Von der Ausländer- zur Islamdebatte
Versucht man, die "Ausländerdebatte" chronologisch nachzuvollziehen, fällt folgendes auf:
(ich rede von Vorarlberg; Österreich bzw. andere europäische Staaten unterscheiden sich hinsichtlich der betroffenen Nationalitäten Zugewanderter etwas)
1. Aufgrund des Arbeitskräftemangels Ende der 1960er-Jahre wurden aktiv so genannte Gastarbeiter angeworben, in Vorarlberg v.a. aus der Türkei und dem damaligen Jugoslawien. Türken und Jugos waren willkommen in der Textilindustrie und am Bau. Die "Tschuschen" wurden in den miserabelsten Wohnquartieren untergebracht und blieben unter sich.
2. Famliennachzug und wachsende Zahl von "Menschen mit Migrationshintergrund" in Kindergärten und Schulen werden von der FPÖ benützt, um Stimmung gegen Ausländer zu machen. "Ausländer raus, Österreich zuerst" lautet die Devise - und gipfelt im Ausländervolksbegehren.
3. Die steigende Zahl von Asylwerbern verlagert die Diskussion zu den "Asylanten", denen mehr oder weniger offen unterstellt wird, unter dem Schutzmantel der Flüchtlingskonvention ins Land zu strömen und das "System" zu mißbrauchen. Asylsuchende und MigrantInnen werden im selben Atemzug genannt, beide sind tendenziell "kriminell".
4. Die Terroranschläge vom 11. September führen dazu, dass der Islam ins Zentrum der Diskussion rückt. Ausländer sind dann besonders gefährlich, wenn sie Muslime sind, Islam wird immer und überall als fundamentalistich, radikal und terrorverdächtig dargestellt. Es geht nicht mehr um den Kampf gegen Ausländer, sondern um den Kampf gegen die Islamisierung (Europas).
So hat sich eine Gemengelage gebildet, wo
- längst eingebürgerte ehemalige Türken,
- Asylsuchende, die seit drei und mehr Jahren auf die Erledigung ihres Verfahrens warten,
- Drittgeneration-Jugendliche, die arbeitslos, ohne abgeschlossene Ausbildung und ohne ausreichende Sprachkenntnisse in der einen wie der andern Sprache herumhängen,
- "Kopftuchfrauen", islamische Glaubensgemeinschaften und deren Angehörige jedweder Ausprägung und Schattierung
in einen Topf geworfen und als "Bedrohung" identifiziert werden.
Differenzierung: unmöglich. Emotionen: überbordend.
Vor diesem Hintergrund eine Debatte zu führen über gezielte Zuwanderung, versäumte Integrationspolitik, glasklare Abgrenzung und Ausgrenzung radikaler und fundamentalistischer Minderheiten, eine Asylpolitik die längst auf die europäische Ebene gehört ist nahezu unmöglich.
Die "Ausländerdebatte" ist zur "Islamdebatte" geworden - und damit, im wahrsten Sinn des Wortes, zur Glaubensfrage. Glaubensfragen führen, lehrt die Geschichte, oft zu Glaubenskriegen.
Deshalb darf man nicht zulassen, dass die Rechten weiterhin alles und jedes auch nur in Ansätzen artverwandte Thema durch den Fleischwolf drehen und Würste für das Volk daraus produzieren - die sind nämlich nicht genießbar, sondern brandgefährlich, weil aus Dynamit.
(ich rede von Vorarlberg; Österreich bzw. andere europäische Staaten unterscheiden sich hinsichtlich der betroffenen Nationalitäten Zugewanderter etwas)
1. Aufgrund des Arbeitskräftemangels Ende der 1960er-Jahre wurden aktiv so genannte Gastarbeiter angeworben, in Vorarlberg v.a. aus der Türkei und dem damaligen Jugoslawien. Türken und Jugos waren willkommen in der Textilindustrie und am Bau. Die "Tschuschen" wurden in den miserabelsten Wohnquartieren untergebracht und blieben unter sich.
2. Famliennachzug und wachsende Zahl von "Menschen mit Migrationshintergrund" in Kindergärten und Schulen werden von der FPÖ benützt, um Stimmung gegen Ausländer zu machen. "Ausländer raus, Österreich zuerst" lautet die Devise - und gipfelt im Ausländervolksbegehren.
3. Die steigende Zahl von Asylwerbern verlagert die Diskussion zu den "Asylanten", denen mehr oder weniger offen unterstellt wird, unter dem Schutzmantel der Flüchtlingskonvention ins Land zu strömen und das "System" zu mißbrauchen. Asylsuchende und MigrantInnen werden im selben Atemzug genannt, beide sind tendenziell "kriminell".
4. Die Terroranschläge vom 11. September führen dazu, dass der Islam ins Zentrum der Diskussion rückt. Ausländer sind dann besonders gefährlich, wenn sie Muslime sind, Islam wird immer und überall als fundamentalistich, radikal und terrorverdächtig dargestellt. Es geht nicht mehr um den Kampf gegen Ausländer, sondern um den Kampf gegen die Islamisierung (Europas).
So hat sich eine Gemengelage gebildet, wo
- längst eingebürgerte ehemalige Türken,
- Asylsuchende, die seit drei und mehr Jahren auf die Erledigung ihres Verfahrens warten,
- Drittgeneration-Jugendliche, die arbeitslos, ohne abgeschlossene Ausbildung und ohne ausreichende Sprachkenntnisse in der einen wie der andern Sprache herumhängen,
- "Kopftuchfrauen", islamische Glaubensgemeinschaften und deren Angehörige jedweder Ausprägung und Schattierung
in einen Topf geworfen und als "Bedrohung" identifiziert werden.
Differenzierung: unmöglich. Emotionen: überbordend.
Vor diesem Hintergrund eine Debatte zu führen über gezielte Zuwanderung, versäumte Integrationspolitik, glasklare Abgrenzung und Ausgrenzung radikaler und fundamentalistischer Minderheiten, eine Asylpolitik die längst auf die europäische Ebene gehört ist nahezu unmöglich.
Die "Ausländerdebatte" ist zur "Islamdebatte" geworden - und damit, im wahrsten Sinn des Wortes, zur Glaubensfrage. Glaubensfragen führen, lehrt die Geschichte, oft zu Glaubenskriegen.
