Grass (Gast) - 23. Jan, 17:04
oje, schon wieder?
leider haben Linke von Wirtschaft keine Ahnung, vor allem aber ist ihnen dies nicht beizubringen (dies scheint ein Naturgesetz zu sein).
http://www.ortneronline.at/?p=11760
Mythos Nr. 5: „Die Finanzmärkte treiben die Produktpreise nach oben.“ Helmenstein begegnete dieser Behauptung mit der Schilderung eines „Realexperiments“ zu einem Spekulationsverbot. In den USA verbiete ein recht kurioses Gesetz die Spekulation mit Zwiebeln. Dennoch (oder gerade deswegen) zeige der Preis keines anderen Landwirtschaftsprodukts eine größere Volatilität als eben jener für Zwiebeln. Es gebe keinerlei Belege dafür, daß Spekulationen auf den Finanzmärkten einen längerfristigen Einfluß auf die Bildung von Produktpreisen hätten.
Lesetip: Dieses Mal ist alles anders: Acht Jahrhunderte Finanzkrisen
Carmen Reinhart, Kenneth Rogoff
Wirtschaft wirklich verstehen: Einführung in die Österreichische Schule der Ökonomie
Rahim Taghizadegan
http://www.ortneronline.at/?p=11760
Mythos Nr. 5: „Die Finanzmärkte treiben die Produktpreise nach oben.“ Helmenstein begegnete dieser Behauptung mit der Schilderung eines „Realexperiments“ zu einem Spekulationsverbot. In den USA verbiete ein recht kurioses Gesetz die Spekulation mit Zwiebeln. Dennoch (oder gerade deswegen) zeige der Preis keines anderen Landwirtschaftsprodukts eine größere Volatilität als eben jener für Zwiebeln. Es gebe keinerlei Belege dafür, daß Spekulationen auf den Finanzmärkten einen längerfristigen Einfluß auf die Bildung von Produktpreisen hätten.
Lesetip: Dieses Mal ist alles anders: Acht Jahrhunderte Finanzkrisen
Carmen Reinhart, Kenneth Rogoff
Wirtschaft wirklich verstehen: Einführung in die Österreichische Schule der Ökonomie
Rahim Taghizadegan
rauch - 24. Jan, 13:52
ach ja?
stimmt. es waren ja lauter Linke, die das Schlamassel angerichtet haben, wie es sich jetzt präsentiert, habe ich ganz vergessen...
Christian Grass (Gast) - 26. Jan, 08:12
lechtsrinks
Es steht Ihnen frei, die Analysen und Vorschläge derjenigen Autoren, die eine Krise nach der anderen mit tw beängstigender Präzision vorhersagen, zu ignorieren, und jene für richtig zu halten, die ein ums andere mal ins Klo greifen.
Gründe für die Krise sind laut jener u.a. der Glaube and die heilsame Staatsverschuldung, staatl. Interventionismus,...
Die Eurokrise (G, POR, ...) usw wurde von Schachtschneider, Hankel et. al. genau vorhergesagt.
"Die Euro-Klage. Warum die Währungsunion scheitern muß." Durch das dt. GG berechtigte Einwände gegen die Euroeinführung wurden von m.E. nicht neutralen Richtern nicht beachtet. Politikversagen.
Wollen Sie uns erzählen, dass heutige "rechte Parteien" wie ÖVP oder CDU, FDP, freiheitliche, ganz rechte Wirtschaftspolitik machen, z.b eine Frauenquote in der Privatwirtschaft fordern (ÖVP)?
Die Energieplanwirtschaft in D verfolgt? Kleinstverdiener subventionieren Reiche über deren PV Anlagen (Stromabnahmegarantie). Demnächst werden Großverbraucher dafür bezahlt (werden müssen, sonst Abwanderung), dass sie bei Engpass auf Stromverbrauch verzichten!
Konservativer kann Politik nicht mehr sein ;)
Ich bin mitnichen Wirtschaftsexperte, aber sog. Ökonomen-die gibt es. Auch Autoren, die gewisse Religionen so analysieren, dass Wirklichkeit beschrieben wird, (nicht "ich bin keineswegs der Ansicht, der Islam sei rückständiger als anderer Religionen").
Auch "Ökonomen" gibt es, und "Islamwissenschaftler", die einem die Muslimbrüder als moderat verkaufen wollen (in D die Mehrheit, s. "Schadenfreude. Islamforschung und Antisemitismus in Deutschland nach 9/11". Clemens Heni)
Um wissenschaftlich zu sein, müssen Aussagen (1) etwas über die Realität aussagen, (2) intersubjektiv prüfbar sein und (3) an der Realität scheitern können.
Drittes kann linke Ideologie nicht, das haben wir begriffen, weil sie wirklichkeitsunabhängig ist.
Gründe für die Krise sind laut jener u.a. der Glaube and die heilsame Staatsverschuldung, staatl. Interventionismus,...
Die Eurokrise (G, POR, ...) usw wurde von Schachtschneider, Hankel et. al. genau vorhergesagt.