Deshalb darf man nicht zulassen, dass die Rechten weiterhin alles und jedes auch nur in Ansätzen artverwandte Thema durch den Fleischwolf drehen und Würste für das Volk daraus produzieren - die sind nämlich nicht genießbar, sondern brandgefährlich, weil aus Dynamit.
rauch - 4. Mär, 11:34
Reinhard Kuntner (Gast) - 4. Mär, 22:34
Sehr treffende Analyse
Dass der Glaubenskrieg noch nicht ausgebrochen ist, kann nur daran liegen, dass es doch recht viele Menschen gutes Willens gibt. Auf beiden Seiten, auf Seiten der Mehrheitsbevölkerung und der Zugewanderten. Wenn die Politik versagt, dann ist es letztlich immer die Zivilgesellschaft, die die Sache auszubaden hat. Oder, um es positiv zu formulieren: trotz der Versäumnisse, was draus macht.
Dass es diese Zivilgesellschaft in Vorarlberg gibt hat die kürzlich verhinderte Abschiebung in Röthis bewiesen. Diese Aktion hat ungeheueres Medieninteresse geweckt, zurecht. Diese Aktion machte vielen Mut und hat bewiesen, es gibt auch noch solidarisches Verhalten und nicht nur den Kampf der Kulturen.
Über vieles was im kleinen passiert, wird allerdings nicht berichtet. Über moderne Vorarlberger Unternehmen in denen längst ein europäischer Geist eingezogen und Kollegialität über Kulturgrenzen hinaus eine Selbstverständlichkeit ist. Über Vereine, in denen Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft in völliger Normalität miteinander trainieren und gemeinsam zu Wettkämpfen gehen. Über "einheimische" Schüler die in ihren Schulklassen teilweise besser mit türkischstämmigen Klassenkameraden auskommen als mit anderen.
Und jetzt meine These: für eine Mehrheit der Menschen hierzulande sind die beschriebenen Beispiel-Situationen Selbstverständlichkeit und Normalität. Nur eine Minderheit, allerdings eine beachtlich große (viel zu große), steht unter dem Eindruck der kulturellen Gegensätze, der scheinbar unlösbaren Probleme bei der Integration. Die Vertreter dieser Minderheit (zu finden unter Mehrheitsbevölkerung und MigrantInnen) verweigern weitestgehend ihren Beitrag zur Integration. Damit werden sie selbst zum Mitverursacher des Problems, das sie so furchtbar beklagen und so gerne den jeweils anderen in die Schuhe schieben.
Das ist das was ich erlebe. Die Medien und die Propaganda der rechten Parteien (ja, leider ist hin und wieder auch die ÖVP daran beteiligt) zeichnen ein verzerrtes Bild, ein Bild von überbordenden Problemen, die scheinbar kaum mehr zu bewältigen sind. Und wenn, dann ohnehin nur mit der Rückführung oder zumindest Bestrafung (Entzug von Sozialleistungen) nicht integrationswilliger Migranten.
Natürlich sind tatsächlich existierende Probleme (Ghettoisierung, Defizite in der Beherrschung der deutschen Sprache) nicht weg zu diskutieren. Wie könnten sie auch, nach fast 50 Jahren versäumter Chancen in der Integrationspolitik. Doch die Zivilgesellschaft hat ihre eigenen Mechanismen zur zumindest teilweisen Bewältigung der Integration entwickelt. Auch zur Integration der hierzulande überwiegend moderaten Muslime. Zum Glück.
Dass es diese Zivilgesellschaft in Vorarlberg gibt hat die kürzlich verhinderte Abschiebung in Röthis bewiesen. Diese Aktion hat ungeheueres Medieninteresse geweckt, zurecht. Diese Aktion machte vielen Mut und hat bewiesen, es gibt auch noch solidarisches Verhalten und nicht nur den Kampf der Kulturen.
Über vieles was im kleinen passiert, wird allerdings nicht berichtet. Über moderne Vorarlberger Unternehmen in denen längst ein europäischer Geist eingezogen und Kollegialität über Kulturgrenzen hinaus eine Selbstverständlichkeit ist. Über Vereine, in denen Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Herkunft in völliger Normalität miteinander trainieren und gemeinsam zu Wettkämpfen gehen. Über "einheimische" Schüler die in ihren Schulklassen teilweise besser mit türkischstämmigen Klassenkameraden auskommen als mit anderen.
Und jetzt meine These: für eine Mehrheit der Menschen hierzulande sind die beschriebenen Beispiel-Situationen Selbstverständlichkeit und Normalität. Nur eine Minderheit, allerdings eine beachtlich große (viel zu große), steht unter dem Eindruck der kulturellen Gegensätze, der scheinbar unlösbaren Probleme bei der Integration. Die Vertreter dieser Minderheit (zu finden unter Mehrheitsbevölkerung und MigrantInnen) verweigern weitestgehend ihren Beitrag zur Integration. Damit werden sie selbst zum Mitverursacher des Problems, das sie so furchtbar beklagen und so gerne den jeweils anderen in die Schuhe schieben.
Das ist das was ich erlebe. Die Medien und die Propaganda der rechten Parteien (ja, leider ist hin und wieder auch die ÖVP daran beteiligt) zeichnen ein verzerrtes Bild, ein Bild von überbordenden Problemen, die scheinbar kaum mehr zu bewältigen sind. Und wenn, dann ohnehin nur mit der Rückführung oder zumindest Bestrafung (Entzug von Sozialleistungen) nicht integrationswilliger Migranten.
Natürlich sind tatsächlich existierende Probleme (Ghettoisierung, Defizite in der Beherrschung der deutschen Sprache) nicht weg zu diskutieren. Wie könnten sie auch, nach fast 50 Jahren versäumter Chancen in der Integrationspolitik. Doch die Zivilgesellschaft hat ihre eigenen Mechanismen zur zumindest teilweisen Bewältigung der Integration entwickelt. Auch zur Integration der hierzulande überwiegend moderaten Muslime. Zum Glück.
Christian Grass (Gast) - 5. Mär, 08:57
100% religiöse Glaubwürdigkeit
Herr Rauch, Sie hätten Religionslehrerer werden sollen.
Ihre Wirklichkeitsverdrängung - spitze!
Ich bin Atheist, kein "Rechter", und ich darf ihnen zu soviel positivem Denken gratulieren.
Etwas Wirklichkeit gefällig? Schon das Christentum ist ein Zumutung. Noch heute.
Dann: "Die Islamisierung der Welt ist ein fester Bestandteil islamischer Weltanschauung." Bassam Tibi*
"Der Islam ist das Gegenteil allen Europäischen ", "It is not so much that I am Anti-Isam, but that ISLAM IS ANTI-ME"
Ayaan Ali
Geschlechtertrennung ist nicht europäisch, und eine Frechheit; schon die Knabenbeschneidung ohne med. Grund (das betrifft auch die jüd. Gemeinschaft) stellt unbestreitbar eine Körperverletzung dar. Warum erlauben wir nicht gleich Körperstrafen?
Halal Food/Schächten ist eine Verletzung des hiesigen Tierschutzes. Sollen wir diese billigen, um die phantasierten Vorschriften einer Märchenfigur zu erfüllen?
Im Islam gelten keine UN-Menschenrechte - diese werden von den Staaten der OIC offiziell abgelehnt, sondern die Scharia. Kairoer Erklärung gelesen?
Im Islam, und ja, den gibt es, haben Frauen und Männer, sexuelle Minderheiten und Atheisten nicht dieselben Rechte, sind sogar, ebenso wie Apostaten sind mit dem Tod bedroht.
Da der Islam Demokratie und Menschrechte abschaffen will und mit göttlichem Recht ersetzen, kann sich so eine Ideologie nicht auf Religionsfreiheit berufen. Da der Islam nicht das Christentum sondern die freie Gesellschaft ersetzen will ("Freedom go to Hell"), kann uns für diesmal auch die Verbrechensgeschichte des Christentums egal sein, Verweise auf die Kreuzzüge sind also recht unerheblich.
Das heißt: Islam sollte nur mit stärksten Einschränkungen bei uns praktiziert werden dürfen. Die körperliche Unversehrtheit ist zu gewährleisten, ein Kopftuchverbot unter 14 Jahren (die Sexualisierung von Kindern ist inakzeptabel) und am besten keine religiöse Indoktrinierung bis zu diesem Alter (geistige Unversehrtheit) wäre diesem Kult hoffentlich auch abträglich, hilft möglicherweise den Kindern, die leider religiöse Eltern haben, weil diese religiöse Eltern hatten. (Daniel C. Dennett: Den Bann brechen. Religion als natürliches Phänomen)
Religion geht doch eher durch unablässige, auch spottende Kritik weg, und das dauert Jahrzehnte...
Durchs Anschleimen geht Religiöse Verdummung nicht weg, auch durch die unfassbare Selbstzensur und Beschneidung der Meinungs- und Kunstfreiheit aufgrund tw. berechtigter Angst vor Gewaltaufrufen religöser Spinner. Sam Harris hat mal geschrieben: Losing our spines to save our necks.**
Ich kenne nette Türken, diese sind aber entweder nicht der Meinung, dass der Islam eine besonders gute Idee wäre, oder vertreten religiöse Ansichten, die ungefähr so islamisch sind, wie jemand mit der Ansicht, Jesus ist nicht auferstanden, gläubiger Christ ist. Aber: auch Leute mit musl. Hintergrund, die sich als ungläubig bezeichnen, haben absurderweise größten Respekt vor Mohammeds Namen. "Religiosität eine Quelle von Status in muslimischen Kreisen – eine starke Religiosität bedeutet hohen Status. Eine hingebungsvolle religiöse Praxis und die Fähigkeit, Verschwörungstheorien über die Schuld des Westens an den schrecklichen Zuständen ihrer islamischen Heimatländer hervorzubringen, sind effektive Quellen sozialer Anerkennung in den muslimischen Teilen unserer Gesellschaft."***
Herr Rauch, wenn Sie die Probleme, die wir europaweit, mit Muslimen haben, und haben, weil das Islamische Ideengebäude so ist wie es ist, nicht wahrhaben wollen, oder anders erkären wollen, sollten sie zumindest einige einsichtige Argumente bringen.
Endlich einmal.
___
*Bassam Tibi: Selig sind die Belogenen
http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/texte/selig_sind_die_belogenen.html
Der christlich-islamische Dialog beruht auf Täuschungen - und fördert westliches Wunschdenken
**http://www.huffingtonpost.com/sam-harris/losing-our-spines-to-save_b_100132.html
***http://europenews.dk/de/node/20845
Bruce Bawer: Apeasing Islam, Sacrificing Europe
Bruce Bawer ist ein schwuler Ami der in Norwegen lebt. Er berichtet von der alltäglichen muslimischen Gewalt gegen Schwule usw. in ganz Europa, auch in SWE, NOR.
http://www.blick.ch/news/schweiz/reform-bedeutet-die-entmachtung-des-korans-136219
Ihre Wirklichkeitsverdrängung - spitze!
Ich bin Atheist, kein "Rechter", und ich darf ihnen zu soviel positivem Denken gratulieren.
Etwas Wirklichkeit gefällig? Schon das Christentum ist ein Zumutung. Noch heute.
Dann: "Die Islamisierung der Welt ist ein fester Bestandteil islamischer Weltanschauung." Bassam Tibi*
"Der Islam ist das Gegenteil allen Europäischen ", "It is not so much that I am Anti-Isam, but that ISLAM IS ANTI-ME"
Ayaan Ali
Geschlechtertrennung ist nicht europäisch, und eine Frechheit; schon die Knabenbeschneidung ohne med. Grund (das betrifft auch die jüd. Gemeinschaft) stellt unbestreitbar eine Körperverletzung dar. Warum erlauben wir nicht gleich Körperstrafen?
Halal Food/Schächten ist eine Verletzung des hiesigen Tierschutzes. Sollen wir diese billigen, um die phantasierten Vorschriften einer Märchenfigur zu erfüllen?
Im Islam gelten keine UN-Menschenrechte - diese werden von den Staaten der OIC offiziell abgelehnt, sondern die Scharia. Kairoer Erklärung gelesen?
Im Islam, und ja, den gibt es, haben Frauen und Männer, sexuelle Minderheiten und Atheisten nicht dieselben Rechte, sind sogar, ebenso wie Apostaten sind mit dem Tod bedroht.
Da der Islam Demokratie und Menschrechte abschaffen will und mit göttlichem Recht ersetzen, kann sich so eine Ideologie nicht auf Religionsfreiheit berufen. Da der Islam nicht das Christentum sondern die freie Gesellschaft ersetzen will ("Freedom go to Hell"), kann uns für diesmal auch die Verbrechensgeschichte des Christentums egal sein, Verweise auf die Kreuzzüge sind also recht unerheblich.