"Die Euro-Klage. Warum die Währungsunion scheitern muß." Durch das dt. GG berechtigte Einwände gegen die Euroeinführung wurden von m.E. nicht neutralen Richtern nicht beachtet. Politikversagen.
Wollen Sie uns erzählen, dass heutige "rechte Parteien" wie ÖVP oder CDU, FDP, freiheitliche, ganz rechte Wirtschaftspolitik machen, z.b eine Frauenquote in der Privatwirtschaft fordern (ÖVP)?
Die Energieplanwirtschaft in D verfolgt? Kleinstverdiener subventionieren Reiche über deren PV Anlagen (Stromabnahmegarantie). Demnächst werden Großverbraucher dafür bezahlt (werden müssen, sonst Abwanderung), dass sie bei Engpass auf Stromverbrauch verzichten!
Konservativer kann Politik nicht mehr sein ;)
Ich bin mitnichen Wirtschaftsexperte, aber sog. Ökonomen-die gibt es. Auch Autoren, die gewisse Religionen so analysieren, dass Wirklichkeit beschrieben wird, (nicht "ich bin keineswegs der Ansicht, der Islam sei rückständiger als anderer Religionen").
Auch "Ökonomen" gibt es, und "Islamwissenschaftler", die einem die Muslimbrüder als moderat verkaufen wollen (in D die Mehrheit, s. "Schadenfreude. Islamforschung und Antisemitismus in Deutschland nach 9/11". Clemens Heni)
Um wissenschaftlich zu sein, müssen Aussagen (1) etwas über die Realität aussagen, (2) intersubjektiv prüfbar sein und (3) an der Realität scheitern können.
Drittes kann linke Ideologie nicht, das haben wir begriffen, weil sie wirklichkeitsunabhängig ist.
Christian Grass (Gast) - 26. Jan, 15:52
ein bisschen Wirklichkeitswahrnehmung
Nimmt man .... auch nur einen Moment eine Perspektive jenseits der Kritik am Neoliberalismus ein, die derzeit „trendy“ ist, dann stellt sich die Bankenkrise als Ergebnis staatlicher Intervention dar, die zum Ergebnis hat, dass Banken, die schlecht gewirtschaftet haben, nicht mit der Insolvenz oder erheblichen finanziellen Verlusten dafür bestraft werden. Bestraft werden die Banken, die gut gewirtschaftet haben und deren Geschäftsmodell sich evolutionär bewährt hat. Die Folgen staatlicher Bankenrettung, und somit die Folgen dieses Staatssozialismus sind unübersehbar: nicht funktionsfähige Geschäftsmodelle werden künstlich und mit viel Geld am Leben gehalten, bewährte Geschäftsmodelle werden bestraft.
http://sciencefiles.org/2011/08/15/kann-sozialismus-richtig-sein/
http://sciencefiles.org/2011/08/15/kann-sozialismus-richtig-sein/
rauch - 26. Jan, 18:07
neoliberal = Bank sterben lassen?...
wenn es denn so wäre: wahr ist, dass Banken (und Versicherungen) die sich selber als "systemrelevant" beschreiben (oder von den Märkten so gesehen werden), Staaten dazu gezwungen haben, Milliarden für Direkthilfen oder Staatsgarantien aufzuwenden; seit Lehman fuchtelt man jedesmal mit der Keule "Weltwirtschaftskrise" herum, wenn es wieder so weit ist.
Interessant finde ich auch, dass sich das Märchen von der "ausufernden Staatsverschuldung" und der Notwendigkeit beinharter Austeritätspolitik auf allen Ebenen als Allheilmittel so lange hält:
http://blog.zeit.de/herdentrieb/2012/01/25/mckinseys-lektionen-fur-die-schwabische-hausfrau_4153
Interessant finde ich weiters, dass in der gesamten Debatte immer nur vom "Markt" auf der einen und "Staat" auf der anderen Seite die Rede ist und die dritte (neuere) Größe der marktbeherrschenden Großkonzerne, die vielfach die Spielregeln schon machen, komplett außer acht gelassen wird. (siehe auch http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/crouch-das-ueberleben-des-neoliberalismus-hoert-auf-im-staat-den-uebeltaeter-zu-sehen-11228704.html
Und am allerinteressantesten finde ich, dass aktuell beim Weltwirtschaftsforum in Davos ausgerechnet dessen Initiator einen "Systemwechsel" fordert (http://newsv1.orf.at/100126-47326/index.html)
Autonomie (Freiheit) und Verantwortung bedingen sich gegenseitig. Zu lange wurde nur auf die Autonomie (individuell, gesellschaftlich, ökonomisch) gepocht. Der Weg zu mehr (Eigen)Verantwortung wird mühsamer, wie manche das sich vorstellen können. Meine ich.