Das heißt: Islam sollte nur mit stärksten Einschränkungen bei uns praktiziert werden dürfen. Die körperliche Unversehrtheit ist zu gewährleisten, ein Kopftuchverbot unter 14 Jahren (die Sexualisierung von Kindern ist inakzeptabel) und am besten keine religiöse Indoktrinierung bis zu diesem Alter (geistige Unversehrtheit) wäre diesem Kult hoffentlich auch abträglich, hilft möglicherweise den Kindern, die leider religiöse Eltern haben, weil diese religiöse Eltern hatten. (Daniel C. Dennett: Den Bann brechen. Religion als natürliches Phänomen)
Religion geht doch eher durch unablässige, auch spottende Kritik weg, und das dauert Jahrzehnte...
Durchs Anschleimen geht Religiöse Verdummung nicht weg, auch durch die unfassbare Selbstzensur und Beschneidung der Meinungs- und Kunstfreiheit aufgrund tw. berechtigter Angst vor Gewaltaufrufen religöser Spinner. Sam Harris hat mal geschrieben: Losing our spines to save our necks.**
Ich kenne nette Türken, diese sind aber entweder nicht der Meinung, dass der Islam eine besonders gute Idee wäre, oder vertreten religiöse Ansichten, die ungefähr so islamisch sind, wie jemand mit der Ansicht, Jesus ist nicht auferstanden, gläubiger Christ ist. Aber: auch Leute mit musl. Hintergrund, die sich als ungläubig bezeichnen, haben absurderweise größten Respekt vor Mohammeds Namen. "Religiosität eine Quelle von Status in muslimischen Kreisen – eine starke Religiosität bedeutet hohen Status. Eine hingebungsvolle religiöse Praxis und die Fähigkeit, Verschwörungstheorien über die Schuld des Westens an den schrecklichen Zuständen ihrer islamischen Heimatländer hervorzubringen, sind effektive Quellen sozialer Anerkennung in den muslimischen Teilen unserer Gesellschaft."***
Herr Rauch, wenn Sie die Probleme, die wir europaweit, mit Muslimen haben, und haben, weil das Islamische Ideengebäude so ist wie es ist, nicht wahrhaben wollen, oder anders erkären wollen, sollten sie zumindest einige einsichtige Argumente bringen.
Endlich einmal.
___
*Bassam Tibi: Selig sind die Belogenen
http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/texte/selig_sind_die_belogenen.html
Der christlich-islamische Dialog beruht auf Täuschungen - und fördert westliches Wunschdenken
**http://www.huffingtonpost.com/sam-harris/losing-our-spines-to-save_b_100132.html
***http://europenews.dk/de/node/20845
Bruce Bawer: Apeasing Islam, Sacrificing Europe
Bruce Bawer ist ein schwuler Ami der in Norwegen lebt. Er berichtet von der alltäglichen muslimischen Gewalt gegen Schwule usw. in ganz Europa, auch in SWE, NOR.
http://www.blick.ch/news/schweiz/reform-bedeutet-die-entmachtung-des-korans-136219
rauch - 5. Mär, 10:32
verstellter blick
1. ich habe ganz sicher nicht mit 20 gegen fundamental-konservative Kleriker gekämpft um mit 50 fundamental-islamistische Hetzer zu verteidigen; mir das - wenn auch subtil - zu unterstellen ist absurd
2. Danke, auch ich habe meinen Deschner gelesen, ich weiss Bescheid; die "Kriminalgeschichte des Christentums" ist mir vertraut
3. zu meinen, alles Religiöse / alle Religionen "wegzubekommen" ("...geht durch, unablässige auch spottende Kritik weg..."), das nenne ich Wirklichkeitsverdrängung
4. alle Muslime, alle Christen, alle Juden... über einen Kamm zu scheren und ihnen "kollektive Eigenschaften" http://www.zeit.de/2010/09/Rassismus?page=3 (Emcke) ist unzulässig
5. die Auseinandersetzung innerhalb der islamischen Glaubensgemeinschaften, die gegenwärtig stattfindet wird erstaunlicherweise vollkommen ignoriert - Bassam Tibi gehört zu den Exponenten!
http://www.welt.de/die-welt/politik/article6642447/Fatwa-gegen-Islamisten.html
http://hpd.de/node/7777
6. Sie fürchten sich vor dem "islamischen Ideengebäude" ich mich vor der "neoliberalen Weltordnung"; wovor man berechtigterweise mehr Angst hätte haben sollen, also vehementer dagegen ankämpfen hätte müssen, wird die Geschichte zeigen. Aus heutiger Sicht würde ich wetten, dass ich gewinne.
2. Danke, auch ich habe meinen Deschner gelesen, ich weiss Bescheid; die "Kriminalgeschichte des Christentums" ist mir vertraut
3. zu meinen, alles Religiöse / alle Religionen "wegzubekommen" ("...geht durch, unablässige auch spottende Kritik weg..."), das nenne ich Wirklichkeitsverdrängung
4. alle Muslime, alle Christen, alle Juden... über einen Kamm zu scheren und ihnen "kollektive Eigenschaften" http://www.zeit.de/2010/09/Rassismus?page=3 (Emcke) ist unzulässig
5. die Auseinandersetzung innerhalb der islamischen Glaubensgemeinschaften, die gegenwärtig stattfindet wird erstaunlicherweise vollkommen ignoriert - Bassam Tibi gehört zu den Exponenten!
http://www.welt.de/die-welt/politik/article6642447/Fatwa-gegen-Islamisten.html
http://hpd.de/node/7777
6. Sie fürchten sich vor dem "islamischen Ideengebäude" ich mich vor der "neoliberalen Weltordnung"; wovor man berechtigterweise mehr Angst hätte haben sollen, also vehementer dagegen ankämpfen hätte müssen, wird die Geschichte zeigen. Aus heutiger Sicht würde ich wetten, dass ich gewinne.
Kurt Greussing (Gast) - 5. Mär, 11:00
Bitte um Aufklärung
Sehr geehrter Herr Grass,
ich kann Ihren grundsätzlichen religionskritischen Impetus sehr gut verstehen (allerdings teile ich Ihre Verallgemeinerungen überhaupt nicht - weder die zum Christentum noch die zum Islam; da sind Sie auf dem gleichen intellektuellen Holzweg wie die religiösen Fundis aller Konfessionen). Wie kommen sie aber auf die Idee, "Geschlechtertrennung" sei nicht "europäisch"? Ich rede jetzt gar nicht von den christlichen Kirchen, sondern von Liberalismus und Aufklärung, die die Vorstellung einer Gleichberechtigung von Männern und Frauen erst über etliche mühselige Umwege - z.B. durch die Überwindung biologistischer Ungleichheitskonzepte - akzeptiert und in der Praxis ja bis heute nicht breitflächig umgesetzt haben (nur 1 Beispiel: weibliche Erwerbs- und Teilzeitquote). Ihre Vorstellung des "Europäischen" (im Gegensatz zu was? - zum "Orientalischen"?) ist leider nur eine schlecht maskierte Variante der Idee des "christlichen Abendlands". Auf diesem Tummelplatz möchte ich mich mit Ihnen - von Atheist zu Atheist - lieber nicht treffen.
ich kann Ihren grundsätzlichen religionskritischen Impetus sehr gut verstehen (allerdings teile ich Ihre Verallgemeinerungen überhaupt nicht - weder die zum Christentum noch die zum Islam; da sind Sie auf dem gleichen intellektuellen Holzweg wie die religiösen Fundis aller Konfessionen). Wie kommen sie aber auf die Idee, "Geschlechtertrennung" sei nicht "europäisch"? Ich rede jetzt gar nicht von den christlichen Kirchen, sondern von Liberalismus und Aufklärung, die die Vorstellung einer Gleichberechtigung von Männern und Frauen erst über etliche mühselige Umwege - z.B. durch die Überwindung biologistischer Ungleichheitskonzepte - akzeptiert und in der Praxis ja bis heute nicht breitflächig umgesetzt haben (nur 1 Beispiel: weibliche Erwerbs- und Teilzeitquote). Ihre Vorstellung des "Europäischen" (im Gegensatz zu was? - zum "Orientalischen"?) ist leider nur eine schlecht maskierte Variante der Idee des "christlichen Abendlands". Auf diesem Tummelplatz möchte ich mich mit Ihnen - von Atheist zu Atheist - lieber nicht treffen.
Christian Grass (Gast) - 5. Mär, 17:44
Differenzierungen
S.g. Hr. Greussing,
es gibt islamische Geschlechtertrennung und es gibt unverwirklichte Gleichberechtigung. Und es gibt die "Nuancen" dazwischen.
Es gibt Autoren, die behaupten, die Emanzipation unter herkömmlichen Umständen führe uns auf den Holzweg.
http://www.amazon.de/Die-Emanzipation-Angleichung-Geschlechter-Gesellschaft/dp/3837000885/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1267806251&sr=8-1
Ich habe das Buch nicht gelesen, aus einer Rezension:
Mersch behauptet: Solange Frauen nicht in gleicher Weise mit dem Aufziehen ihrer eigenen Kinder im Rahmen eines Berufes Geld verdienen können, sind sie nicht vollständig emanzipiert. Die Emanzipation der Frauen ist dann noch nicht abgeschlossen. Der ewige Streit zwischen Raben- und Supermütter rühre nämlich daher: Man habe vergessen, familienorientierte Frauen an den Errungenschaften der Emanzipation der Frauen teilhaben zu lassen.
ad "Europäische Werte". Es gibt natürlich nur universale Werte, sie wurden im Westen tw früher (wieimmer unvollkommen) angenommen. Meinungs-, Redefreiheit, Pluralismus, keine Körperstrafen mehr, ...
Ja, auch der Westen kann besser werden. Und ja, der an Artenreichtum unübertroffene Islam ist in fast jeder Beziehung, außer seiner Selbstbehauptung z.b schlechter.
es gibt islamische Geschlechtertrennung und es gibt unverwirklichte Gleichberechtigung. Und es gibt die "Nuancen" dazwischen.
Es gibt Autoren, die behaupten, die Emanzipation unter herkömmlichen Umständen führe uns auf den Holzweg.
http://www.amazon.de/Die-Emanzipation-Angleichung-Geschlechter-Gesellschaft/dp/3837000885/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1267806251&sr=8-1
Ich habe das Buch nicht gelesen, aus einer Rezension:
Mersch behauptet: Solange Frauen nicht in gleicher Weise mit dem Aufziehen ihrer eigenen Kinder im Rahmen eines Berufes Geld verdienen können, sind sie nicht vollständig emanzipiert. Die Emanzipation der Frauen ist dann noch nicht abgeschlossen. Der ewige Streit zwischen Raben- und Supermütter rühre nämlich daher: Man habe vergessen, familienorientierte Frauen an den Errungenschaften der Emanzipation der Frauen teilhaben zu lassen.
ad "Europäische Werte". Es gibt natürlich nur universale Werte, sie wurden im Westen tw früher (wieimmer unvollkommen) angenommen. Meinungs-, Redefreiheit, Pluralismus, keine Körperstrafen mehr, ...
Ja, auch der Westen kann besser werden. Und ja, der an Artenreichtum unübertroffene Islam ist in fast jeder Beziehung, außer seiner Selbstbehauptung z.b schlechter.
Christian Grass (Gast) - 5. Mär, 18:33
@ Johannes Rauch
zu 1. Es geht nicht nur um Extremisten. Ich kritisiere den Islam als ganzes, als irrationale, menschen- und frauenverachtende Lehre, die Ungläubige verfolgt. Dies aufgrund der Gedanken und Erlebnisse von Ali, Warraq, Ahadi, Sultan, Abdel-Samad,...
Schon der normale, gemäßigte Islam ist ein Problem. Erstens ist er schlecht erfunden.
Was glauben SIE eigtl konkret, Hr. Rauch? Islam=Gottesfurcht, Gott lieb, Extremisten interpretieren falsch, ignorieren die zahlreichen Toleranzaufrufe im Koran?
Vermutlich "Ich teile keineswegs die Einschätzung, der Islam sei rückschrittlicher als
andere Religionen" (O-Ton Maria Vassilakou)
würden Sie sagen:
-Wer Muslim ist, hält den Propheten für ein Vorbild.
-Wer einen Mann mit dieser Geschichte (offen ob er überhaupt gelebt hat, inzwischen wird das wieder einmal bezweifelt, die Argumente sind nicht völlig daneben) für ein Vorbild hält, hat seine Mäßstäbe nicht geordnet.
3. "zu meinen, alles Religiöse / alle Religionen "wegzubekommen" ("...geht durch, unablässige auch spottende Kritik weg..."), das nenne ich Wirklichkeitsverdrängung"
Albernes Argument. Wir sind auch den Hexenglauben noch nicht los. In Afrika gibt es regelmäßig Tote, weil jemand den Sohn, das eigene Fußballteam usw. "verhext hat".