Interessant finde ich auch, dass sich das Märchen von der "ausufernden Staatsverschuldung" und der Notwendigkeit beinharter Austeritätspolitik auf allen Ebenen als Allheilmittel so lange hält:
http://blog.zeit.de/herdentrieb/2012/01/25/mckinseys-lektionen-fur-die-schwabische-hausfrau_4153
Interessant finde ich weiters, dass in der gesamten Debatte immer nur vom "Markt" auf der einen und "Staat" auf der anderen Seite die Rede ist und die dritte (neuere) Größe der marktbeherrschenden Großkonzerne, die vielfach die Spielregeln schon machen, komplett außer acht gelassen wird. (siehe auch http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/crouch-das-ueberleben-des-neoliberalismus-hoert-auf-im-staat-den-uebeltaeter-zu-sehen-11228704.html
Und am allerinteressantesten finde ich, dass aktuell beim Weltwirtschaftsforum in Davos ausgerechnet dessen Initiator einen "Systemwechsel" fordert (http://newsv1.orf.at/100126-47326/index.html)
Autonomie (Freiheit) und Verantwortung bedingen sich gegenseitig. Zu lange wurde nur auf die Autonomie (individuell, gesellschaftlich, ökonomisch) gepocht. Der Weg zu mehr (Eigen)Verantwortung wird mühsamer, wie manche das sich vorstellen können. Meine ich.
Christian Grass (Gast) - 27. Jan, 06:05
Genau.
Und Sozialismus ist im Gegensatz zu Liberalismus der Inbegriff der Eigenverantwortung?
ROFL
Meine Links lesen Sie offenbar nicht, dann lesen Sie vielleicht die kritischen Kommentare zu den eigenen, z.B. Schieritz.
Soziologe Crouch: "Die Logik des radikalen Wettbewerbs und des unternehmerischen Selbst prägt nach wie vor unsere Mentalität. Wie ist das möglich? Diese Frage stellt Colin Crouch in seinem großen neuen Essay."
Essay?
:))
Wettbewerb funktioniert nicht. Sozialismus schon.
Ist es das, was Sie uns erzählen wollen?
"Und am allerinteressantesten finde ich, dass aktuell beim Weltwirtschaftsforum in Davos ausgerechnet dessen Initiator einen "Systemwechsel" fordert."
:? Das ist nun wirklich das am wenigsten Überraschende, hätt' ich jetzt gesagt.
ROFL
Meine Links lesen Sie offenbar nicht, dann lesen Sie vielleicht die kritischen Kommentare zu den eigenen, z.B. Schieritz.
Soziologe Crouch: "Die Logik des radikalen Wettbewerbs und des unternehmerischen Selbst prägt nach wie vor unsere Mentalität. Wie ist das möglich? Diese Frage stellt Colin Crouch in seinem großen neuen Essay."
Essay?
:))
Wettbewerb funktioniert nicht. Sozialismus schon.
Ist es das, was Sie uns erzählen wollen?
"Und am allerinteressantesten finde ich, dass aktuell beim Weltwirtschaftsforum in Davos ausgerechnet dessen Initiator einen "Systemwechsel" fordert."
:? Das ist nun wirklich das am wenigsten Überraschende, hätt' ich jetzt gesagt.
MIchael Klein (Gast) - 26. Jan, 20:24
Oh Graus
Das "Warum" dieses Antrags ist erschreckend, denn einen Grund dafür, Termingeschäfte zu untersagen, finde ich hier nicht - dafür warme Worte, die ich eher in einer Kirche erwartet hätte. Politik, so dachte ich einmal, ist ein rationales Unterfangen, in dem Interessen abgewogen werden, z.B. die Interessen von Erzeugern, die eine Terminbörse benötigen, um sich gegen Preisschwankungen abzusichern, um zu hedgen, auch so ein Wort, das viele Wohlmeinende nutzen, ohne auch nur den Schimmer einer Ahnung davon zu haben, was hedgen bedeutet. Was denken Sie, was passiert, wenn Bauer X sich nicht mehr gegen das Preisrisiko seiner Ernte durch den Verkauf am Futuresmarkt absichern kann? Vermutlich wird er nur noch anbauen, was ihm sichere Ernte und sichere Einkünfte verschafft (Kartoffeln vermutlich). Und wenn Sie die Spekulation mit Warentermingeschäften verbieten, dann schaffen Sie die Liquidität ab, die notwendig ist, damit sich Bauer X gegen Ernteausfall versichern kann - aber vermutlich planen Sie schon einen bail out fund für Bauern, die unter Preisverfall zu leiden haben und denen niemand mehr Geld die Ernte vorzeitig abkaufen will...
Christian Grass (Gast) - 29. Jan, 10:05
Schon wieder ein bisschen Realität. Nicht ernst oder wahrnehmen!
http://www.ortneronline.at/?p=11861#more-11861
"So kann es nicht weitergehen. In diesem Punkt waren sich die elitären Teilnehmer des Davoser Weltwirtschaftsforums und die in klirrender Kälte kämpfenden Aktivisten der „Occupy“-Bewegung einig. Wie auch darin, dass nur eines zu ändern ist, um die Welt wieder von der schiefen Bahn zu bekommen: der Kapitalismus.(...)
"So kann es nicht weitergehen. In diesem Punkt waren sich die elitären Teilnehmer des Davoser Weltwirtschaftsforums und die in klirrender Kälte kämpfenden Aktivisten der „Occupy“-Bewegung einig. Wie auch darin, dass nur eines zu ändern ist, um die Welt wieder von der schiefen Bahn zu bekommen: der Kapitalismus.(...)
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