Nachdem wir den Hexenglauben nicht ausgerottet haben, fänden Sie es wohl sinnvoll, Hr. Rauch, wenn wir in der Schule auf folgende Politik zurückkämen: Hexen- und Geisterkunde: 1 Wochenstunde Klassen 1-4. Lehrplan: das böse Auge, Unterscheidung gute und schwarze Magie der div. Kulte, uswusf.
Lächerlich? Das ist Ihre Argumentation, und nichts anderes. Zu behaupten, was jede Kultur mal hatte, müsse immer sein. Unüberlegt, und verhängnisvoll.
Der Streit zw. Offenbarungsreligionen und der Aussage "es gibt keinen Schöpfergott, der abc will und xyz nicht" wird eines Tages 100% ig die eine oder andere Seite gewinnen, es stellt sich höchstens die Frage, ob die Menschheit den Tag erlebt, und wenn nicht, ist die Chance gut, dass Religion was damit zu tun hat. Wen Ihnen das egal ist, mir nicht.
-zu den "Argumenten" von Emcke habe ich in Walsers Blog was gesagt.
Bassam Tibi: wenn Sie "Selig die Belogenen" gelesen und inhaltlich akzeptiert haben, weiss ich nicht, warum ich hier überhaupt sitze. Wer die Auseinandersetzung zwischen Muslimen (und meist Ex-Muslimen) ignoriert, weiss ich nicht. Ich mal nicht.
6. Wenn inzwischen die jüdische Gemeinde in Malmö sagt, sie müsse wegen des steigenden Antisemitsimus demnächst auswandern, wenn in GB Schariagerichte Frauen benachteiligen dürfen, wenn in Frankreich jüdische Kinder keine öffentlichen Schulen mehr besuchen können, wenn in Amsterdam, Oslo, in ganz Europa auf bald täglicher Basis Schwule verprügelt werden, alles nicht wegen des Neoliberalismus, erlaube ich mir, Sorgen zu haben.
Ich bitte um Verständnis.
Schon der normale, gemäßigte Islam ist ein Problem. Erstens ist er schlecht erfunden.
Was glauben SIE eigtl konkret, Hr. Rauch? Islam=Gottesfurcht, Gott lieb, Extremisten interpretieren falsch, ignorieren die zahlreichen Toleranzaufrufe im Koran?
Vermutlich "Ich teile keineswegs die Einschätzung, der Islam sei rückschrittlicher als
andere Religionen" (O-Ton Maria Vassilakou)
würden Sie sagen:
-Wer Muslim ist, hält den Propheten für ein Vorbild.
-Wer einen Mann mit dieser Geschichte (offen ob er überhaupt gelebt hat, inzwischen wird das wieder einmal bezweifelt, die Argumente sind nicht völlig daneben) für ein Vorbild hält, hat seine Mäßstäbe nicht geordnet.
3. "zu meinen, alles Religiöse / alle Religionen "wegzubekommen" ("...geht durch, unablässige auch spottende Kritik weg..."), das nenne ich Wirklichkeitsverdrängung"
Albernes Argument. Wir sind auch den Hexenglauben noch nicht los. In Afrika gibt es regelmäßig Tote, weil jemand den Sohn, das eigene Fußballteam usw. "verhext hat".
Nachdem wir den Hexenglauben nicht ausgerottet haben, fänden Sie es wohl sinnvoll, Hr. Rauch, wenn wir in der Schule auf folgende Politik zurückkämen: Hexen- und Geisterkunde: 1 Wochenstunde Klassen 1-4. Lehrplan: das böse Auge, Unterscheidung gute und schwarze Magie der div. Kulte, uswusf.
Lächerlich? Das ist Ihre Argumentation, und nichts anderes. Zu behaupten, was jede Kultur mal hatte, müsse immer sein. Unüberlegt, und verhängnisvoll.
Der Streit zw. Offenbarungsreligionen und der Aussage "es gibt keinen Schöpfergott, der abc will und xyz nicht" wird eines Tages 100% ig die eine oder andere Seite gewinnen, es stellt sich höchstens die Frage, ob die Menschheit den Tag erlebt, und wenn nicht, ist die Chance gut, dass Religion was damit zu tun hat. Wen Ihnen das egal ist, mir nicht.
-zu den "Argumenten" von Emcke habe ich in Walsers Blog was gesagt.
Bassam Tibi: wenn Sie "Selig die Belogenen" gelesen und inhaltlich akzeptiert haben, weiss ich nicht, warum ich hier überhaupt sitze. Wer die Auseinandersetzung zwischen Muslimen (und meist Ex-Muslimen) ignoriert, weiss ich nicht. Ich mal nicht.
6. Wenn inzwischen die jüdische Gemeinde in Malmö sagt, sie müsse wegen des steigenden Antisemitsimus demnächst auswandern, wenn in GB Schariagerichte Frauen benachteiligen dürfen, wenn in Frankreich jüdische Kinder keine öffentlichen Schulen mehr besuchen können, wenn in Amsterdam, Oslo, in ganz Europa auf bald täglicher Basis Schwule verprügelt werden, alles nicht wegen des Neoliberalismus, erlaube ich mir, Sorgen zu haben.
Ich bitte um Verständnis.
Christian Grass (Gast) - 6. Mär, 06:54
TV Tip: Lama Kaddor, C. Seidel von der FZ vs. H.M. Broder und Hamed Abdel-Samad
Sontag, 7. März im ZDF Nachtstudio 0.30
Über den richtigen Umgang mit dem Islam ist in Deutschlands Feuilletons ein erbitterter Streit entbrannt. Islamkritiker wie die Autoren Necla Kelek, Henryk M. Broder und Seyran Ates werden seit Wochen in der Presse als "Hassprediger", "Heilige Krieger" oder "Liberale Rassisten" tituliert, deren einziges Ansinnen es sei, den Islam zum Feindbild abzustempeln. Im Gegenzug werfen diese ihren Gegnern, darunter die Feuilleton-Redakteure Thomas Steinfeld und Claudius Seidl vor, sie würden angesichts einer gewalttätigen und kriegerischen Religion bei Themen wie "Zwangsehe", "Ehrenmord" und "Fatwa" feige wegschauen und vor dem Unrecht kapitulieren. Es scheint, als sei Samuel Huntingtons These vom Kampf der Kulturen endgültig in Deutschland angekommen, ein neuer Kalter Krieg, der ausgeht von den Redaktionsstuben führender deutscher Zeitungen. Im Kern des Disputs steht die Frage: Was ist schlimmer: den Islam zu verharmlosen oder ihn zu verteufeln?
Über den richtigen Umgang mit dem Islam ist in Deutschlands Feuilletons ein erbitterter Streit entbrannt. Islamkritiker wie die Autoren Necla Kelek, Henryk M. Broder und Seyran Ates werden seit Wochen in der Presse als "Hassprediger", "Heilige Krieger" oder "Liberale Rassisten" tituliert, deren einziges Ansinnen es sei, den Islam zum Feindbild abzustempeln. Im Gegenzug werfen diese ihren Gegnern, darunter die Feuilleton-Redakteure Thomas Steinfeld und Claudius Seidl vor, sie würden angesichts einer gewalttätigen und kriegerischen Religion bei Themen wie "Zwangsehe", "Ehrenmord" und "Fatwa" feige wegschauen und vor dem Unrecht kapitulieren. Es scheint, als sei Samuel Huntingtons These vom Kampf der Kulturen endgültig in Deutschland angekommen, ein neuer Kalter Krieg, der ausgeht von den Redaktionsstuben führender deutscher Zeitungen. Im Kern des Disputs steht die Frage: Was ist schlimmer: den Islam zu verharmlosen oder ihn zu verteufeln?
Christian Grass (Gast) - 7. Mär, 18:00
Burkaverbot - Larifari
hier ein Kommentar von Frank A. Meier zur Entscheidung der Scheizer Regierung, kein Burkaverbot zu erlassen.
LARIFARI
Der Bundesrat hat also beschlossen, kein Verbot der Burka zu beschliessen. Die Begründung für diesen Nichtbeschluss ist folgende: Erstens gebe es höchstens hundert Frauen, die in der Schweiz den Ganzkörperschleier tragen; zweitens würden diese Frauen ohne Ganzkörperschleier «zu Hause eingeschlossen».
Zu Punkt eins: Die Rechtssetzung ist in den Augen des Bundesrates offenbar abhängig von der Zahl der durch ein Gesetz Betroffenen. Von der Burka sind zu wenig Menschen betroffen.
Nach dieser Logik haben Gesetze nicht von einem Tatbestand auszugehen, sondern von dessen Häufigkeit. Die Schweiz zählt pro Jahr «lediglich» 60 vorsätzliche Tötungen gemäss Artikel 111 des Strafgesetzbuches. Verbot überflüssig?
Zu Punkt zwei: Der Bundesrat geht davon aus, dass manche muslimische Frauen ohne Burka zu Hause eingeschlossen würden, mithin ihrer Freiheit beraubt. Und dass muslimische Männer das Delikt der Freiheitsberaubung begehen, wenn die schweizerische Gesetzgebung ihrem religiösen Anspruch nicht zu Willen ist, über die Frauen zu herrschen.
Der Bundesrat ist ihnen zu Willen – und verzichtet in vorauseilendem Gehorsam auf ein Burkaverbot.
Freiheitsberaubung ist ein Offizialdelikt, was bedeutet, dass der Staat den Gesetzesverstoss auch ohne Kläger von Amts wegen verfolgen muss. Dasselbe gilt für die Vergewaltigung in der Ehe. Der freiheitliche Rechtsstaat Schweiz verfügt also über Gesetze, die auch die Privatsphäre, ja sogar die Intimsphäre von Beziehung und Familie betreffen können. Für die islamische Frauenunterdrückung aber gelten sie offenbar nicht. Man nimmt die Verstösse dagegen unter dem Deckmantel kultureller Toleranz in Kauf. Das bedeutet: Der gesetzliche Schutz der Frau gilt nur für die nichtmuslimische Frau.
Andere Länder, andere Sitten – mit diesem Multikulti-Larifari hebelt der Bundesrat einen der bedeutendsten Werte unserer freiheitlichen Zivilisation aus: die Gleichberechtigung der Frau. Anderer Länder Sitte darf bei uns gegen Recht und Gesetz gelebt werden!
Der Ganzkörperschleier ist das mobile Gefängnis für islamische Frauen, wenn sie nicht gerade zu Hause eingeschlossen sind. Diese Frauen sind im Verständnis ihrer Männer – ihrer Herren! – Leibeigene.
Leibeigenschaft in der Schweiz. Der Bundesrat duldet sie.
LARIFARI
Der Bundesrat hat also beschlossen, kein Verbot der Burka zu beschliessen. Die Begründung für diesen Nichtbeschluss ist folgende: Erstens gebe es höchstens hundert Frauen, die in der Schweiz den Ganzkörperschleier tragen; zweitens würden diese Frauen ohne Ganzkörperschleier «zu Hause eingeschlossen».
Zu Punkt eins: Die Rechtssetzung ist in den Augen des Bundesrates offenbar abhängig von der Zahl der durch ein Gesetz Betroffenen. Von der Burka sind zu wenig Menschen betroffen.
Nach dieser Logik haben Gesetze nicht von einem Tatbestand auszugehen, sondern von dessen Häufigkeit. Die Schweiz zählt pro Jahr «lediglich» 60 vorsätzliche Tötungen gemäss Artikel 111 des Strafgesetzbuches. Verbot überflüssig?
Zu Punkt zwei: Der Bundesrat geht davon aus, dass manche muslimische Frauen ohne Burka zu Hause eingeschlossen würden, mithin ihrer Freiheit beraubt. Und dass muslimische Männer das Delikt der Freiheitsberaubung begehen, wenn die schweizerische Gesetzgebung ihrem religiösen Anspruch nicht zu Willen ist, über die Frauen zu herrschen.
Der Bundesrat ist ihnen zu Willen – und verzichtet in vorauseilendem Gehorsam auf ein Burkaverbot.
Freiheitsberaubung ist ein Offizialdelikt, was bedeutet, dass der Staat den Gesetzesverstoss auch ohne Kläger von Amts wegen verfolgen muss. Dasselbe gilt für die Vergewaltigung in der Ehe. Der freiheitliche Rechtsstaat Schweiz verfügt also über Gesetze, die auch die Privatsphäre, ja sogar die Intimsphäre von Beziehung und Familie betreffen können. Für die islamische Frauenunterdrückung aber gelten sie offenbar nicht. Man nimmt die Verstösse dagegen unter dem Deckmantel kultureller Toleranz in Kauf. Das bedeutet: Der gesetzliche Schutz der Frau gilt nur für die nichtmuslimische Frau.
Andere Länder, andere Sitten – mit diesem Multikulti-Larifari hebelt der Bundesrat einen der bedeutendsten Werte unserer freiheitlichen Zivilisation aus: die Gleichberechtigung der Frau. Anderer Länder Sitte darf bei uns gegen Recht und Gesetz gelebt werden!
Der Ganzkörperschleier ist das mobile Gefängnis für islamische Frauen, wenn sie nicht gerade zu Hause eingeschlossen sind. Diese Frauen sind im Verständnis ihrer Männer – ihrer Herren! – Leibeigene.
Leibeigenschaft in der Schweiz. Der Bundesrat duldet sie.
Christian Grass (Gast) - 7. Mär, 19:20
... und die Gegen"argumentation"
Burkaverbot verstösst gegen Menschenrechte
Der Europaparat hat vor einem Verbot von Ganzkörperschleiern gewarnt. Eine solche Massnahme würde die betroffenen muslimischen Frauen nicht befreien, sondern ihre Lage noch zusätzlich erschweren.
Ein Burka- und Niqab-Verbot wäre ein Verstoss gegen die Europäische Menschenrechtskonvention. Dies erklärte der Menschenrechtsbeauftragte der paneuropäischen Organisation, Thomas Hammarberg, anlässlich des Internationalen Frauentags am Montag.
Die Europäische Menschenrechtskonvention garantiere die Grundrechte auf Schutz des Privatlebens und auf Religionsfreiheit. In einigen Europaratsländern, darunter Frankreich, ist eine Debatte über das Verbot des Ganzkörperschleiers Burka, bei dem selbst die Augen durch ein netzartiges Sichtfenster versteckt werden, und des Gesichtsschleiers Nikab, der nur einen Spalt für die Augen freilässt, entbrannt.
Verbot wäre eine «sehr schlechte Wahl»
Einschränkungen dieser Rechte lasse die Konvention nur zu, wenn dies zur Wahrung der Demokratie, der Sicherheit, der öffentlichen Ordnung und der guten Sitten erforderlich sei, betonte Hammarberg. Dies treffe aber für das Tragen von Burka und Nikab nicht zu - zumal die Anzahl der verschleierten Frauen in Europa sehr gering sei.
Nach Einschätzung des Menschenrechtsbeauftragten ist das Tragen der Schleier mittlerweile auch zu einem Protest gegen die Intoleranz gegenüber Muslimen geworden. «Es gibt keine Toleranz ohne Gegenseitigkeit». Ein Verbot wäre eine «sehr schlechte Wahl», die nicht den Werten des Europarats entspreche, erklärte Hammarberg.
___
Mein Kommmentar: dass so eine blitzdumme -Argumentation ist ja ein Euphemismus-, von einem Sonderschüler kommt wäre gerade noch glaubhaft, aber vom Europarat, anscheinend ist Hammarberg auch AI-Aktivist (Amnesty ist inzwischen tw. eine Farce)... abenteuerlich.
Wenn man einem AI Mann und Menschenrechtskommissar noch erklären muss, dass Geschlechtertrennung - und darum geht es bei der Burka- nichts mit Religionsfreiheit zu tun hat, und selber menschenrechts-, weil gleichheitswidrig ist, die Burka, Niquab ein Unterdrückunsginstrument ist, wartet man eigtl. nur noch, dass irgendwo Frank Elstner mit der versteckten Kamera auftaucht.
Der Europaparat hat vor einem Verbot von Ganzkörperschleiern gewarnt. Eine solche Massnahme würde die betroffenen muslimischen Frauen nicht befreien, sondern ihre Lage noch zusätzlich erschweren.
Ein Burka- und Niqab-Verbot wäre ein Verstoss gegen die Europäische Menschenrechtskonvention. Dies erklärte der Menschenrechtsbeauftragte der paneuropäischen Organisation, Thomas Hammarberg, anlässlich des Internationalen Frauentags am Montag.
Die Europäische Menschenrechtskonvention garantiere die Grundrechte auf Schutz des Privatlebens und auf Religionsfreiheit. In einigen Europaratsländern, darunter Frankreich, ist eine Debatte über das Verbot des Ganzkörperschleiers Burka, bei dem selbst die Augen durch ein netzartiges Sichtfenster versteckt werden, und des Gesichtsschleiers Nikab, der nur einen Spalt für die Augen freilässt, entbrannt.
Verbot wäre eine «sehr schlechte Wahl»
Einschränkungen dieser Rechte lasse die Konvention nur zu, wenn dies zur Wahrung der Demokratie, der Sicherheit, der öffentlichen Ordnung und der guten Sitten erforderlich sei, betonte Hammarberg. Dies treffe aber für das Tragen von Burka und Nikab nicht zu - zumal die Anzahl der verschleierten Frauen in Europa sehr gering sei.
Nach Einschätzung des Menschenrechtsbeauftragten ist das Tragen der Schleier mittlerweile auch zu einem Protest gegen die Intoleranz gegenüber Muslimen geworden. «Es gibt keine Toleranz ohne Gegenseitigkeit». Ein Verbot wäre eine «sehr schlechte Wahl», die nicht den Werten des Europarats entspreche, erklärte Hammarberg.
___
Mein Kommmentar: dass so eine blitzdumme -Argumentation ist ja ein Euphemismus-, von einem Sonderschüler kommt wäre gerade noch glaubhaft, aber vom Europarat, anscheinend ist Hammarberg auch AI-Aktivist (Amnesty ist inzwischen tw. eine Farce)... abenteuerlich.
Wenn man einem AI Mann und Menschenrechtskommissar noch erklären muss, dass Geschlechtertrennung - und darum geht es bei der Burka- nichts mit Religionsfreiheit zu tun hat, und selber menschenrechts-, weil gleichheitswidrig ist, die Burka, Niquab ein Unterdrückunsginstrument ist, wartet man eigtl. nur noch, dass irgendwo Frank Elstner mit der versteckten Kamera auftaucht.
Redlich (Gast) - 8. Jul, 18:41
Herr Rauch, ich kann Ihrer Argumentation sehr gut folgen. Schlimm finde ich, dass manche gezielt über wichtige Passagen hinweglesen (s.o.).
F. Redlich
F. Redlich
Trackback URL:
https://rauch.twoday.net/STORIES/6220328/modTrackback